
Joseph im Gefängnis
Predigt vom 27. März 2022 |
1. Mose 40 - Joseph im Gefängnis |
1 Nach diesen Begebenheiten geschah es, daß der Mundschenk des Königs von Ägypten und der oberste Bäcker sich gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, versündigten. 2 Da wurde der Pharao zornig über seine beiden Hofbeamten, den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker, 3 und er ließ sie in Haft setzen im Haus des Obersten der Leibwache, in den Kerker, in dem Joseph gefangen lag. 4 Und der Oberste der Leibwache übertrug Joseph die Sorge für sie, und er diente ihnen, und sie waren längere Zeit im Gefängnis. 5 Und sie hatten beide einen Traum in derselben Nacht, jeder einen Traum von besonderer Bedeutung, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die in dem Kerker gefangen lagen. 6 Als nun Joseph am Morgen zu ihnen kam, sah er sie an, und siehe, sie waren bedrückt. 7 Da fragte er die Höflinge des Pharao, die mit ihm im Gefängnis seines Herrn waren, und sprach: Warum macht ihr heute ein so finsteres Gesicht? 8 Sie antworteten ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und keiner ist da, der ihn deuten kann! Joseph sprach zu ihnen: Kommen die Deutungen nicht von Gott? Erzählt es mir doch! 9 Da erzählte der oberste Mundschenk dem Joseph seinen Traum und sprach: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir, 10 und an dem Weinstock waren drei Reben; und als er knospte, gingen die Blüten auf, und seine Trauben bekamen reife Beeren. 11 Ich aber hatte den Becher des Pharao in der Hand, und ich nahm die Weintrauben und preßte sie aus in den Becher des Pharao und reichte den Becher dem Pharao. 12 Da sprach Joseph zu ihm: Dies ist die Deutung: Die drei Reben sind drei Tage. 13 In drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt einsetzen, so daß du dem Pharao den Becher reichen wirst, wie du es früher zu tun pflegtest, als du noch sein Mundschenk warst. 14 Solltest du dann etwa an mich denken, wenn es dir gut geht, so erweise mir Barmherzigkeit und erwähne mich bei dem Pharao, und bringe mich aus diesem Haus heraus! 15 Denn ich bin aus dem Land der Hebräer geraubt worden und habe auch hier gar nichts getan, weswegen man mich einsperren müßte! 16 Als nun der oberste Bäcker sah, daß Joseph eine gute Deutung gegeben hatte, sprach er zu ihm: Siehe, in meinem Traum trug ich drei Körbe mit Weißbrot auf meinem Kopf, 17 und im obersten Korb war allerlei Backwerk, Speise für den Pharao; aber die Vögel fraßen es mir aus dem Korb, der auf meinem Kopf war. 18 Da antwortete Joseph und sprach: Dies ist die Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 19 In drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und wird dich ans Holz hängen lassen, daß die Vögel dein Fleisch fressen werden! 20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, als er für alle seine Knechte ein Mahl veranstaltete, daß er das Haupt des obersten Mundschenken und des obersten Bäckers erhob unter allen seinen Knechten. 21 Und den obersten Mundschenk setzte er wieder ein in sein Amt, so daß er dem Pharao den Becher reichen durfte; 22 aber den obersten Bäcker ließ er hängen - so wie Joseph es ihnen gedeutet hatte. 23 Aber der oberste Mundschenk dachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.
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Dass Joseph jetzt im Gefängnis war, scheint die Verheißungen Gottes in Gefahr gebracht zu haben.
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Aber indem Joseph befähigt wurde, Träume zu deuten, zeigt Gott, dass er selbst in unerwarteten Umständen bei ihm ist.
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Wieder stellt sich eine Herausforderung für Joseph ein, diesmal in Form des Mundschenks und des obersten Bäckers.
Verse 1-4
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Der Mundschenk und der oberste Bäcker hatten sich gegen den König von Ägypten, den Pharao, versündigt.
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Joseph wurde ihnen zugeteilt und diente ihnen treu.
Vers 5
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Die beiden haben in der gleichen Nacht einen Traum.
Verse 6-8
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Joseph sah ihnen an, dass sie bedrückt waren.
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Sie erzählen, dass sie zwar einen Traum hatten, aber niemand da ist, um ihn zu deuten.
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Joseph verweist auf Gott, der als einziger in der Lage ist, einen Traum zu deuten.
Verse 9-11
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Der Traum des Mundschenks hat viel mit der Zahl drei zu tun:
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Ein Weinstock mit drei Reben.
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Er knospte, die Blüten gingen auf und seine Trauben bekamen reife Beeren.
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Der Mundschenk nahm die Trauben, preßte sie aus in den Becher des Pharao und reichte den Becher dem Pharao.
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Verse 12-13
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Joseph gibt unmittelbar die Deutung wieder.
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Die drei Reben bedeuten drei Tage, nach denen Pharao sein Haupt erheben und ihn wieder in sein Amt einsetzen wird.
Verse 14-15
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Joseph war sich der Deutung des Traumes so sicher, dass er den Mundschenk bat, sich zu revanchieren.
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Er soll an ihn denken, ihm Barmherzigkeit erweisen, ihn beim Pharao erwähnen und ihn aus dem Gefängnis bringen.
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Danach erklärt er, dass er vollkommen unverdient in diese Grube geworfen wurde.
Verse 16-17
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Die positive Deutung des Traums des Mundschenks hat zweifelsohne den obersten Bäcker ermutigt, auch seinen Traum zu erzählen.
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Wieder geht es um drei Dinge: drei Körbe mit Weißbrot auf seinem Kopf.
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Das einzig Verstörende war, dass die Vögel das Gebäck aus dem Korb aßen.
Verse 18-19
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Wieder deutet Joseph den Traum im Hinblick auf drei Tage.
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Allerdings wird das Haupt des Bäckers nicht zu Ehren erhoben, sondern er wird öffentlich aufgehängt werden.
Verse 20-22
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Dann springt die Erzählung auf den dritten Tag.
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Es war der Geburtstag des Pharao und er veranstaltete ein Mahl für alle seine Knechte.
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Der Mundschenk wird erhoben und ihm wird verziehen, während der Bäcker erhoben und aufgehängt wird.
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An dem einen erweist der Pharao Barmherzigkeit, an dem anderen Gerechtigkeit.
Vers 23
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Die Geschichte endet mit einer einfachen Aussage, dass der Mundschenk Joseph in der Folge vergaß.
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Er dachte nicht an ihn, zeigte ihm keine Barmherzigkeit und erwähnte ihn nicht beim Pharao.
Anwendung
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Der Herr war mit Joseph und schenkte ihm Segen.
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Dennoch erlitt er Bedrängnis.
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Er erfuhr keine Barmherzigkeit.
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Joseph hatte direkten Zugang zu Gott und Gemeinschaft mit ihm.
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Joseph hatte keine Vorstellung davon, wie Gott ihn retten würde. Er konnte die Zukunft nur dem Herrn anvertrauen.
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13 Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen 14 - und doch wißt ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er. (Jak 4,13-14)
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