
Stefan Beyer – Römer 12,3-8 – Die Ausübung geistlicher Gaben
Römer 12,3-8 - Die Ausübung geistlicher Gaben |
3 Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, daß er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern daß er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat. 4 Denn gleichwie wir an einem Leib viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder aber dieselbe Tätigkeit haben, 5 so sind auch wir, die vielen, ein Leib in Christus, und als einzelne untereinander Glieder, 6 wir haben aber verschiedene Gnadengaben gemäß der uns verliehenen Gnade; wenn wir Weissagung haben, [so sei sie] in Übereinstimmung mit dem Glauben; 7 wenn wir einen Dienst haben, [so geschehe er] im Dienen; wer lehrt, [diene] in der Lehre; 8 wer ermahnt, [diene] in der Ermahnung; wer gibt, gebe in Einfalt; wer vorsteht, tue es mit Eifer; wer Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit!
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Römer 12,1-2 beschreibt das Thema das ganzen Abschnitts Römer 12,1-15,13.
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Die Hauptaussage ist, dass Christen Gott vollkommen hingegeben sein sollen.
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Jetzt führt Paulus einige spezifische Weisen auf, wie sich das neue Leben in Christus manifestieren sollte.
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Christen, die sich Gott ganz hingeben, sind auch gegenüber einer Gemeinschaft von Gläubigen verpflichtet.
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Sie leben nicht länger für sich selbst, sondern nehmen Anteil am neuen Volk Gottes und setzen sich ein mit den Gaben, die ihnen von Gott geschenkt wurden.
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Liebe ist das herausstechendste Kennzeichen der Christen.
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Paulus geht dann in Römer 12,9-16 auf Charaktereigenschaften ein, die die neue christliche Gemeinschaft auszeichnen sollten.
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Solch ein verändertes Wesen wird für die Außenwelt sehr anziehend sein, dennoch werden die Gläubigen auch Feinde haben.
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Manche werden die Christen mit unversöhnlicher Feindschaft verfolgen.
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Paulus ruft die Christen zum Weg des Kreuzes auf (Röm 12,17-21), indem sie die Rache Gott überlassen und das Böse durch Gutes überwinden.
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Gott hat staatliche Autorität eingesetzt, um das Böse in gewissen Schranken zu halten.
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Christen sollten gute Staatsbürger sein, die sich dem Staat und seinen Gesetzen fügen und insbesondere ihre Steuern zahlen.
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Sie schulden dem Staat Steuern aber allen Menschen Liebe.
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Paulus geht es nicht darum, dass wir ein möglichst bequemes Leben führen, sondern dass wir im Hinblick auf die Ewigkeit leben.
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Wir sind hier nur Fremdlinge und Pilger, deren Reise bald zu Ende kommt.
Vers 3
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Paulus gibt nicht nur guten Rat oder seine persönliche Meinung. Er spricht mit apostolischer Autorität.
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Er warnt die Römer vor Stolz und ermahnt sie, ihre Gaben auf demütige Weise einzusetzen.
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Jeder Christ sollte auf Bescheidenheit bedacht sein und sich realistisch einschätzen.
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Wir sollten nicht auf stolze Weise nach Ehre und Status suchen, was in der römischen Welt allgegenwärtig war.
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Es gehört auch zu einem starken Glauben, die eigenen Begrenzungen zu sehen und anzuerkennen.
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Paulus spricht hier offen aus, dass Gott jedem ein Maß des Glaubens zugeteilt hat.
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Aber wir dürfen nie vergessen, dass es Gott ist, der dieses Maß bestimmt.
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Wir sollten es uns immer wieder bewusst machen, dass unser Glaube ein Geschenk Gottes ist.
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8 Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es. (Eph 2,8)
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Paulus möchte, dass Christen weder stolz sind noch verzweifeln.
Verse 4-5
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Die Gemeinde funktioniert wie der menschliche Körper.
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Der menschliche Körper zeichnet sich durch Einheit und Verschiedenheit aus.
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Er hat verschiedene Glieder, die jeweils ihre eigene Funktion haben.
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Aber dieses Bild ist auch ein Zeichen der Einheit, die wir in Christus haben.
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Wir sind auch untereinander Glieder, sodass wir in unseren Begabungen aufeinander angewiesen sind.
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Wir sind eins, weil wir gemeinsam mit Christus verbunden sind.
Vers 6
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In den Versen 6-8 wird die Analogie von der Gemeinde als menschlicher Körper auf die Gaben in der Gemeinschaft angewendet.
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Paulus spricht hier explizit von Gnadengaben um zu zeigen, dass sie eine Zurschaustellung der Gnade Gottes sind.
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Hier geht es nicht um das herausragende Wesen der Gabenträger, sondern um die Gnade Gottes, die der Gemeinde gegeben ist, um sie zu stärken.
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Alle Gläubigen haben Gaben von Gott geschenkt bekommen.
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Die Gaben, die Paulus hier nennt, stehen repräsentativ für die Vielfalt im Leib Christi.
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Paulus betont, dass wenn Menschen von Gott reden, dann muss es immer in Übereinstimmung mit dem Glauben gesehen (mit der Glaubenslehre).
Verse 7-8
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Die drei Gaben, die nun folgen, können zusammen gruppiert werden.
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Diejenigen, die die Gaben des Dienens, der Lehre oder der Ermahnung haben, sollen diese ausüben.
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Disziplin und Ausharren sind nötig, um diese Gaben wirklich zum besten Nutzen einzubringen.
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Wenn man seine Gabe herausgefunden hat, sollte man danach streben, sie zu entwickeln und einzusetzen.
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Die letzten drei Gaben können auch wieder zusammen gruppiert werden.
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Der Geber soll in Einfalt geben.
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Das Motiv sollte immer die Ehre Gottes sein. Es sollte auch großzügig geschehen.
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Der Vorsteher soll mit Eifer vorstehen.
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Jemand der Leitung ausübt, sollte das mit höchstem Verantwortungsbewusstsein tun.
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Die Gabe der Barmherzigkeit geschieht besonders an Kranken, jenen die emotional leiden oder sonstwie in Bedrängnis sind.
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Sie sollte mit Freudigkeit ausgeübt werden und nicht das Gefühl vermitteln, ungern ausgeübt zu werden.
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