
Apostelgeschichte 4,32-37 – Freigiebigkeit
Predigt vom 20. August 2017 |
Apostelgeschichte 4:32-37 - Freigiebigkeit |
32 Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam. 33 Und mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war auf ihnen allen. 34 Es litt auch niemand unter ihnen Mangel; denn die, welche Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften 35 und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und man teilte jedem aus, so wie jemand bedürftig war. 36 Joses aber, der von den Aposteln den Beinamen Barnabas erhalten hatte (das heißt übersetzt: »Sohn des Trostes«), ein Levit, aus Zypern gebürtig, 37 besaß einen Acker und verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Barnabas, einer der Helden der Apostelgeschichte
- Barnabas stammte von der Insel Zypern (er hatte Kontakt zur griechischen Umgebung).
- Er gehörte dem Stamm der Leviten an.
- Er war bei den Aposteln so angesehen, dass er einen Beinamen erhielt: Sohn des Trostes.
- Barnabas war der Inbegriff eines treuen Jüngers.
- 23 Und als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, mit festem Herzen bei dem Herrn zu bleiben. (Apostelgeschichte 11:23)
- Seine Treue zeigte sich hier in seiner Freigiebigkeit.
- Die Gemeinde war durch das Evangelium eins gemacht.
- 14 Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, 15 indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften, 16 und um die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte. (Epheser 2:14-16)
- Diese Einheit zeigte sich darin, dass sie freigiebig mit ihrem Besitz umgingen.
- Einzelne Mitglieder verkauften ihren Besitz oder Teile ihres Besitzes, um anderen Gemeindemitgliedern zu helfen, die in Not waren.
- Vermutlich entstand die Not daher, dass viele neue Gläubige nicht damit gerechnet hatten, so lange in Jerusalem zu bleiben, sondern nur für das Wochenfest da waren.
- Hier wird Barnabas von Lukas als Vorbild dargestellt, der seinen Besitz verkauft, um der Gemeinde zu dienen.
- Freigiebigkeit lernt man am besten von einem Vorbild.
Die Quelle der Freigiebigkeit: Große Gnade durch die Verkündigung des Evangeliums
- Das Gemeindeleben war geprägt davon, dass die Apostel das Evangelium von Jesus Christus verkündigten, insbesondere seine Auferstehung.
- 2 Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. (1. Korinther 2:2)
- Dadurch gab Gott große Gnade (griech. Megagnade).
- Wenn das Evangelium immer wieder gepredigt und Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wird (Galater 3:1), beginnen sich die Herzen zu verändern.
- Menschen finden im Evangelium das, was sie sonst in der Welt gesucht haben (auch Christen).
- Dadurch werden sie bereit, von ihren Gütern loszulassen.
- Paulus motiviert die Korinther durch das Evangelium zum Geben.
- 9 Denn ihr kennt ja die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet. (2. Korinther 8:9).
- Im Neuen Testament besteht als Maßstab des Gebens nicht der Zehnte, sondern das Evangelium: Wieviel hat Christus für mich gegeben?
- Große Gnade äußert sich in aufopferungsvollem Geben.
- 1 Wir wollen euch aber, ihr Brüder, von der Gnade Gottes berichten, die den Gemeinden Mazedoniens gegeben worden ist. 2 In einer großen Prüfung der Bedrängnis hat ihre überfließende Freude und ihre tiefe Armut die Schätze ihrer Freigebigkeit zutage gefördert. 3 Denn nach [ihrem] Vermögen, ja ich bezeuge es, über [ihr] Vermögen hinaus waren sie bereitwillig. (2. Korinther 8:1-3)
- Geben ermöglicht die Partnerschaft im Dienst.
- 4 Und sie baten uns mit vielem Zureden, dass wir die Liebesgabe und [ihre] Gemeinschaft am Dienst für die Heiligen annehmen sollten. (2. Korinther 8:4)
- 15 Und ihr Philipper wisst ja auch, dass am Anfang [der Verkündigung] des Evangeliums, als ich von Mazedonien aufbrach, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein; 16 denn auch nach Thessalonich habt ihr mir einmal, und sogar zweimal, etwas zur Deckung meiner Bedürfnisse gesandt. (Philipper 4:15,16)
- Aufopferungsvolles Geben bringt uns riesige Freude und Gott große Ehre.
- 17 Nicht dass ich nach der Gabe verlange, sondern ich verlange danach, dass die Frucht reichlich ausfalle auf eurer Rechnung. 18 Ich habe alles und habe Überfluss; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. (Philipper 4:17,18)
- Die Apostel haben die Gläubigen nie zum Geben gezwungen oder ihren Dienst getan, um damit Geld einzunehmen, sondern das Geben war eine natürliche Frucht des Evangeliums.
- Sie haben stellenweise sogar auf berechtigten Unterhalt verzichtet, um nicht den Anschein zu erwecken, als würden sie für Geld predigen.
- 7 Wer zieht je auf eigene Kosten in den Krieg? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von dessen Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? 8 Sage ich das nur aus menschlicher Sicht? Oder sagt dies nicht auch das Gesetz? 9 Ja, im Gesetz Moses steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt«.1 Kümmert sich Gott etwa um die Ochsen? 10 Oder sagt er das nicht vielmehr um unsertwillen? Denn es ist ja um unsertwillen geschrieben worden: Der, welcher pflügt, soll auf Hoffnung hin pflügen, und der, welcher drischt, soll auf Hoffnung hin [dreschen], dass er an seiner Hoffnung [auch] Anteil bekommt. 11 Wenn wir euch die geistlichen Güter gesät haben, ist es etwas Großes, wenn wir von euch diejenigen für den Leib ernten? 12 Wenn andere an diesem Recht über euch Anteil haben, sollten wir es nicht viel eher haben? Aber wir haben uns dieses Rechtes nicht bedient, sondern wir ertragen alles, damit wir dem Evangelium von Christus kein Hindernis bereiten. 13 Wisst ihr nicht, dass die, welche die heiligen Dienste tun, auch vom Heiligtum essen, und dass die, welche am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil erhalten? 14 So hat auch der Herr angeordnet, dass die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. (1. Korinther 9:7-14)
Anwendung
- Geben ist eines der freudebringendsten und gottverherrlichensten Dinge, die wir als Christen tun können.
- Um es zu erlernen, brauchen wir Vorbilder wie Barnabas.
- Aber vor allem brauchen wir es, dass wir immer wieder das Evangelium hören und Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt zu bekommen, damit wir durch seine Gnade befähigt werden, selber zu geben.
- Geben heißt:
- Geld
- Zeit
- Aufmerksamkeit
- Besitz
- Rat
- Gemeinschaft
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