
Johannes 6:52-71 – Harte Worte
Johannes 6:52-71 - Harte Worte |
Jesus spitzt seine Lehre zu
52 Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? 53 Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. 54 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. 55 Denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. 56 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. 57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich ißt, um meinetwillen leben. 58 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; es ist nicht wie das Manna, das eure Väter gegessen haben, und sind gestorben; wer dieses Brot ißt, der wird leben in Ewigkeit! 59 Dies sprach er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.
- Jesus treibt seinen Punkt so weit, daß er fast abstoßend wirkt.
- Die zentrale Aussage, die er den Juden klarmachen will ist, daß man Jesus nicht jemand ist, den man zum Leben hinzufügen kann, um dann weiter seine eigene persönliche Ziele zu verfolgen.
- Um ewiges Leben zu bekommen muß man eine intime Beziehung zu Jesus selbst aufbauen, bei der er zum Hauptinhalt des Lebens wird und das Herz sich allein an ihn bindet.
- 44 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. 45 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. 46 Als er eine kostbare Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. (Matthäus 13:44-46)
Die Ablehnung der Jünger
60 Viele nun von seinen Jüngern, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede! Wer kann sie hören? 61 Da aber Jesus bei sich selbst erkannte, daß seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Ist euch das ein Ärgernis? 62 Wie nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dorthin auffahren seht, wo er zuvor war? 63 Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. 64 Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. 65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben! 66 Aus diesem Anlaß zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.
- Jesus erregt selbst bei seinen Jüngern Anstoß.
- Selbst viele seiner engen Anhänger, die hier auch als Jünger bezeichnet werden, fühlen sich von Jesus abgestoßen.
- Wir sehen hier ein frühes Bild davon, daß nicht jeder, daß zum Kreis der Jünger Jesu gehört, wirklich an ihn glaubt und gerettet ist.
- Jesus stellt die Ansprüche hoch und lädt ein, die Kosten abzuwägen.
- 25 Es zog aber eine große Volksmenge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: 26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. 27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. 28 Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, 29 damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen 30 und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden! 31 Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? 32 Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. 33 So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat. (Lukas 14:25-33)
- Jesus deutet an, daß der Anstoß sogar noch zunehmen wird (Vers 62).
- Diesen Anstoß kann nur der Heilige Geist überwinden (Vers 63).
- Die menschliche Natur (das Fleisch) ist so von Gott abgefallen, daß sie nicht zu Jesus kommen will.
- 2 Er wuchs auf vor ihm wie ein Schößling, wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. (Jesaja 53:2)
- Die menschliche Natur (das Fleisch) ist so von Gott abgefallen, daß sie nicht zu Jesus kommen will.
- Der Geist gebraucht die Verkündigung des Wortes Gottes, um geistliches Leben zu schenken (Vers 63).
- Jesus verweist wieder auf die absolute Abhängigkeit vom Eingreifen des Vaters (Vers 65).
- Viele Jünger nehmen aus diesem Anlaß Anstoß an Jesus.
- Sie sind nicht bereit, diese intime Beziehung zu ihm einzugehen, mit allem, was das bedeutet (Eigenwille).
- Sie sind nicht bereit, ihre absolute Abhängigkeit von Gott einzugestehen (Stolz).
- Das tiefere Probleme ist ihre geistliche Blindheit, daß sie in Jesus keine Schönheit erblicken.
Das Wunder der souveränen Gnade
67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen? 68 Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; 69 und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes! 70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt ? Und doch ist einer von euch ein Teufel! 71 Er redete aber von Judas, Simons Sohn, dem Ischariot, denn dieser sollte ihn verraten, er, der einer von den Zwölfen war.
- Die zwölf Jünger zeigen hier, daß Gott in ihrem Herzen des Wunder der Neugeburt vollbracht hatte.
- Auch sie stießen sich an der Rede von Jesus, aber sie fühlten sich zu ihm so hingezogen, daß sie nicht von ihm weggehen konnten.
- Biblischer Glaube heißt nicht, daß man sich nie an Jesus stößt oder an ihm zweifelt, sondern daß man in ihm Worte findet, die das Herz so tief berühren, daß man nicht mehr von ihm lassen kann.
- 31 Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Weg, und als er uns die Schriften öffnete? (Lukas 24:31-32)
- Das Zeichen für rettenden Glauben ist eine tiefe Berührung des Herzens durch Jesus, die durch das Wort Gottes vermittelt wird.
- Aber ihr Glaube stützte sich nicht nur auf ein Gefühl, sondern auch auf eine rationale Erkenntnis und ein Vertrauen.
- Sie haben erkannt, daß Jesus der Sohn des lebendigen Gottes ist und haben auf dieser Grundlage ihr Vertrauen auf ihn gesetzt.
- Rettender Glaube hat also zwei Elemente:
- Eine Erkenntnis der wahren Identität von Jesus, die in Vertrauen auf ihn mündet.
- Eine tiefe Berührung des Herzens durch die Worte Jesu, die dazu führt, daß man nicht mehr von ihm loskommt.
Anwendung
- Hast du diesen rettenden Glauben an Jesus, von dem hier gesprochen wird.
- Falls ja, dann bete Jesus dafür an, daß er dir neues Leben geschenkt hat. Wachse weiter in der Beziehung zu ihm.
- Falls nein, dann bitte Gott, daß er dein Herz neumacht und komme zu Jesus so wie du bist und laß dich von ihm verändern.