Ruhe in der Vorsehung Gottes
5. Mai 2019

Ruhe in der Vorsehung Gottes

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Passage: Apostelgeschichte 25:1-22
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Apostelgeschichte 25:1-22 - Ruhe in der Vorsehung Gottes

1 Als nun Festus in der Provinz angekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem. 2 Da wurden der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden bei ihm vorstellig gegen Paulus und redeten ihm zu, 3 und sie baten es sich als eine Gunst gegen ihn aus, daß er ihn nach Jerusalem holen ließe; dabei planten sie einen Anschlag, um ihn unterwegs umzubringen. 4 Festus jedoch antwortete, Paulus werde in Cäsarea in Verwahrung gehalten, er selbst aber werde in Kürze wieder abreisen. 5 So laßt nun, sprach er, eure Bevollmächtigten mit hinabziehen; und wenn eine Schuld an diesem Mann ist, sollen sie ihn anklagen! 6 Nachdem er aber mehr als zehn Tage bei ihnen gewesen war, zog er nach Cäsarea hinab, und am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen. 7 Und als dieser erschien, stellten sich die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, ringsherum auf und brachten viele und schwere Anklagen gegen Paulus vor, die sie nicht beweisen konnten, 8 während er sich so verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas verbrochen! 9 Festus aber, der sich die Juden zu Dank verpflichten wollte, antwortete dem Paulus und sprach: Willst du nach Jerusalem hinaufziehen und dich dort hierüber von mir richten lassen? 10 Aber Paulus sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, dort muß ich gerichtet werden! Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie du selbst sehr wohl weißt. 11 Denn wenn ich im Unrecht bin und etwas begangen habe, was den Tod verdient, so weigere ich mich nicht zu sterben. Wenn aber ihre Anklagen nichtig sind, so kann mich niemand ihnen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser! 12 Da besprach sich Festus mit seinem Rat und antwortete: Du hast dich auf den Kaiser berufen; zum Kaiser sollst du gehen! 13 Als aber etliche Tage vergangen waren, kam der König Agrippa mit Bernice nach Cäsarea, um Festus zu begrüßen. 14 Und als sie sich mehrere Tage dort aufgehalten hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Es ist ein Mann von Felix gefangen zurückgelassen worden; 15 seinetwegen wurden, als ich in Jerusalem war, die obersten Priester und Ältesten der Juden vorstellig und verlangten seine Verurteilung. 16 Ich antwortete ihnen, es sei nicht der Brauch der Römer, einen Menschen dem Tod preiszugeben, ehe der Angeklagte die Kläger vor Augen habe und Gelegenheit erhalte, sich der Klage wegen zu verteidigen. 17 Als sie nun hier zusammengekommen waren, setzte ich mich ohne irgendeinen Aufschub am folgenden Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. 18 Als nun die Kläger auftraten, brachten sie über ihn gar keine Klage wegen Sachen vor, die ich vermutet hatte; 19 sondern sie hielten ihm einige Streitfragen vor, die ihre besondere Religion betrafen und einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. 20 Da ich aber nicht wußte, wie ich über diese Sache eine Untersuchung anstellen sollte, fragte ich, ob er nach Jerusalem ziehen und sich dort hierüber richten lassen wolle. 21 Da sich aber Paulus darauf berief, daß er bis zur Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam bleiben wollte, befahl ich, ihn in Haft zu behalten, bis ich ihn zum Kaiser sende. 22 Agrippa aber sprach zu Festus: Ich möchte den Menschen auch gerne hören! Und er antwortete: Morgen sollst du ihn hören!
  • Paulus scheint sein eigenes Schicksal nicht mehr kontrollieren zu können.
  • Der Statthalter Felix hatte keine berechtigte Anklage gegen ihn gefunden, ihn aber aus Angst vor den Juden nicht freigelassen.
  • Auch sein Nachfolger, Festus, findet keine Beweise für die schweren Anklagen, die die Juden gegen Paulus vorbrachten (Vers 7).
  • Aber statt Paulus freizulassen, wird er doch schwach und will Paulus nach Jerusalem senden.
    • Der Grund dafür ist, dass er sich die Juden zu Dank verpflichten will (Vers 9).
  • Auch Festus ist ein mahnendes Beispiel dafür, wie Menschenfurcht dazu führt, dass man Unrecht tut und in Sünde fällt.
    • 25 Menschenfurcht ist ein Fallstrick; wer aber auf den HERRN vertraut, der ist geborgen. (Spr 29,25)
  • Da Paulus weiß, dass ihm in Jerusalem keine faire Verhandlung bevorsteht, beruft er sich auf den Kaiser (Vers 10).
    • Das war ein antikes Recht aller römischen Bürger und ein Schutz vor ungerechten Gerichtsverfahren.
  • Gott ist aber genau durch diese Vorgänge am wirken, denn sein Plan war von Anfang an, dass Paulus das Evangelium in Rom verkündet.
    • 11 Aber in der folgenden Nacht trat der Herr zu ihm und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du in Jerusalem von mir Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen. (Apg 23,11)
  • So wie es bei den Umständen der Kreuzigung so aussah, als ob Gott nicht da wäre und seinen Knecht verlassen hätte, so sieht es hier bei Paulus aus.
  • Aber die Gemeinde deutet später, dass Gott sehr wohl da war und alles in seiner Hand hatte.
    • 23 Diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluß und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet. (Apg 2,23)
    • 27 Ja, wahrhaftig, gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, haben sich Herodes und Pontius Pilatus versammelt zusammen mit den Heiden und dem Volk Israel, 28 um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluß zuvor bestimmt hatte, daß es geschehen sollte. (Apg 4,27-28)
  • Auch Joseph, der im Alten Testament von seinen Brüder nach Ägypten verkauft wurde, deutet später, dass alles von Gott kam.
    • 5 Und nun bekümmert euch nicht und macht euch keine Vorwürfe darüber, daß ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebensrettung hat mich Gott vor euch her gesandt! (1Mo 45,5)
  • Wir sehen in Paulus die wunderbare Vorsehung und Fürsorge Gottes.
  • Die Tatsache, dass Gott unser Leben in seiner Hand hat, bedeutet nicht, dass alles so geschieht, wie wir es uns gern wünschen.
    • Paulus war in mehrjähriger Haft und ohne eine rechtmäßige Verurteilung.
  • Aber die Lehre der Vorsehung besagt, dass jedes Detail in unserem Leben von Gott geplant wird, um sein wichtigstes Ziel zu wirklichen: Jesus Christus groß zu machen.
  • Das ist auch die tiefste Antwort auf die Frage, warum etwas in meinem Leben so oder so geschieht: Es geht darum, Jesus Christus groß zu machen.
  • Deshalb haben wir auch so lange ein Problem mit der Vorsehung Gottes in unserem Leben, wie wir persönlich ein anderes Ziel verfolgen.
  • Wenn unser persönlich Ziel nicht darin besteht, dass Jesus Christus groß gemacht wird, werden wir immer wieder mit der Vorsehung Gottes hadern.
  • Da Jesus aber das würdigste Wesen im Universum ist, ist er auch würdig, dass sich alles um ihn dreht.
  • Paulus hatte dieses Geheimnis gelernt:
    • 20 entsprechend meiner festen Erwartung und Hoffnung, daß ich in nichts zuschanden werde, sondern daß in aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt, Christus hoch gepriesen wird an meinem Leib, es sei durch Leben oder durch Tod. 21 Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn. 22 Wenn aber das Leben im Fleisch mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich wählen soll. 23 Denn ich werde von beidem bedrängt: Mich verlangt danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; 24 aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen. 25 Und weil ich davon überzeugt bin, so weiß ich, daß ich bleiben und bei euch allen sein werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben, 26 damit ihr um so mehr zu rühmen habt in Christus Jesus um meinetwillen, weil ich wieder zu euch komme. (Phil 1,20-26)
  • Deshalb konnte er auch die ganzen Prozesse vor den jüdischen und römischen Obrigkeiten ertragen.
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