
Leid im Leben des Christen
Apostelgeschichte 20:1-6 - Leid im Leben des Christen |
1 Nachdem sich aber der Tumult gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, und als er Abschied von ihnen genommen hatte, zog er fort, um nach Mazedonien zu reisen. 2 Und nachdem er jene Gebiete durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland. 3 Und er brachte dort drei Monate zu; und da ihm die Juden nachstellten, als er nach Syrien abfahren wollte, entschloß er sich, über Mazedonien zurückzukehren. 4 Es begleiteten ihn aber bis nach der Provinz Asia Sopater von Beröa, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus, und Gajus von Derbe und Timotheus, aus Asia aber Tychikus und Trophimus. 5 Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas. 6 Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten.
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Die Parallelen zwischen dem Leben Jesu und dem Leben von Paulus treten immer deutlicher zutage:
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Beide waren auf dem Weg nach Jerusalem.
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51 Es geschah aber, als sich die Tage seiner Wiederaufnahme in den Himmel erfüllten und er sein Angesicht entschlossen nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen, (Lk 9,51)
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17 Und als wir in Jerusalem angekommen waren, nahmen uns die Brüder mit Freuden auf. (Apg 21,17)
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Beide reisten mit einer Gruppe von Jüngern (Verse 4-6).
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Beide erfuhren Widerstand durch feindselige Juden, die darauf aus waren, sie umzubringen (Vers 3)
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Beide machten drei Ankündigungen ihrer Leiden in Jerusalem.
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22 Und siehe, jetzt reise ich gebunden im Geist nach Jerusalem, ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird, 23 außer daß der Heilige Geist von Stadt zu Stadt Zeugnis gibt und sagt, daß Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten. (Apg 20,22-23)
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4 Und als wir die Jünger gefunden hatten, blieben wir sieben Tage dort; und sie sagten dem Paulus durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem hinaufziehen. (Apg 21,4)
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10 Als wir uns aber mehrere Tage dort aufhielten, kam aus Judäa ein Prophet namens Agabus herab. 11 Der kam zu uns, nahm den Gürtel des Paulus und band sich die Hände und die Füße und sprach: So spricht der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und in die Hände der Heiden ausliefern! (Apg 21,10-11)
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Beiden wurden den Heiden ausgeliefert.
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Beide erklärten ihre Bereitschaft, ihr Leben niederzulegen.
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24 Aber auf das alles nehme ich keine Rücksicht; mein Leben ist mir auch selbst nicht teuer, wenn es gilt, meinen Lauf mit Freuden zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, nämlich das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. (Apg 20,24)
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13 Aber Paulus antwortete: Was tut ihr da, daß ihr weint und mir das Herz brecht? Ich bin bereit, mich in Jerusalem nicht nur binden zu lassen, sondern auch zu sterben für den Namen des Herrn Jesus! (Apg 21,13)
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Beide erklärten ihre Unterordnung unter den Willen Gottes.
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14 Und da er sich nicht überreden ließ, beruhigten wir uns und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe! (Apg 21,14)
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Dadurch wird deutlich, wie eng verbunden das Leben von Paulus als Christ mit dem Leben von Jesus war.
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Ähnliches hatte Jesus auch dem Apostel Petrus vorausgesagt.
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18 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst. 19 Dies aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Und nachdem er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! (Joh 21,18-19)
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Diese Gemeinsamkeit wurden von Jesus aber jedem Jünger angekündigt.
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24 Der Jünger ist nicht über dem Meister, noch der Knecht über seinem Herrn; 25 es ist für den Jünger genug, daß er sei wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wieviel mehr seine Hausgenossen! (Mt 10,24-26)
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Petrus zieht später eine Verbindung zwischen dem Leben Jesu und dem Leben der Gläubigen.
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19 Denn das ist Gnade, wenn jemand aus Gewissenhaftigkeit gegenüber Gott Kränkungen erträgt, indem er zu Unrecht leidet. 20 Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutestun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. 21 Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. 22 "Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden"; 23 als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. 24 Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 25 Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen; jetzt aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen. (1Petr 2,19-25)
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Und Paulus deutet diese Verbindung theologisch.
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24 Jetzt freue ich mich in meinen Leiden, die ich um euretwillen erleide, und ich erfülle meinerseits in meinem Fleisch, was noch an Bedrängnissen des Christus aussteht, um seines Leibes willen, welcher die Gemeinde ist. (Kol 1,24)
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Unser jetziges Leiden hat wie bei Jesus eine große Verheißung.
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17 Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden. 18 Denn ich bin überzeugt, daß die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Röm 8,17-18)
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10 Fürchte nichts von dem, was du erleiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben! 11 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem wird kein Leid geschehen von dem zweiten Tod. (Offb 2,10-11)
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Anwendung
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Leid sollte den Christen nicht überraschen.
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Leid sollte den Christen nicht abhalten.
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Ein Christ sollte Gottes verborgenen Segen im Leid suchen.