16. Mai 2019

Vertrauen auf Gott

Prediger:
Serie:
Passage: Daniel 6
Dienstart:

Daniel 6 - Vertrauen auf Gott

1 Und Darius, der Meder, empfing das Königreich, als er 62 Jahre alt war. 2 Darius aber befand es für gut, 120 Satrapen über das Reich zu setzen, die im ganzen Reich verteilt sein sollten, 3 und über diese drei Minister, von denen Daniel einer war; diesen sollten jene Satrapen Rechenschaft ablegen, damit der König keinen Schaden erleide. 4 Da sich nun dieser Daniel vor allen Ministern und Satrapen auszeichnete, weil ein so vortrefflicher Geist in ihm war, so nahm sich der König vor, ihn über das ganze Reich zu setzen. 5 Da suchten die Minister und Satrapen eine Anklage gegen Daniel zu finden im Hinblick auf die Regierungsgeschäfte; aber sie konnten keine Schuld oder irgend etwas Nachteiliges finden, weil er treu war und keine Nachlässigkeit noch irgend ein Vergehen bei ihm gefunden werden konnte. 6 Da sprachen jene Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn im Gesetz seines Gottes! 7 Darauf bestürmten jene Fürsten und Satrapen den König und sprachen: König Darius, mögest du ewig leben ! 8 Sämtliche Minister des Königreichs, die Vorsteher und Satrapen, die Räte und die Statthalter erachten es für ratsam, daß eine königliche Verordnung aufgestellt und ein Verbot erlassen werde, wonach jeder, der innerhalb von 30 Tagen irgend eine Bitte an irgend einen Gott oder Menschen richtet, außer an dich allein, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll. 9 Nun, o König, erlasse das Gebot und unterschreibe das Edikt, das nicht abgeändert werden darf nach dem Gesetz der Meder und Perser, welches unwiderruflich ist! 10 Daraufhin unterschrieb der König das Edikt und Verbot. 11 Als nun Daniel erfuhr, daß das Edikt unterschrieben war, ging er hinauf in sein Haus, wo er in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin hatte, und er fiel dreimal am Tag auf die Knie nieder und betete und dankte vor seinem Gott, ganz wie er es zuvor immer getan hatte. 12 Da stürmten jene Männer herein und fanden Daniel bittend und flehend vor seinem Gott. 13 Sogleich erschienen sie vor dem König und brachten das königliche Verbot zur Sprache: Hast du nicht ein Verbot unterschrieben, wonach jeder, der innerhalb von 30 Tagen von irgend einem Gott oder Menschen etwas erbittet, außer von dir, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll? Der König antwortete und sprach: Die Sache steht fest nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unwiderruflich ist!14 Da antworteten sie und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Weggeführten von Juda, nimmt keine Rücksicht auf dich, o König, und achtet nicht auf das Verbot, das du unterzeichnet hast, sondern er verrichtet dreimal am Tag sein Gebet! 15 Als der König das hörte, wurde er sehr betrübt, und er sann darüber nach, wie er Daniel retten könnte, und gab sich bis zum Sonnenuntergang Mühe, ihn zu befreien. 16 Da bestürmten jene Männer den König und sprachen: Bedenke, o König, daß nach dem Gesetz der Meder und Perser kein Verbot und keine Verordnung, die der König aufgestellt hat, abgeändert werden darf! 17 Da befahl der König, daß man Daniel herbringe und in die Löwengrube werfe. Der König begann und sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlaß dienst, der rette dich! 18 Und man brachte einen Stein und legte ihn auf die Öffnung der Grube, und der König versah ihn mit seinem Siegel und mit dem Siegel seiner Gewaltigen, damit in der Sache Daniels nichts geändert werde. 19 Dann zog sich der König in seinen Palast zurück, und er verbrachte die Nacht fastend und ließ keine Frauen zu sich führen, und der Schlaf floh von ihm. 20 Beim Anbruch der Morgenröte aber stand der König auf und begab sich rasch zur Löwengrube. 21 Und als er sich der Grube näherte, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Der König begann und sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du ohne Unterlaß dienst, dich von den Löwen retten können? 22 Da sprach Daniel zu dem König: O König, mögest du ewig leben! 23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen, daß sie mir kein Leid zufügten, weil vor ihm meine Unschuld offenbar war und ich auch dir gegenüber, o König, nichts Böses verübt habe! 24 Da wurde der König sehr froh und befahl, Daniel aus der Grube heraufzuziehen. Als man aber Daniel aus der Grube heraufgebracht hatte, fand sich keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut. 25 Da befahl der König, jene Männer herbeizuholen, die Daniel verleumdet hatten. Und man warf sie in die Löwengrube, sie, ihre Kinder und Frauen; und ehe sie noch den Boden der Grube berührten, waren die Löwen schon über sie hergefallen und zermalmten ihnen alle Gebeine. 26 Darauf schrieb der König Darius an alle Völker, Stämme und Sprachen, die im ganzen Land wohnten: "Euer Friede nehme zu! 27 Es ist von mir ein Befehl erlassen worden, daß man sich im ganzen Bereich meiner Herrschaft vor dem Gott Daniels fürchten und scheuen soll; denn er ist der lebendige Gott, welcher in Ewigkeit bleibt, und sein Königreich wird nie zugrundegehen, und seine Herrschaft hat kein Ende. 28 Er errettet und befreit, er tut Zeichen und Wunder am Himmel und auf Erden; er hat Daniel aus der Gewalt der Löwen errettet!" 29 Und diesem Daniel ging es von da an gut unter der Regierung des Darius und unter der Regierung Kyrus', des Persers.
  • Die Geschichte in Daniel 6 hat gewisse Parallelen zum Kapitel 3, da Daniel nun auch aufgrund seines Glaubens verfolgt wird.
  • Allerdings hat diese Geschichte doch eine etwas andere Betonung.
  • Bei den Gefährten Daniels wurde betont, dass sie entschlossen waren, allein Gott zu dienen, egal, was die Konsequenzen für sie waren.
    • 17 Wenn es so sein soll - unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem glühenden Feuerofen erretten, und er wird uns bestimmt aus deiner Hand erretten, o König! 18 Und auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o König, daß wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild nicht anbeten werden, das du aufgestellt hast! (Dan 3,17-18)
  • Bei der Geschichte von Daniel liegt der Fokus eher auf seinem Vertrauen auf Gott (Vers 24).
  • So wird die Geschichte auch in Hebräer 11 gedeutet, wo die Glaubenshelden des Alten Testaments aufgelistet werden.
    • 32 Und was soll ich noch sagen? Die Zeit würde mir ja fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon und Barak und Simson und Jephta und David und Samuel und den Propheten, 33 die durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, die Rachen der Löwen verstopften; 34 sie haben die Gewalt des Feuers ausgelöscht, sind der Schärfe des Schwertes entkommen, sie sind aus Schwachheit zu Kraft gekommen, sind stark geworden im Kampf, haben die Heere der Fremden in die Flucht gejagt. (Hebr 11,32-34)
  • Dadurch ist Daniel ein Vorbild für praktisches Vertrauen auf Gott, zu dem in der Bibel immer wieder gemahnt wird.
    • 5 Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand; 6 erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. (Spr 3,5-6)
    • 3 Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut. (Jes 26,3)
    • 7 Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Zuversicht der HERR geworden ist! 8 Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt, sondern seine Blätter bleiben grün; auch in einem dürren Jahr braucht er sich nicht zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu bringen. (Jer 17,7-8)
    • 18 Bei den Söhnen Rubens und den Gaditern und dem halben Stamm Manasse waren 44 760 tapfere Leute, die mit dem Heer auszogen, Männer, die Schild und Schwert führten und den Bogen spannten und kampfgeübt waren, 19 die führten Krieg mit den Hagaritern und mit Jetur und Naphisch und Nodab. 20 Und es wurde ihnen geholfen gegen sie, und die Hagariter und alle, die mit ihnen waren, wurden in ihre Hand gegeben; denn sie riefen im Kampf zu Gott, und er ließ sich von ihnen erbitten, weil sie auf ihn vertrauten. (1Chr 5,18-20)
  • Praktisches Vertrauen auf Gott ehrt ihn, weil wir sowohl seine Stärke, seine Güte als auch seine Treue anerkennen.
    • 15 Und rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!" (Ps 50,15)
    • 14 Ich aber will beständig harren und noch mehr hinzufügen zu all deinem Ruhm. 15 Mein Mund soll erzählen von deiner Gerechtigkeit, von deinen Hilfserweisen Tag für Tag, die ich nicht zu zählen weiß. (Ps 71,14-15)
  • Vertrauen ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss und dadurch wächst.
  • Jesus führte sein Jünger immer wieder bewusst in Situationen, in denen sie auf ihn vertrauen mussten.
    • 22 Und es geschah an einem der Tage, daß er und seine Jünger in ein Schiff stiegen; und er sprach zu ihnen: Laßt uns ans andere Ufer des Sees fahren! Und sie fuhren ab. 23 Auf der Fahrt aber schlief er ein. Da fiel ein Sturmwind auf den See, und das Schiff füllte sich, und sie waren in Gefahr. 24 Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf und befahl dem Wind und den Wasserwogen; und sie legten sich, und es wurde still. 25 Da sprach er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, daß er auch den Winden und dem Wasser befiehlt und sie ihm gehorsam sind? (Lk 8,22-25)
  • Gott hat am Kreuz seine Vertrauenswürdigkeit und seine Bereitschaft zu helfen auf die höchste Weise bewiesen.
    • 32 Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? (Röm 8,32)
  • Wenn wir Glaubenszweifel haben, müssen wir aufs Kreuz schauen.
  • Wir müssen uns aber auch gegenseitig im Glauben stärken.
    • 20 Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist; 21 bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. (Jud 1,20-21)
    • 12 Darum "richtet wieder auf die schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie", 13 und "macht gerade Bahnen für eure Füße", damit das Lahme nicht vom Weg abkommt, sondern vielmehr geheilt wird! (Hebr 12,12-13)