Was gab Paulus die Kraft für seinen Dienst für Jesus?
14. April 2019

Was gab Paulus die Kraft für seinen Dienst für Jesus?

Prediger:
Passage: Apostelgeschichte 23:23-35
Dienstart:

Apostelgeschichte 23:23-35 - Was gab Paulus die Kraft für seinen Dienst für Jesus?

23 Und er ließ zwei Hauptleute zu sich rufen und sprach: Haltet 200 Soldaten bereit, daß sie nach Cäsarea ziehen, dazu 70 Reiter und 200 Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an; 24 auch soll man Tiere bereitstellen, damit sie Paulus daraufsetzen und ihn sicher zu dem Statthalter Felix bringen! 25 Und er schrieb einen Brief, der folgenden Inhalt hatte: 26 "Claudius Lysias schickt dem hochedlen Statthalter Felix einen Gruß! 27 Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen, und er sollte von ihnen umgebracht werden; da griff ich mit der Truppe ein und befreite ihn, weil ich erfuhr, daß er ein Römer ist. 28 Da ich aber den Grund ihrer Anklage gegen ihn ermitteln wollte, führte ich ihn in ihren Hohen Rat hinab. 29 Da fand ich, daß er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt wurde, daß aber keine Anklage gegen ihn vorlag, die Tod oder Gefangenschaft verdiente. 30 Da mir aber angezeigt wurde, daß von seiten der Juden ein Anschlag gegen diesen Mann geplant ist, so habe ich ihn sogleich zu dir geschickt und auch den Klägern befohlen, vor dir zu sagen, was gegen ihn vorliegt. Lebe wohl!" 31 Die Kriegsknechte nun nahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und führten ihn während der Nacht nach Antipatris. 32 Am folgenden Tag aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Kaserne zurück. 33 Jene aber übergaben bei ihrer Ankunft in Cäsarea dem Statthalter den Brief und führten ihm auch Paulus vor. 34 Nachdem aber der Statthalter den Brief gelesen hatte und auf die Frage, aus welcher Provinz er sei, erfahren hatte, daß er aus Cilicien stammte, 35 sprach er: Ich will dich verhören, wenn deine Ankläger auch eingetroffen sind! Und er befahl, ihn im Prätorium des Herodes zu bewachen.
  • Paulus wird nun nach Cäsarea überstellt, wo er sich mehrfach für seinen Glauben verantworten muss (Vers 23).
  • Was hat Paulus eigentlich die Kraft gegeben, all diese Widrigkeiten zu erdulden, Jesus treu bis zum Ende zu folgen und immer wieder die Leidenschaft zu haben, das Evangelium zu verkünden?
  • Es waren grundsätzlich zwei Faktoren:
    • seine tiefe Überzeugung von der Wahrheit des Christentums
    • der persönliche Beistand von Jesus
Seine Überzeugung von der Wahrheit des Christentums
  • Das Christentum ist auf historischen Fakten aufgebaut.
  • Wir sehen hier in diesem Abschnitt, wie Lukas als Historiker genaue Angaben macht zu Ort, Zeit und den handelnden historischen Personen sowie die Handlung mit vielen Einzelheiten beschreibt.
  • Das unterscheidet das Christentum von allen anderen Religionen: Es ist historisch nachprüfbar.
  • Und da, wo man Lukas prüfen kann, hat er sich als genau und verlässlich erwiesen.
  • Die zentrale historische Tatsache, auf der das Christentum beruht, ist die Auferstehung von Jesus.
  • Ihre Bedeutung war für Paulus so zentral, dass er das Christentum als nichtig erachtete, wenn sie nicht tatsächlich stattgefunden hätte.
    • 14 Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, so ist unsere Verkündigung vergeblich, und vergeblich auch euer Glaube! (1Kor 15,14)
  • Das unterscheidet Paulus von bibelkritischen Christen.
    • Er erachtete Jesus nicht primär als Morallehrer, dem wir folgen können, selbst wenn er nicht auferstanden ist.
    • Für ihn war Jesus primär der Retter aus den Sünden und vor dem Zorn Gottes, der durch die Auferstehung authentifiziert wurde.
      • 4 Und erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus, unseren Herrn, (Röm 1,4)
  • Zu diesen historischen Wahrheiten kam für Paulus die Erkenntnis, dass die Ereignisse um Jesus die alttestamentlichen Prophezeiungen aufs genauste erfüllten.
  • Deshalb predigte er die christliche Botschaft als gestützt und untermauert durch diese alttestamentlichen Texte.
    • 1 Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe - es sei denn, daß ihr vergeblich geglaubt hättet. 3 Denn ich habe euch zu allererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, 4 und daß er begraben worden ist und daß er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, 5 und daß er dem Kephas erschienen ist, danach den Zwölfen. 6 Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. 7 Danach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln. (1Kor 15,1-7)
  • Auch hierin unterscheidet sich das Christentum von allen anderen Religionen: Es gibt zahlreiche Prophezeiungen, die nachweislich erfüllt wurden.
  • Allerdings haben die historischen und biblischen Beweise für das Christentum Paulus zunächst nicht überzeugen können.
  • Das lag allerdings nicht darin, dass sie unvollständig oder nicht überzeugend genug waren.
  • Stattdessen war das Herz von Paulus, wie jedes menschliche Herz, nicht neutral gegenüber den Beweisen.
  • Er wollte nicht an diesen Messias glauben und prüfte deshalb die Argumente für das Christentum gar nicht objektiv.
    • Der Mensch ist grundsätzlich geneigt, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie die eigenen Erwartungen erfüllen (bestätigen).
      • Die Psychologie spricht hier von einem Bestätigungsfehler (confirmation bias).
    • Außerdem schenkt man den Fakten, die die eigene Weltanschauung bestätigen, automatisch mehr Aufmerksamkeit und hält sie für glaubwürdiger.
      • Dies nennt die Psychologie motivierte Wahrnehmung.
  • Dazu kam aber auch die Abneigung gegenüber dem wahren Gott, weil wir seine Gegenwart und seinen Zorn ahnen.
    • 18 Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, 19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat; 20 denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß sie keine Entschuldigung haben. 21 Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. 22 Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden 23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht. (Röm 1,18-23)
  • Paulus hatte, wie die meisten Juden der damaligen Zeit, die Anbetung des wahren, heiligen Gottes eingetauscht für die Anbetung eines Gottes, den man durch religiöse Zeremonien und Traditionen kontrollieren konnte.
  • Paulus brauchte, um zum Glauben an Jesus zu kommen, neben den Beweisen für das Christentum, auch das Wirken des Heiligen Geistes, der diesen inneren Widerstand überwand.
  • Davon spricht er später in seinen Briefen.
    • 2 Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. 3 Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch. 4 Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, 5 damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft. 6 Wir reden allerdings Weisheit unter den Gereiften; aber nicht die Weisheit dieser Weltzeit, auch nicht der Herrscher dieser Weltzeit, die vergehen, 7 sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat, 8 die keiner der Herrscher dieser Weltzeit erkannt hat - denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt -, 9 sondern, wie geschrieben steht: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben". 10 Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. (1Kor 2,2-10)
  • Der Geist Gottes macht aber jetzt nicht das, was vorher objektiv unlogisch und unsinnig war, plötzlich auf wundersame Weise plausibel.
  • Nein, er überwindet die Bosheit des Herzens, indem er neben den Beweisen für das Christentum die Schönheit und Lieblichkeit von Jesus offenbart.
  • Der Mensch kommt zum Glauben, indem er die Wahrheit des Christentums aber auch die Schönheit der Person erkennt, um die sich das Christentum dreht.
    • 44 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. 45 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. 46 Als er eine kostbare Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. (Mt 13,44-46)
  • Paulus wuchs daraufhin ein Leben lang in der Erkenntnis der Wahrheit des Christentums sowohl aus den Schriften, als auch in den persönlichen Beziehung mit Jesus, wobei er dessen Schönheit mehr und mehr erkannte.
  • Das gab ihm lebenslang die Kraft und die Leidenschaft, für Jesus zu leben und von ihm zu erzählen.
Der persönliche Beistand von Jesus
  • Zu dieser internen Motivation kam aber auch der persönliche Beistand von Jesus.
  • Zum Beispiel in Korinth war Jesus Paulus persönlich begegnet und hatte ihn ermutigt.
    • 9 Und der Herr sprach durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! 10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt! 11 Und er blieb ein Jahr und sechs Monate dort und lehrte unter ihnen das Wort Gottes. (Apg 18,9-11)
  • Paulus konnte am Ende seines Lebens sagen, dass Jesus ihm immer treu zur Seite gestanden hatte.
    • 16 Bei meiner ersten Verteidigung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es werde ihnen nicht angerechnet! 17 Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Verkündigung völlig ausgerichtet würde und alle Heiden sie hören könnten; und so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen. 18 Der Herr wird mich auch von jedem boshaften Werk erlösen und mich in sein himmlisches Reich retten. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (2Tim 4,16-18)
  • Damit hallen in Paulus die Worte wieder, die Glaubenshelden des Alten Testaments am Ende ihres Lebens gesprochen haben, die von der Treue Gottes zeugten.
    • 14 Und siehe, ich gehe heute den Weg aller Welt; so sollt ihr erkennen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, daß nicht ein Wort gefehlt hat von all dem Guten, das der HERR, euer Gott, euch verheißen hat; es ist alles für euch eingetroffen, und nicht ein Wort davon ist ausgeblieben! (Jos 23,14)
  • Auch, wenn wir uns nicht so fühlen oder die Umstände so aussehen, ist doch Jesus immer treu und steht zu seinen Verheißungen.
  • Er geht mit seinem Volk durch Dick und Dünn.
  • Er ist der gute Hirte.
    • 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluß haben. 11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. 12 Der Mietling aber, der kein Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreut die Schafe. 13 Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert. 14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt, 15 gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. (Joh 10,10-15)