
Lukas – Das ist sicher – Jesus kam, um Verlorene zu retten!
Lukas - Das ist sicher - Jesus kam, um Verlorene zu retten! |
Einführung in das Lukasevangelium
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Lukas war ein Christ aus heidnischem (nicht-jüdischem) Hintergrund.
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Er kam wahrscheinlich aus Antiochien, war von Beruf Arzt und ein treuer Mitarbeiter von Paulus.
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Lukas begleitete ihn sogar bis in seine Gefangenschaft nach Cäsarea und Rom (vgl. Apg 21-28).
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Wahrscheinlich hat er in dieser Zeit seine Nachforschungen für das Evangelium betrieben und es inspiriert vom Heiligen Geist aufgeschrieben.
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Immerhin war Paulus zwei Jahre in Cäsarea eingekerkert. Lukas stand Paulus sicher zur Seite, konnte aber von dieser Stadt aus auch die anderen Apostel aufsuchen, desgleichen die Mutter und die Geschwister Jesu.
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Er beginnt sein Evangelium mit den Ereignissen um Jesu Geburt, Kindheit und Taufe (Kapitel 1-4).
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Danach folgt Jesu Verkündigungs- und Heilungsdienst in Galiläa (Kapitel 4,1-9,51).
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Der Evangelist zeigt uns, wer Jesus ist und welche Kraft und Autorität er besitzt.
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Der Abschnitt endet mit einem Wendepunkt: "Es geschah aber, als sich die Tage seiner Wiederaufnahme [in den Himmel] erfüllten und er sein Angesicht [entschlossen] nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen", Lukas 9,51.
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Nun folgt der Bericht über die Reise nach Jerusalem, in dem es passender Weise oftmals um das Thema Nachfolge geht.
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Nach den Auseinandersetzungen Jesu mit dem religiösen Establishment, den Pharisäern und Schriftgelehrten, im Tempel (19-21), schildert der Evangelist seine Gefangennahme, den Gerichtsprozess und die Kreuzigung (22-23).
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Im letzten Kapitel lesen wir in diesem Evangelium nicht nur von der Auferstehung und den Zeugen derselben, sondern auch von der Himmelfahrt Jesu (24).
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Das Evangelium beginnt mit der Widmung:
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1 Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind, 2 wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, 3 so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus, 4 damit du die Gewißheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist. (Lk 1,1-4)
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Theophilus war wahrscheinlich ein wohlhabender Grieche, welcher nicht nur ein Freund des Lukas war, sondern für die Vervielfältigung und Verbreitung dieser Schrift sorgen sollte.
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Aber Theophilus steht auch für uns Leser heute: Er hat Jesus nicht leibhaftig erlebt, nur von ihm gehört, nachdem er schon tot war und wird sich wie viele andere gefragt haben: "Konnte das alles wahr sein? Und wenn ja, was genau ist damals wirklich passiert?"
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Theophilus lebte in einer Gesellschaft, in der die verschiedensten Götter verehrt wurden. Warum sollte das Christentum besser sein? Was war der Unterschied zwischen Jesus und all den anderen Gottheiten, Philosophen und Propheten? Warum sollte man gerade Jesus nachfolgen angesichts der Verfolgung, mit der man zu rechnen hatte?
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Vielleicht hat sich Theophilus auch gefragt, ob auch ihm, einem Nichtjuden, die Botschaft des Evangeliums galt und wenn ja, ob er würdig genug war?
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Es geht im Lukasevangelium um Glaubensgewissheit.
Keine Legende, sondern Geschichte
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Lukas wollte einen akribischen Bericht über Jesus geben.
Nicht nur ein Mensch, sondern Gottes Sohn
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Jesus wurde in seinem Prozess wiederholt gefragt: "Bist du der Christus? Bist du der Sohn Gottes? Bist du der König?"
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Schon zur Geburtsankündigung wird die wahre Identität Jesu offenbar.
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31 Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; 33 und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. (Lk 1,31-33)
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Was Jesus sagte, geschah! Sein Wort hatte Kraft und Autorität! Und das merkten die Leute.
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36 Und ein Entsetzen kam über alle, und sie redeten untereinander und sprachen: Was ist das für ein Wort, daß er mit Vollmacht und Kraft den unreinen Geistern gebietet und sie ausfahren? (Lk 4,36)
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26 Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen! (Lk 5,26)
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16 Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk heimgesucht! (Lk 7,16)
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Nicht für Gerechte, sondern für Sünder
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Er wählte einfache Männer, Handwerker und Fischer zu seinen Jüngern.
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Er wendete sich Frauen zu. Einige gehörten sogar zu seinen Jüngern.
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Er wendete sich Kindern zu, verbrachte Zeit mit ihnen und segnete sie.
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Er berührte Aussätzige und alle möglichen Kranken und Besessene.
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Er ließ sich auf Partys von Zöllnern einladen und sprach sogar mit Prostituierten.
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Er schreckte auch nicht vor den Römern, ihren Unterdrückern, und Samaritern, unreinen, in Irrlehren verhafteten Ausländern, zurück.
Nicht Erhöhung, sondern Erniedrigung
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Seine Jüngern hatten sich das alles ganz anders gedacht. Die Wunder und großen Reden sollten der Anfang einer großen Herrschaft sein.
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Stattdessen sprach Jesus immer wieder darüber, wie tief er erniedrigt, gefoltert und getötet werden würde.
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22 Indem er sprach: Der Sohn des Menschen muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den obersten Priestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden. (Lk 9,22)
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Nicht nur Ereignisse, sondern Erfüllungen
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Warum sind die Ergebnisse um Jesu Tod und Auferstehung geschehen? Der auferstandene Herr selbst gab den Jüngern die Antwort.
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26 Mußte nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht. (Lk 24,26-27)
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Nicht nur hören, sondern auch tun
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Glauben beginnt damit, zu erkennen, dass man verloren ist und Gnade und damit Jesus als Retter braucht.
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Wir sehen das bei Petrus nach dem wunderbaren Fischfang (5,8), im Gleichnis vom betenden Pharisäer und Zöllner (18,9-14) und beim Rufen des Blinden von Jericho (18,38).
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Es bedeutet ferner, zu erkennen, wer Jesus ist, nämlich der menschgewordene Sohn Gottes und auf das zu vertrauen, was er getan hat, nämlich die Schrift erfüllt.
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Aber dann bedeutet Glauben auch, ihm nachzufolgen, ihm nachzueifern.
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23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. 24 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. (Lk 9,23-24)
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Einen weiteren Schwerpunkt legt Lukas in seinem Evangelium auf das Gebet. Es soll von Herzen kommen und ausdauernd sein. Zu beten bedeutet, immer wieder die eigene Abhängigkeit zu erkennen und alles von Gott zu erbitten. Unser größtes Verlangen muss es sein, dass Gottes Wille in unserem Leben geschieht, so wie Jesus es selbst unter Tränen und Anfechtungen in Gethsemane betete.
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Lukas hat noch ein weiteres Schwerpunktthema, wenn es um Nachfolge geht: Geld und Besitz. Eines der Lieblingsthemen Jesu, nicht nur wenn es um Jüngerschaft, sondern auch um die Ewigkeit geht. Allein an Jesu Gleichnissen wird das deutlich:
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Vom barmherzigen Samariter
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Vom reichen Narren
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Vom großen Gastmahl
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Von den verlorenen Söhnen
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Vom untreuen Verwalter
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Vom reichen Mann und armen Lazarus
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Geld an sich ist nicht schlecht. Die Frage ist, was wir damit tun. Entweder können wir unser Geld anbeten oder mit unserem Geld Gott anbeten! Wir können uns um uns und unser Wohlergehen in der Welt sorgen und daran zugrunde gehen oder um Gottes Reich und dabei einen Schatz im Himmel sammeln.
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Jesus nachzufolgen bedeutet nicht zuletzt, Zeugnis von ihm in Wort und Tat zu geben. Ganz konkret sehen wir das in der Aussendung der zwölf und der 70 und der Aussendung der Jünger in die ganze Welt.
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Jesus geht es nicht um große Leistungen, sondern um Treue.
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10 Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. (Lk 16,10)
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