Richter 10:17-12:7 – Ein manipulierender Herrscher
1. Mai 2016

Richter 10:17-12:7 – Ein manipulierender Herrscher

Prediger:
Passage: Richter 10:17-12:7
Dienstart:

Stefan Beyer - Richter 10:17-12:7 - Ein manipulierender Herrscher

Ein ausgestoßener Herrscher
17 Und die Ammoniter wurden zusammengerufen und lagerten sich in Gilead. Und die Söhne Israels versammelten sich und lagerten sich in Mizpa. 18 Aber das Volk, die Obersten von Gilead, sprachen zueinander: Wer ist der Mann, der den Kampf gegen die Ammoniter beginnen will? Der soll das Haupt sein über alle Einwohner von Gilead! 11:1 Nun war Jephtah, der Gileaditer, ein tapferer Held, aber er war der Sohn einer Hure; und zwar hatte Gilead den Jephtah gezeugt. 2 Als aber die Frau Gileads ihm Söhne gebar und die Söhne dieser Frau groß wurden, da stießen sie den Jephtah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben im Haus unseres Vaters; denn du bist der Sohn einer anderen Frau! 3 Da floh Jephtah vor seinen Brüdern und wohnte im Land Tob; und nichtsnutzige Männer versammelten sich bei ihm und gingen mit ihm auf Streifzüge. 4 Und es geschah nach einiger Zeit, daß die Ammoniter mit Israel Krieg führten. 5 Als nun die Ammoniter mit Israel kämpften, gingen die Ältesten von Gilead hin, um Jephtah aus dem Land Tob zu holen. 6 Und sie sprachen zu Jephtah: Komm und sei unser Anführer, und wir wollen die Ammoniter bekämpfen! 7 Aber Jephtah sprach zu den Ältesten von Gilead: Habt ihr mich nicht einst gehaßt und aus dem Haus meines Vaters gestoßen? Warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Not seid? 8 Und die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephtah: Darum haben wir uns nun an dich gewandt, daß du mit uns gehst und gegen die Ammoniter kämpfst und unser Haupt bist, über alle, die in Gilead wohnen! 9 Da sprach Jephtah zu den Ältesten von Gilead: Wenn ihr mich zum Kampf gegen die Ammoniter zurückholt und der HERR sie vor mir preisgibt, werde ich dann wirklich euer Oberhaupt sein? 10 Und die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephtah: Der HERR sei Zeuge zwischen uns, wenn wir nicht so handeln, wie du es gesagt hast! 11 Da ging Jephtah mit den Ältesten von Gilead, und das Volk setzte ihn zum Haupt und Anführer über sich. Und Jephtah redete alles, was er zu sagen hatte, vor dem HERRN in Mizpa.
  • Israel wird erneut angegriffen, diesmal das Gebiet Gilead östlich des Jordans.
  • Es ist wieder auffällig, daß das Volk nicht den Herrn sucht, sondern eine schnelle Lösung für ihre Probleme.
  • Sie fragen nicht nach einem gottesfürchtigen Anführer, sondern nach einem erfolgreichen.
  • Jephtah wird als Held vorgestellt, der von den Seinen verstoßen wurde und um den sich eine Schar von Sonderlingen sammelt.
    • Damit ähnelt er dem Messias, der von seinem Volk abgelehnt wurde und unerwartete Menschen um sich versammelt.
      • 11 Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Johannes 1:11)
    • Aber der große Unterschied besteht im Charakter des Messias, der selber gekommen ist, um zu dienen, und der den Charakter seiner Nachfolger verändert in sein Abbild.
      • 28 Gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Matthäus 20:28)
  • Jephtah verhandelt mit den Oberen des Volkes, weil er nicht nur ihr militärischer Anführer, sondern ihr Oberhaupt sein will.
  • Er ist der Inbegriff eines schlechten Hirtens im Alten Testament und das Gegenteil eines guten Ältesten.
    • 1 Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich als Mitältester und Zeuge der Leiden des Christus, aber auch als Teilhaber der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll: 2 Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr nicht gezwungen, sondern freiwillig Aufsicht übt, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern mit Hingabe, 3 nicht als solche, die über das ihnen Zugewiesene herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid! 4 Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen. (1. Petrus 5:1-4)
  • Sowohl die Ältesten als auch Jephtah haben nur noch eine oberflächliche Beziehung zum Herrn.
    • Sie ist geprägt von Gesetzlichkeit.
    • Man will Gott manipulieren, indem man seinen Namen anruft und gewisse religiöse Rituale vollbringt.
  • Eine wahre Beziehung zu Gott ist stattdessen auf das Evangelium gegründet.
    • Man vertraut allein auf Jesus und sein Werk am Kreuz für die Rettung.
    • Man erkennt in Jesus einen großen Schatz, für den man freiwillig alles aufgibt.
  • Der Versuch, Gott zu manipulieren, wird in dieser Geschichte noch tragische Ausmaße annehmen.
Ein redegewandter Herrscher
12 Da sandte Jephtah Boten zum König der Ammoniter und ließ ihm sagen: Was hast du mit mir zu tun, daß du zu mir kommst, um gegen mein Land zu kämpfen? 13 Der König der Ammoniter aber antwortete den Boten Jephtahs: Weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten zog, vom Arnon bis an den Jabbok und bis an den Jordan. So gib es mir nun in Frieden wieder zurück! 14 Jephtah aber sandte nochmals Boten zu dem König der Ammoniter. 15 Die sprachen zu ihm: So spricht Jephtah: Israel hat weder das Land der Moabiter noch das Land der Ammoniter genommen. 16 Denn als sie aus Ägypten zogen, wanderte Israel durch die Wüste bis an das Schilfmeer und kam nach Kadesch. 17 Da sandte Israel Boten zum König der Edomiter und sprach: Laß mich doch durch dein Land ziehen! Aber der König der Edomiter erhörte sie nicht. Auch zum König der Moabiter sandten sie; der wollte auch nicht. 18 So verblieb Israel in Kadesch und wanderte in der Wüste und umging das Land der Edomiter und das Land der Moabiter und kam vom Aufgang der Sonne her zum Land der Moabiter; und es lagerte sich jenseits des Arnon und kam nicht in das Gebiet der Moabiter; denn der Arnon ist die Grenze der Moabiter. 19 Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, dem König von Hesbon, und Israel ließ ihm sagen: Laß uns doch durch dein Land bis zu meinem Ort ziehen! 20 Aber Sihon traute Israel nicht, daß er es durch sein Gebiet hätte ziehen lassen, sondern er versammelte sein ganzes Volk und lagerte sich bei Jahaz und kämpfte mit Israel. 21 Der HERR aber, der Gott Israels, gab den Sihon mit seinem ganzen Volk in die Hand Israels, so daß sie diese schlugen. So nahm Israel das ganze Land der Amoriter ein, die in jenem Land wohnten. 22 Und sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter ein, vom Arnon bis an den Jabbok, und von der Wüste bis an den Jordan. 23 So hat nun der HERR, der Gott Israels, die Amoriter vor seinem Volk Israel vertrieben - und du willst es vertreiben? 24 Ist es nicht so: Wenn dein Gott Kemosch dir etwas einzunehmen gibt, nimmst du es nicht in Besitz? Was nun der HERR, unser Gott, vor uns vertrieben hat, das nehmen wir auch in Besitz! 25 Oder bist du etwa besser als Balak, der Sohn Zippors, der König der Moabiter? Hat der auch je mit Israel einen Rechtsstreit geführt oder gekämpft? 26 Da nun Israel 300 Jahre lang in Hesbon und seinen Tochterstädten, in Aroer und seinen Tochterstädten und in allen Städten, die am Arnon liegen, gewohnt hat, warum habt ihr sie ihnen nicht weggenommen während dieser Zeit? 27 Ich habe nicht gegen dich gesündigt, sondern du handelst böse an mir, daß du gegen mich Krieg führst! Der HERR, der Richter, soll heute ein Urteil fällen zwischen den Kindern Israels und den Kindern Ammons! 28 Aber der König der Ammoniter hörte nicht auf die Worte Jephtahs, die er ihm sagen ließ. 29 Da kam der Geist des HERRN auf Jephtah; und er zog durch Gilead und Manasse und durch Mizpa, das in Gilead liegt; und von Mizpa, das in Gilead liegt, zog er gegen die Ammoniter.
  • Jepthah erklärt den Ammonitern auf rhetorisch geschickte Weise, daß sie kein Anrecht auf das Land der Israeliten östlich des Jordans haben.
  • Seine Redegabe ist aber kein Anzeichen, daß er wirklich Gott folgt und ihm Ehre bringt.
  • Er ähnelt mit seiner guten Rhetorik den falschen Lehrern im Neuen Testament.
    • 18 Denn mit hochfahrenden, leeren Reden locken sie durch ausschweifende fleischliche Lüste diejenigen an, die doch in Wirklichkeit hinweggeflohen waren von denen, die in die Irre gehen. 19 Dabei verheißen sie ihnen Freiheit, obgleich sie doch selbst Sklaven des Verderbens sind; denn wovon jemand überwunden ist, dessen Sklave ist er auch geworden. (2. Petrus 2:18-19)
  • Es wird sogar gesagt, daß der Geist des Herrn auf ihn kommt.
  • Nur weil Gott einen Menschen gebraucht, heißt das nicht, daß alles in seinem Leben geistlich gesehen in Ordnung ist.
    • 1 Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so daß ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. (1. Korinther 13:1-2)
  • Besondere geistliche Gaben sind kein Ersatz für ein Herz, das den Herrn fürchtet.
    • 1 Hallelujah! Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! (Psalm 112:1)
Ein vermessener Herrscher
30 Und Jephtah gelobte dem HERRN ein Gelübde und sprach: Wenn du die Ammoniter in meine Hand gibst, 31 so soll das, was zu meiner Haustür heraus mir entgegenkommt, wenn ich in Frieden von den Ammonitern zurückkehre, dem HERRN gehören, und ich will es als Brandopfer darbringen! 32 So zog Jephtah gegen die Ammoniter, um gegen sie zu kämpfen. Und der HERR gab sie in seine Hand. 33 Und er schlug sie von Aroer an, bis man nach Minnit kommt, 20 Städte, und bis nach Abel-Keramim, in einer sehr großen Schlacht. So wurden die Kinder Ammons von den Kindern Israels gedemütigt. 34 Als nun Jephtah nach Mizpa zu seinem Haus kam, siehe, da trat seine Tochter heraus, ihm entgegen, mit Tamburinen und Reigen; sie war aber sein einziges Kind, und er hatte sonst weder Sohn noch Tochter. 35 Und es geschah, als er sie sah, da zerriß er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie tief beugst du mich nieder und wie betrübst du mich! Denn ich habe meinen Mund dem HERRN gegenüber aufgetan und kann es nicht widerrufen! 36 Sie aber sprach zu ihm: Mein Vater, hast du deinen Mund dem HERRN gegenüber aufgetan, so handle an mir, wie es aus deinem Mund gegangen ist, nachdem der HERR dich an deinen Feinden, den Ammonitern, gerächt hat! 37 Und sie sprach zu ihrem Vater: Das werde mir gestattet, daß du mir zwei Monate lang Zeit läßt, damit ich auf die Berge gehen und über meine Ehelosigkeit mit meinen Freundinnen weinen kann! 38 Und er sprach: Geh hin! Und er ließ sie zwei Monate lang frei. Da ging sie hin mit ihren Freundinnen und weinte auf den Bergen über ihre Ehelosigkeit. 39 Und nach zwei Monaten kam sie wieder zu ihrem Vater. Und er vollzog an ihr das Gelübde, das er gelobt hatte. Und sie hatte nie einen Mann erkannt. Daher wurde es Brauch in Israel, 40 daß die Töchter Israels jährlich hingehen, um die Tochter Jephtahs, des Gileaditers, zu besingen, vier Tage im Jahr.
  • Jepthah macht dem Herrn ein Gelübde, welches dieser nie gefordert hat.
  • Er will damit den Herrn manipulieren, was das Wesen einer gesetzlichen Religion ist.
  • Er will Gott auf seine Seite ziehen, der doch aus Gnade schon auf seiner Seite ist (Vers 29).
  • Diese Geschichte wird manchmal versucht, abzuschwächen, indem gesagt wird, daß Jepthah seine Tochter nicht wirklich geopfert hat, sondern nur dem Herrn lebenslang geweiht.
  • Aber die Details der Geschichte legen nahe, daß er sie wirklich geopfert hat, was auch die natürlichste Lesart des Textes ist.
  • Der Schreiber möchte, daß wir den Horror und die Tragik dieses unschuldigen Opfers mitfühlen.
  • Der Herr schenkt den Sieg gegen die Ammoniter und sowohl Jephtah als auch seine Tochter fühlen sich durch ihre gesetzliche Religion an diesen zutiefst falschen Schwur gebunden.
    • Sie handelt noch aus ehrenvollen Motiven, um ihn zu schützen.
  • Jephtahs Tochter, die in der Geschichte keinen Namen hat, steht für alle unschuldigen Opfer und die Bibel möchte uns aufrufen, daß wir mit ihrem Leid wirklich mitfühlen.
  • Der christliche Glaube ist kein fatalistischer Schicksalglaube, bei dem die Gottheit völlig gefühlslos die Geschicke der Welt lenkt.
  • Der christliche Gott fühlt mit dem Leid in der Welt wirklich mit.
    • 10 Da sprach der HERR: Du hast Mitleid mit dem Rizinus, um den du dich doch nicht bemüht und den du nicht großgezogen hast, der in einer Nacht entstanden und in einer Nacht zugrundegegangen ist. 11 Und ich sollte kein Mitleid haben mit der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die ihre rechte Hand nicht von ihrer linken unterscheiden können, dazu so viel Vieh! (Jona 4:10-11)
  • Christen sollten nie vergessen, neben der berechtigten Kritik an der Sünde der Welt, mit ihrem Leid vor allem ihrer unschuldigen Opfer mitzufühlen und versuchen, es zu lindern.
  • Unschuldig heißt hier nicht im absoluten Sinn, denn vor Gott sind wir alle schuldig, sondern im relativen Sinn, indem man das unverdiente Opfer fremder Gewalt wird.
  • Das Mitgefühl Gottes gilt nicht nur dem großen Leid in der Welt, sondern auch dem Leid im Leben seiner Kinder.
    • 9 Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und seinem Erbarmen hat er sie erlöst; er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. (Jesaja 63:9)
Ein brutaler Herrscher
2:1 Aber die Männer von Ephraim versammelten sich und zogen nach Zaphon und sprachen zu Jephtah: Warum bist du gegen die Ammoniter in den Kampf gezogen und hast uns nicht gerufen, daß wir mit dir ziehen? Wir wollen dein Haus samt dir mit Feuer verbrennen! 2 Jephtah sprach zu ihnen: Ich und mein Volk hatten einen schweren Kampf mit den Ammonitern, und ich schrie zu euch um Hilfe, aber ihr habt mir nicht aus ihrer Hand geholfen. 3 Als ich nun sah, daß bei euch keine Hilfe war, setzte ich mein Leben daran und zog hin gegen die Ammoniter, und der HERR gab sie in meine Hand. Warum kommt ihr heute zu mir herauf, um gegen mich zu kämpfen? 4 Und Jephtah versammelte alle Männer von Gilead und kämpfte gegen Ephraim. Und die Männer von Gilead schlugen Ephraim, weil sie gesagt hatten: Ihr seid ephraimitische Flüchtlinge; Gilead liegt zwischen Ephraim und Manasse! 5 Und die Gileaditer besetzten die Furt des Jordan vor Ephraim. Wenn nun die flüchtenden Ephraimiter sprachen: Laß mich hinübergehen! so sprachen die Männer von Gilead: Bist du ein Ephraimiter? Wenn er dann antwortete: Nein!, 6 so sprachen sie zu ihm: Sage doch: Schibbolet! Sagte er dann "Sibbolet", weil er es nicht recht aussprechen konnte, so ergriffen sie ihn und töteten ihn an der Furt des Jordan, so daß zu der Zeit von Ephraim 42 000 fielen. 7 Jephtah aber richtete Israel sechs Jahre lang. Dann starb Jephtah, der Gileaditer, und wurde begraben in einer der Städte Gileads.
    • Wie schon bei Gideon (Richter 8:1) beschweren sich die Ephraimiter, daß sie sich nicht an der Schlacht beteiligen konnten.
    • Sie wollten einen Teil des Ruhmes für den Sieg haben, vielleicht auch einen Teil der Beute.
    • Aber im Gegensatz zu Gideon reagiert Jephtah nicht versöhnlich auf sie, sondern zieht gegen seine eigenen Landsleute in den Krieg.
      • 1 Aber die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das angetan, daß du uns nicht gerufen hast, als du gegen die Midianiter in den Kampf gezogen bist? Und sie stritten heftig mit ihm. 2 Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich wäre? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiesers? 3 Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seb, in eure Hand gegeben; wie hätte ich tun können, was ihr getan habt? Als er dies sagte, ließ ihr Zorn von ihm ab. (Richter 8:1-3)
    • Er tötet die Ephraimiter fast im gleichen Ausmaß, wie später die Benjaminiter umkommen werden, bei den fast der ganze Stamm ausgelöscht wird (Richter 20).
    • Dieser ungeistliche Herrscher hat zwar militärischen Erfolg über die Gegner Israels gebracht, aber seinem eigenen Volk und seiner eigenen Familie entsetzlichen Schaden zugefügt.
    • Das ist immer des Ende der falschen Hirten: während sie einige äußere Erfolge vorweisen können, schaden sie doch dem Volk Gottes und oft auch ihrer Familie auf nachhaltige Weise.
    • Jephtah bringt dem Land keine Ruhe, sondern nur Erleichterung.
    • Das wahre Evangelium und der echte Hirte bringt tiefen Herzensfrieden.
      • 27 Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht! (Johannes 14:27)

</ule="text-align: center;">Stefan Beyer - Richter 10:17-12:7 - Ein manipulierender Herrscher

Ein ausgestoßener Herrscher
17 Und die Ammoniter wurden zusammengerufen und lagerten sich in Gilead. Und die Söhne Israels versammelten sich und lagerten sich in Mizpa. 18 Aber das Volk, die Obersten von Gilead, sprachen zueinander: Wer ist der Mann, der den Kampf gegen die Ammoniter beginnen will? Der soll das Haupt sein über alle Einwohner von Gilead! 11:1 Nun war Jephtah, der Gileaditer, ein tapferer Held, aber er war der Sohn einer Hure; und zwar hatte Gilead den Jephtah gezeugt. 2 Als aber die Frau Gileads ihm Söhne gebar und die Söhne dieser Frau groß wurden, da stießen sie den Jephtah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben im Haus unseres Vaters; denn du bist der Sohn einer anderen Frau! 3 Da floh Jephtah vor seinen Brüdern und wohnte im Land Tob; und nichtsnutzige Männer versammelten sich bei ihm und gingen mit ihm auf Streifzüge. 4 Und es geschah nach einiger Zeit, daß die Ammoniter mit Israel Krieg führten. 5 Als nun die Ammoniter mit Israel kämpften, gingen die Ältesten von Gilead hin, um Jephtah aus dem Land Tob zu holen. 6 Und sie sprachen zu Jephtah: Komm und sei unser Anführer, und wir wollen die Ammoniter bekämpfen! 7 Aber Jephtah sprach zu den Ältesten von Gilead: Habt ihr mich nicht einst gehaßt und aus dem Haus meines Vaters gestoßen? Warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Not seid? 8 Und die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephtah: Darum haben wir uns nun an dich gewandt, daß du mit uns gehst und gegen die Ammoniter kämpfst und unser Haupt bist, über alle, die in Gilead wohnen! 9 Da sprach Jephtah zu den Ältesten von Gilead: Wenn ihr mich zum Kampf gegen die Ammoniter zurückholt und der HERR sie vor mir preisgibt, werde ich dann wirklich euer Oberhaupt sein? 10 Und die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephtah: Der HERR sei Zeuge zwischen uns, wenn wir nicht so handeln, wie du es gesagt hast! 11 Da ging Jephtah mit den Ältesten von Gilead, und das Volk setzte ihn zum Haupt und Anführer über sich. Und Jephtah redete alles, was er zu sagen hatte, vor dem HERRN in Mizpa.
      • Israel wird erneut angegriffen, diesmal das Gebiet Gilead östlich des Jordans.
      • Es ist wieder auffällig, daß das Volk nicht den Herrn sucht, sondern eine schnelle Lösung für ihre Probleme.
      • Sie fragen nicht nach einem gottesfürchtigen Anführer, sondern nach einem erfolgreichen.
      • Jephtah wird als Held vorgestellt, der von den Seinen verstoßen wurde und um den sich eine Schar von Sonderlingen sammelt.
        • Damit ähnelt er dem Messias, der von seinem Volk abgelehnt wurde und unerwartete Menschen um sich versammelt.
          • 11 Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Johannes 1:11)
        • Aber der große Unterschied besteht im Charakter des Messias, der selber gekommen ist, um zu dienen, und der den Charakter seiner Nachfolger verändert in sein Abbild.
          • 28 Gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Matthäus 20:28)
      • Jephtah verhandelt mit den Oberen des Volkes, weil er nicht nur ihr militärischer Anführer, sondern ihr Oberhaupt sein will.
      • Er ist der Inbegriff eines schlechten Hirtens im Alten Testament und das Gegenteil eines guten Ältesten.
        • 1 Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich als Mitältester und Zeuge der Leiden des Christus, aber auch als Teilhaber der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll: 2 Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr nicht gezwungen, sondern freiwillig Aufsicht übt, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern mit Hingabe, 3 nicht als solche, die über das ihnen Zugewiesene herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid! 4 Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen. (1. Petrus 5:1-4)
      • Sowohl die Ältesten als auch Jephtah haben nur noch eine oberflächliche Beziehung zum Herrn.
        • Sie ist geprägt von Gesetzlichkeit.
        • Man will Gott manipulieren, indem man seinen Namen anruft und gewisse religiöse Rituale vollbringt.
      • Eine wahre Beziehung zu Gott ist stattdessen auf das Evangelium gegründet.
        • Man vertraut allein auf Jesus und sein Werk am Kreuz für die Rettung.
        • Man erkennt in Jesus einen großen Schatz, für den man freiwillig alles aufgibt.
      • Der Versuch, Gott zu manipulieren, wird in dieser Geschichte noch tragische Ausmaße annehmen.
Ein redegewandter Herrscher
12 Da sandte Jephtah Boten zum König der Ammoniter und ließ ihm sagen: Was hast du mit mir zu tun, daß du zu mir kommst, um gegen mein Land zu kämpfen? 13 Der König der Ammoniter aber antwortete den Boten Jephtahs: Weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten zog, vom Arnon bis an den Jabbok und bis an den Jordan. So gib es mir nun in Frieden wieder zurück! 14 Jephtah aber sandte nochmals Boten zu dem König der Ammoniter. 15 Die sprachen zu ihm: So spricht Jephtah: Israel hat weder das Land der Moabiter noch das Land der Ammoniter genommen. 16 Denn als sie aus Ägypten zogen, wanderte Israel durch die Wüste bis an das Schilfmeer und kam nach Kadesch. 17 Da sandte Israel Boten zum König der Edomiter und sprach: Laß mich doch durch dein Land ziehen! Aber der König der Edomiter erhörte sie nicht. Auch zum König der Moabiter sandten sie; der wollte auch nicht. 18 So verblieb Israel in Kadesch und wanderte in der Wüste und umging das Land der Edomiter und das Land der Moabiter und kam vom Aufgang der Sonne her zum Land der Moabiter; und es lagerte sich jenseits des Arnon und kam nicht in das Gebiet der Moabiter; denn der Arnon ist die Grenze der Moabiter. 19 Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem König der Amoriter, dem König von Hesbon, und Israel ließ ihm sagen: Laß uns doch durch dein Land bis zu meinem Ort ziehen! 20 Aber Sihon traute Israel nicht, daß er es durch sein Gebiet hätte ziehen lassen, sondern er versammelte sein ganzes Volk und lagerte sich bei Jahaz und kämpfte mit Israel. 21 Der HERR aber, der Gott Israels, gab den Sihon mit seinem ganzen Volk in die Hand Israels, so daß sie diese schlugen. So nahm Israel das ganze Land der Amoriter ein, die in jenem Land wohnten. 22 Und sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter ein, vom Arnon bis an den Jabbok, und von der Wüste bis an den Jordan. 23 So hat nun der HERR, der Gott Israels, die Amoriter vor seinem Volk Israel vertrieben - und du willst es vertreiben? 24 Ist es nicht so: Wenn dein Gott Kemosch dir etwas einzunehmen gibt, nimmst du es nicht in Besitz? Was nun der HERR, unser Gott, vor uns vertrieben hat, das nehmen wir auch in Besitz! 25 Oder bist du etwa besser als Balak, der Sohn Zippors, der König der Moabiter? Hat der auch je mit Israel einen Rechtsstreit geführt oder gekämpft? 26 Da nun Israel 300 Jahre lang in Hesbon und seinen Tochterstädten, in Aroer und seinen Tochterstädten und in allen Städten, die am Arnon liegen, gewohnt hat, warum habt ihr sie ihnen nicht weggenommen während dieser Zeit? 27 Ich habe nicht gegen dich gesündigt, sondern du handelst böse an mir, daß du gegen mich Krieg führst! Der HERR, der Richter, soll heute ein Urteil fällen zwischen den Kindern Israels und den Kindern Ammons! 28 Aber der König der Ammoniter hörte nicht auf die Worte Jephtahs, die er ihm sagen ließ. 29 Da kam der Geist des HERRN auf Jephtah; und er zog durch Gilead und Manasse und durch Mizpa, das in Gilead liegt; und von Mizpa, das in Gilead liegt, zog er gegen die Ammoniter.
      • Jepthah erklärt den Ammonitern auf rhetorisch geschickte Weise, daß sie kein Anrecht auf das Land der Israeliten östlich des Jordans haben.
      • Seine Redegabe ist aber kein Anzeichen, daß er wirklich Gott folgt und ihm Ehre bringt.
      • Er ähnelt mit seiner guten Rhetorik den falschen Lehrern im Neuen Testament.
        • 18 Denn mit hochfahrenden, leeren Reden locken sie durch ausschweifende fleischliche Lüste diejenigen an, die doch in Wirklichkeit hinweggeflohen waren von denen, die in die Irre gehen. 19 Dabei verheißen sie ihnen Freiheit, obgleich sie doch selbst Sklaven des Verderbens sind; denn wovon jemand überwunden ist, dessen Sklave ist er auch geworden. (2. Petrus 2:18-19)
      • Es wird sogar gesagt, daß der Geist des Herrn auf ihn kommt.
      • Nur weil Gott einen Menschen gebraucht, heißt das nicht, daß alles in seinem Leben geistlich gesehen in Ordnung ist.
        • 1 Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so daß ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. (1. Korinther 13:1-2)
      • Besondere geistliche Gaben sind kein Ersatz für ein Herz, das den Herrn fürchtet.
        • 1 Hallelujah! Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! (Psalm 112:1)
Ein vermessener Herrscher
30 Und Jephtah gelobte dem HERRN ein Gelübde und sprach: Wenn du die Ammoniter in meine Hand gibst, 31 so soll das, was zu meiner Haustür heraus mir entgegenkommt, wenn ich in Frieden von den Ammonitern zurückkehre, dem HERRN gehören, und ich will es als Brandopfer darbringen! 32 So zog Jephtah gegen die Ammoniter, um gegen sie zu kämpfen. Und der HERR gab sie in seine Hand. 33 Und er schlug sie von Aroer an, bis man nach Minnit kommt, 20 Städte, und bis nach Abel-Keramim, in einer sehr großen Schlacht. So wurden die Kinder Ammons von den Kindern Israels gedemütigt. 34 Als nun Jephtah nach Mizpa zu seinem Haus kam, siehe, da trat seine Tochter heraus, ihm entgegen, mit Tamburinen und Reigen; sie war aber sein einziges Kind, und er hatte sonst weder Sohn noch Tochter. 35 Und es geschah, als er sie sah, da zerriß er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie tief beugst du mich nieder und wie betrübst du mich! Denn ich habe meinen Mund dem HERRN gegenüber aufgetan und kann es nicht widerrufen! 36 Sie aber sprach zu ihm: Mein Vater, hast du deinen Mund dem HERRN gegenüber aufgetan, so handle an mir, wie es aus deinem Mund gegangen ist, nachdem der HERR dich an deinen Feinden, den Ammonitern, gerächt hat! 37 Und sie sprach zu ihrem Vater: Das werde mir gestattet, daß du mir zwei Monate lang Zeit läßt, damit ich auf die Berge gehen und über meine Ehelosigkeit mit meinen Freundinnen weinen kann! 38 Und er sprach: Geh hin! Und er ließ sie zwei Monate lang frei. Da ging sie hin mit ihren Freundinnen und weinte auf den Bergen über ihre Ehelosigkeit. 39 Und nach zwei Monaten kam sie wieder zu ihrem Vater. Und er vollzog an ihr das Gelübde, das er gelobt hatte. Und sie hatte nie einen Mann erkannt. Daher wurde es Brauch in Israel, 40 daß die Töchter Israels jährlich hingehen, um die Tochter Jephtahs, des Gileaditers, zu besingen, vier Tage im Jahr.
      • Jepthah macht dem Herrn ein Gelübde, welches dieser nie gefordert hat.
      • Er will damit den Herrn manipulieren, was das Wesen einer gesetzlichen Religion ist.
      • Er will Gott auf seine Seite ziehen, der doch aus Gnade schon auf seiner Seite ist (Vers 29).
      • Diese Geschichte wird manchmal versucht, abzuschwächen, indem gesagt wird, daß Jepthah seine Tochter nicht wirklich geopfert hat, sondern nur dem Herrn lebenslang geweiht.
      • Aber die Details der Geschichte legen nahe, daß er sie wirklich geopfert hat, was auch die natürlichste Lesart des Textes ist.
      • Der Schreiber möchte, daß wir den Horror und die Tragik dieses unschuldigen Opfers mitfühlen.
      • Der Herr schenkt den Sieg gegen die Ammoniter und sowohl Jephtah als auch seine Tochter fühlen sich durch ihre gesetzliche Religion an diesen zutiefst falschen Schwur gebunden.
        • Sie handelt noch aus ehrenvollen Motiven, um ihn zu schützen.
      • Jephtahs Tochter, die in der Geschichte keinen Namen hat, steht für alle unschuldigen Opfer und die Bibel möchte uns aufrufen, daß wir mit ihrem Leid wirklich mitfühlen.
      • Der christliche Glaube ist kein fatalistischer Schicksalglaube, bei dem die Gottheit völlig gefühlslos die Geschicke der Welt lenkt.
      • Der christliche Gott fühlt mit dem Leid in der Welt wirklich mit.
        • 10 Da sprach der HERR: Du hast Mitleid mit dem Rizinus, um den du dich doch nicht bemüht und den du nicht großgezogen hast, der in einer Nacht entstanden und in einer Nacht zugrundegegangen ist. 11 Und ich sollte kein Mitleid haben mit der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die ihre rechte Hand nicht von ihrer linken unterscheiden können, dazu so viel Vieh! (Jona 4:10-11)
      • Christen sollten nie vergessen, neben der berechtigten Kritik an der Sünde der Welt, mit ihrem Leid vor allem ihrer unschuldigen Opfer mitzufühlen und versuchen, es zu lindern.
      • Unschuldig heißt hier nicht im absoluten Sinn, denn vor Gott sind wir alle schuldig, sondern im relativen Sinn, indem man das unverdiente Opfer fremder Gewalt wird.
      • Das Mitgefühl Gottes gilt nicht nur dem großen Leid in der Welt, sondern auch dem Leid im Leben seiner Kinder.
        • 9 Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und seinem Erbarmen hat er sie erlöst; er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. (Jesaja 63:9)
Ein brutaler Herrscher
2:1 Aber die Männer von Ephraim versammelten sich und zogen nach Zaphon und sprachen zu Jephtah: Warum bist du gegen die Ammoniter in den Kampf gezogen und hast uns nicht gerufen, daß wir mit dir ziehen? Wir wollen dein Haus samt dir mit Feuer verbrennen! 2 Jephtah sprach zu ihnen: Ich und mein Volk hatten einen schweren Kampf mit den Ammonitern, und ich schrie zu euch um Hilfe, aber ihr habt mir nicht aus ihrer Hand geholfen. 3 Als ich nun sah, daß bei euch keine Hilfe war, setzte ich mein Leben daran und zog hin gegen die Ammoniter, und der HERR gab sie in meine Hand. Warum kommt ihr heute zu mir herauf, um gegen mich zu kämpfen? 4 Und Jephtah versammelte alle Männer von Gilead und kämpfte gegen Ephraim. Und die Männer von Gilead schlugen Ephraim, weil sie gesagt hatten: Ihr seid ephraimitische Flüchtlinge; Gilead liegt zwischen Ephraim und Manasse! 5 Und die Gileaditer besetzten die Furt des Jordan vor Ephraim. Wenn nun die flüchtenden Ephraimiter sprachen: Laß mich hinübergehen! so sprachen die Männer von Gilead: Bist du ein Ephraimiter? Wenn er dann antwortete: Nein!, 6 so sprachen sie zu ihm: Sage doch: Schibbolet! Sagte er dann "Sibbolet", weil er es nicht recht aussprechen konnte, so ergriffen sie ihn und töteten ihn an der Furt des Jordan, so daß zu der Zeit von Ephraim 42 000 fielen. 7 Jephtah aber richtete Israel sechs Jahre lang. Dann starb Jephtah, der Gileaditer, und wurde begraben in einer der Städte Gileads.
    • Wie schon bei Gideon (Richter 8:1) beschweren sich die Ephraimiter, daß sie sich nicht an der Schlacht beteiligen konnten.
    • Sie wollten einen Teil des Ruhmes für den Sieg haben, vielleicht auch einen Teil der Beute.
    • Aber im Gegensatz zu Gideon reagiert Jephtah nicht versöhnlich auf sie, sondern zieht gegen seine eigenen Landsleute in den Krieg.
      • 1 Aber die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das angetan, daß du uns nicht gerufen hast, als du gegen die Midianiter in den Kampf gezogen bist? Und sie stritten heftig mit ihm. 2 Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich wäre? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiesers? 3 Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seb, in eure Hand gegeben; wie hätte ich tun können, was ihr getan habt? Als er dies sagte, ließ ihr Zorn von ihm ab. (Richter 8:1-3)
    • Er tötet die Ephraimiter fast im gleichen Ausmaß, wie später die Benjaminiter umkommen werden, bei den fast der ganze Stamm ausgelöscht wird (Richter 20).
    • Dieser ungeistliche Herrscher hat zwar militärischen Erfolg über die Gegner Israels gebracht, aber seinem eigenen Volk und seiner eigenen Familie entsetzlichen Schaden zugefügt.
    • Das ist immer des Ende der falschen Hirten: während sie einige äußere Erfolge vorweisen können, schaden sie doch dem Volk Gottes und oft auch ihrer Familie auf nachhaltige Weise.
    • Jephtah bringt dem Land keine Ruhe, sondern nur Erleichterung.
    • Das wahre Evangelium und der echte Hirte bringt tiefen Herzensfrieden.
      • 27 Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht! (Johannes 14:27)