Jesus wird für sein Begräbnis gesalbt
23. August 2020

Jesus wird für sein Begräbnis gesalbt

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Passage: Markus 14,1-11
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Markus 14,1-11 - Jesus wird für sein Begräbnis gesalbt

1 Es war aber zwei Tage vor dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote. Und die obersten Priester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten; 2 sie sprachen aber: Nicht während des Festes, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht! 3 Und als er in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen war und zu Tisch saß, da kam eine Frau mit einem Alabasterfläschchen voll Salböl, echter, kostbarer Narde; und sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goß es aus auf sein Haupt. 4 Es wurden aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung des Salböls geschehen? 5 Man hätte dies doch um mehr als 300 Denare verkaufen und den Armen geben können! Und sie murrten über sie. 6 Jesus aber sprach: Laßt sie! Warum bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 7 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und ihr könnt ihnen Gutes tun, wann immer ihr wollt; mich aber habt ihr nicht allezeit. 8 Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im voraus zum Begräbnis gesalbt. 9 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium verkündigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch von dem sprechen, was diese getan hat, zu ihrem Gedenken! 10 Da ging Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, hin zu den obersten Priestern, um ihn an sie zu verraten. 11 Sie aber waren erfreut, als sie das hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte eine gute Gelegenheit, um ihn zu verraten.
  • Markus beginnt den Countdown zum Tod Jesu, indem er ankündigt, dass das Passah in zwei Tagen stattfinden wird (Vers 1).
  • Während des Passahfestes kamen zwischen 85.000 und 300.000 Pilger nach Jerusalem.
  • Normalerweise hatte Jerusalem eine Bevölkerung zwischen 60.000 und 120.000 Menschen.
  • Die Festzeiten erinnerten Israel an ihr reiches Erbe.
  • Das Passahfest war eine Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten, als Gott eine Plage sandte, die das Leben der Erstgeborenen in Ägypten forderte.
  • Die Israeliten konnten dem entrinnen, indem sie ihre Türpfosten mit dem Blut eines geschlachteten Lammes bestrichen.
  • Viele sahen diese Befreiung als ein Vorzeichen der ultimativen Befreiung.
  • Die Pilger begingen das Passahfest in der Erwartung, dass der Messias in der Passahnacht kommen und Israel von seinen äußeren Feinden und von Armut befreien würde.
  • Es war eine Zeit besonderer Nervosität für die Hohepriester und ihre Schutzmacht, da die Wahrscheinlichkeit für einen Aufstand stark anwuchs.
  • Der römische Herrscher über die Region zog normalerweise von Cäsarea nach Jerusalem um, um die Volksmenge genau beobachten zu können.
  • Jede Szene in diesem Abschnitt ist ein Vorzeichen auf den Tod Jesu:
    • die geheimen Absprachen der jüdischen Führer
    • die Salbung
    • die Abmachung, Jesus zu verraten
  • Die jüdischen Führer, genauer die obersten Priester und Schriftgelehrten, fühlten sich bedroht durch die Handlungen Jesu im Tempel und seine Beliebtheit bei der Menge.
  • Sie wollten nun endlich ihren Entschluss in die Tat umsetzen.
  • Weil Jesus jedoch so populär ist, wollen sie heimlich ergreifen und töten.
  • Allerdings geschieht unter Gottes Vorsehung genau das, was sie eigentlich nicht wollen. Jesus stirbt während des Festes und erfüllt damit das eigentliche Ziel das Passah: Er ist der Erlöser von Sünde, Tod und Hölle (Vers 2).
  • Im Hause Simon des Aussätzigen kommt eine Frau, die Jesus für sein Begräbnis im voraus salbt (Vers 3).
  • Ihr Name wird nicht genannt.
  • Sie kommt kühn in die Männerrunde und zerbricht ein teures Alabasterfläschchen und gießt kostbare Narde auf Jesu Haupt (Vers 3).
  • 300 Denare waren fast ein Jahresgehalt eines einfachen Arbeiters (siehe Mt 20,4.10).
  • Diese besondere Verehrung steht im Gegensatz zu der Tücke der jüdischen Führer und von Judas Ischariot.
  • Er kam mit den obersten Priestern überein, Jesus gegen Geld zu verraten und suchte nun nach einer guten Gelegenheit, um seinen Plan auszuführen (Verse 10-11).
Anwendung
  • In der vergeblichen List der jüdischen Führer sehen wir die Erfüllung genau von dem, was Jesus in seiner Endzeitrede angekündigt hat. Gott ist in voller Kontrolle, selbst über das Böse in dieser Welt.
  • Ihr Plan, Jesus zu stoppen, geht nicht auf, sondern das Evangelium wird in der ganzen Welt verkündigt werden und ein Weltreich für Jesus begründen (Vers 9).
  • So wurde es auch später von den Aposteln interpretiert.
    • 23 diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluß und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet. (Apg 2,23)
    • 27 Ja, wahrhaftig, gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, haben sich Herodes und Pontius Pilatus versammelt zusammen mit den Heiden und dem Volk Israel, 28 um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluß zuvor bestimmt hatte, daß es geschehen sollte. (Apg 4,27-28)
  • Die Ereignisse um Jesu Tod sind der beste Beweis für uns, dass wir Gott und seinem Wirken in unserem Leben vertrauen können.
  • Jesus schätzt die Hingabe und Anbetung der unbekannten Frau außerordentlich.
  • Er nennt ihre Hingabe ein gutes (schönes) Werk (Vers 6).
  • An dieses Werk wird für immer gedacht werden (Vers 9).
  • Das ist eine Ermutigung, dass unser Gehorsam für Jesus, unsere Liebe und Hingabe, ja, jedes kleinste Werk, von ihm wertgeschätzt und gedacht werden wird.
  • Judas Ischariot sollte eine Mahnung sein, dass jemand, der Jesus so nah schien, doch vom Herzen her so fern sein konnte. Er ist ein ewiges Beispiel für falschen, oberflächlichen Glauben.