
Apostelgeschichte 5:1-11 – Ein plötzliches Gericht
Predigt vom 27. August 2017 |
Apostelgeschichte 5:1-11 - Ein plötzliches Gericht |
1 Ein Mann aber mit Namen Ananias verkaufte ein Grundstück zusammen mit seiner Frau Saphira, 2 und schaffte etwas von dem Erlös für sich beiseite mit Wissen seiner Frau; und er brachte einen Teil davon und legte ihn den Aposteln zu Füßen. 3 Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, so daß du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast? 4 Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt? Warum hast du denn in deinem Herzen diese Tat beschlossen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott! 5 Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und verschied. Und es kam große Furcht über alle, die dies hörten. 6 Und die jungen Männer standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. 7 Und es geschah, daß nach ungefähr drei Stunden auch seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was sich ereignet hatte. 8 Da richtete Petrus das Wort an sie: Sage mir, habt ihr das Gut um so und so viel verkauft? Sie sprach: Ja, um so viel! 9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür, und sie werden auch dich hinaustragen! 10 Da fiel sie sogleich zu seinen Füßen nieder und verschied; und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann. 11 Und es kam große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die dies hörten.
- Bisher war das Leben der Gemeinde sehr aufregend.
- Jesus war auferstanden.
- Der Heilige Geist wurde auf wundersame Weise ausgegossen.
- Petrus hatte mit Autorität gepredigt.
- Menschen wurden geheilt.
- Es gab eine innige Gemeinschaft unter den Gläubigen.
- Hier gibt uns Lukas einen Einblick in ein Geschehnis, welches aufzeigt:
- dass es auch schon in der frühen Gemeinde Probleme gab (Heuchelei)
- dass Gott zu fürchten ist und seine Gemeinde richtet
- Dieses Gerichtswunder ist einzigartig im Neuen Testament und hat seine nächste Parallele in zwei Gerichtswundern aus dem Alten Testament.
- Nadab und Abihu
- 1 Aber die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer dar vor den HERRN, das er ihnen nicht geboten hatte. 2 Da ging Feuer aus von dem HERRN und verzehrte sie, so daß sie starben vor dem HERRN. 3 Und Mose sprach zu Aaron: Das hat der HERR gemeint, als er sprach: "Ich will geheiligt werden durch die, welche zu mir nahen, und geehrt werden vor dem ganzen Volk!" Und Aaron schwieg still. (3. Mose 10:1-3)
- Ussa
- 6 Und David zog mit ganz Israel hinauf nach Baala, das ist Kirjat-Jearim, welches in Juda liegt, um die Lade Gottes, des HERRN, der über den Cherubim thront, wo sein Name angerufen wird, von dort heraufzuholen. 7 Und sie ließen die Lade Gottes auf einem neuen Wagen aus dem Haus Abinadabs führen; und Ussa und Achio lenkten den Wagen. 8 David aber und ganz Israel spielten vor Gott her mit aller Kraft, mit Liedern und Lauten, mit Harfen und Handpauken, mit Zimbeln und Trompeten. 9 Als sie aber zur Tenne Kidon kamen, streckte Ussa seine Hand aus, um die Lade zu halten; denn die Rinder waren ausgeglitten. 10 Da entbrannte der Zorn des HERRN über Ussa, und er schlug ihn, weil er seine Hand an die Lade gelegt hatte; und er starb dort vor Gott. 11 Und David entbrannte darüber, daß der HERR den Ussa so hinweggerafft hatte, und er nannte jenen Ort Perez-Ussa bis zu diesem Tag. 12 Und David fürchtete sich vor Gott an jenem Tag und sprach: Wie soll ich die Lade Gottes zu mir bringen? (1. Chronik 13:5-12)
- Nadab und Abihu
- Was war jeweils das Problem?
- Eine Mißachtung der Heiligkeit Gottes,
- die sich ihm Übertreten seiner Gebot äußert.
- Es ging nicht darum, dass Menschen Sünde begangen, sondern dass sie Gottes Heiligkeit mißachteten und vermessen wurden.
- 30 Wenn aber eine Seele vorsätzlich handelt - es sei ein Einheimischer oder ein Fremdling -, so lästert sie den HERRN. Eine solche Seele soll ausgerottet werden mitten aus ihrem Volk; 31 denn sie hat das Wort des HERRN verachtet und sein Gebot gebrochen; eine solche Seele soll unbedingt ausgerottet werden; ihre Schuld ist auf ihr! (4. Mose 15:30-31)
- 18 Wehe denen, die ihre Schuld an Lügenstricken hinter sich herschleppen und die Sünde wie an Wagenseilen, 19 die sagen: "Er soll doch eilen und sein Werk beschleunigen, damit wir es sehen; der Ratschluß des Heiligen Israels soll doch kommen und eintreten, damit wir ihn kennenlernen!" 20 Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! 21 Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind, und die sich selbst für verständig halten! (Jesaja 5:18-21)
- 5 Darauf nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels 6 und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich hinab; denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stößt". 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!" (Matthäus 4:5-7)
- Ananias und Saphiria hatten den Herrn versucht, weil sie so taten, als ob sie den gesamten Erlös ihres Grundstückes gespendet hatten.
- Das Erstaunliche an dieser und den anderen Geschichten ist, dass die Menschen Dinge für Gott taten, aber weil sie nicht auf die von ihm verordnete Weise geschahen, wurden sie dennoch gerichtet.
- Das ist eine ernste Warnung vor Pragmatismus, d.h. dem Gedanken, dass man nur auf das vermeintlich gute Ergebnis schaut.
- Nadab und Abihu hatten doch den Herrn angebetet.
- David wollte die Bundeslade aus Liebe und Anbetung zu Gott nach Jerusalem bringen.
- Ananias und Saphria haben doch zumindest einen Großteil ihres Erlöses der Gemeinde gespendet.
- Ähnlich wie der Zauberer Simon, der in Samarien zum Glauben kam und sich taufen ließ (siehe Apostelgeschichte 8:9-24)
- waren Ananias und Saphira entweder noch nicht wirklich wiedergeboren, weil sie den Herrn noch nicht fürchteten
- oder sie handelten hier als echte Christen in Vermessenheit und wurden schwer gezüchtigt
- Das ist eine ernste Warnung vor Pragmatismus, d.h. dem Gedanken, dass man nur auf das vermeintlich gute Ergebnis schaut.
- Eines der grundlegendsten Früchte des Heiligen Geistes ist die Furcht des Herrn.
- 40 Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, daß ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen wohlzutun. Und ich werde die Furcht vor mir in ihr Herz geben, damit sie nicht mehr von mir abweichen, 41 und damit ich mich über sie freuen kann, ihnen wohlzutun; und ich werde sie einpflanzen in dieses Land in Wahrheit, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. (Jeremia 32:40-41)
- Gott handelt nicht immer auf so drastische Weise, sondern oft zu Beginn einer Epoche, um zu zeigen, wie ernst es ihm mit seiner Heiligkeit ist.
- Nadab und Abihu brachten die ersten Rauchopfer in der Stiftshütte dar.
- David führte die Bundeslade nach Jerusalem, wo der Tempel gebaut werden würde.
- Ananias und Saphira gehörten zu den ersten Christen der neuen Gemeinde.
- Das Ergebnis dieses Gerichtswunders war große Furcht unter den Gläubigen (Verse 5 und 11).
- Diese Furcht Gottes ist der wahrscheinlich größte Mangel in unseren Kirchen und Freikirchen.
- Dabei geht es nicht darum, vor Gott Angst haben zu müssen, oder wieder in ein Werksdenken zurückzurutschen, nach dem Motto: Ich muß mir das Wohlgefallen dieses strengen Gottes durch meine Werke und meine Heiligkeit verdienen.
- Gottes Wohlgefallen haben alle, die in Christus Jesus sind.
- 17 Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! (Matthäus 3:17)
- 1 So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. (Römer 8:1)
- Gottes Heiligkeit zeigt sich darin, dass er die Forderungen seines heiligen Wesens nicht aufgibt.
- Gottes Liebe zeigt sich darin, dass er seinen Sohn gibt, der diese Forderungen erfüllt und die Strafe für unsere Übertretungen am Kreuz bezahlt hat.
- Wenn wir Gott gegenüber vermessen handeln, dann zeigen wir damit, dass wir das Evangelium nicht verstanden haben.
- Wenn wir in einem Bereich unseres Lebens beständig vermessen handeln, zeigen wir damit, dass wir noch nicht von Neuem geboren wurden.
- Gottes Heiligkeit ist, richtig verstanden, jedoch nichts, was uns von ihm abstoßen sollten, sondern was uns anzieht
- weil wir dadurch die Einzigartigkeit seines Wesen erkennen und schätzen lernen
- weil wir dadurch das Evangelium besser verstehen und Jesus immer tiefer anbeten
- Ein Respekt vor der Heiligkeit Gottes zeigt sich darin, dass wir ihm unser Bestes bringen.
- 6 Ein Sohn soll seinen Vater ehren und ein Knecht seinen Herrn! Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich Herr, wo ist die Furcht vor mir? spricht der HERR der Heerscharen zu euch Priestern, die ihr meinen Namen verächtlich macht. Aber ihr fragt: "Womit haben wir deinen Namen verächtlich gemacht?" 7 Damit, daß ihr auf meinem Altar verunreinigtes Brot darbringt! Aber ihr fragt: "Womit haben wir dich verunreinigt?" Damit, daß ihr sagt: "Der Tisch des HERRN ist verachtenswert!" 8 Und wenn ihr ein blindes Tier zum Opfer bringt, ist das nichts Böses; und wenn ihr ein lahmes oder krankes darbringt, ist das auch nichts Böses? Bringe es doch deinem Statthalter! Wird er Wohlgefallen an dir haben oder dich freundlich beachten? spricht der HERR der Heerscharen. (Maleachi 1:6-8)
- Laßt uns lernen, den Herrn zu auf rechte Weise zu fürchten.
- Nicht eine Furcht, die knechtisch ist, denn wir sind die Erlösten des Herrn,
- sondern eine Furcht, die tiefe Wertschätzung und Hochachtung für den Charakter und des Wesen unseres Retters ausdrückt und zu einem heiligen Leben führt.
- Dazu ist Jesus gekommen.
- 68 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet, 69 und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Haus seines Knechtes David, 70 wie er es verheißen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von alters her waren: 71 Errettung von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; 72 um Barmherzigkeit zu erweisen an unseren Vätern und zu gedenken an seinen heiligen Bund, 73 an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu geben, 74 daß wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht 75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle Tage unseres Lebens. (Lukas 1:68-75)