
Grundlagen des Glaubens – Die Menschenwerdung
Grundlagen des Glaubens - Die Menschenwerdung |
1 Gibt es nun bei euch Ermahnung in Christus, gibt es Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeit und Erbarmen, 2 so macht meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das Eine bedacht seid. 3 Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. 4 Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. 5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, 6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; 7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; 8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil 2,1-11)
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Die Menschwerdung Gottes ist eine einzigartige, christliche Lehre.
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Sie ist unter anderem ein Ausdruck der Persönlichkeit und Liebe Gottes.
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16 Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16)
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Sie hat aber auch weitreichende Konsequenzen für uns Leben, wenn wir sie richtig verstehen.
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Paulus möchte die Philipper zu mehr Demut und Nächstenliebe ermutigen.
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Hintergrund war vielleicht oberflächliche Streitigkeiten in der Gemeinde.
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2 Ich ermahne Euodia und ich ermahne Syntyche, eines Sinnes zu sein im Herrn. (Phil 4,2)
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Er ruft die Philipper dazu auf, nichts aus Selbstsucht (Eigennutz) oder nichtigem Ehrgeiz (um eitler Ehre willen) zu tun (Vers 3).
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Zum Vorbild nimmt er den Herrn Jesus (Vers 5).
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Dieser war Gott gleich, aber er erniedrigte sich (Verse 6 und 7).
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Mit Entäußerung ist nicht gemeint, dass Jesus seine göttlichen Eigenschaften aufgab, sondern seine göttliche Stellung.
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Jesus nahm Knechtsgestalt an und wurde ein Mensch (Verse 7 und 8).
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Dies geschah, um das Gesetz für uns zu erfüllen.
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4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. (Gal 4,4-5)
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21 Denn weil der Tod durch einen Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen; 22 denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. (1Kor 15,21-22)
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Er erniedrigte sich so sehr, dass er sogar den schändlichen Tod am Kreuz auf sich nahm (Vers 8).
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Später hat Gott ihn dafür über alle Maßen erhöht (Vers 9).
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Als Christ soll ich wie Jesus sein.
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21 Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. (1Petr 2,21)
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Das heißt, ich soll so demütig und selbstlos sein, wie Jesus.
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Allerdings ist wichtig, zu beachten, wie Paulus hier argumentiert:
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Jesus demütigte sich und wurde später erhöht.
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Das heißt, wenn wir uns demütigen, können wir darauf vertrauen, dass wir von Gott erhöht werden.
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6 So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! (1Petr 5,6)
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Umgedreht, wenn wir uns jetzt selbst erhöhen, werden wir von Gott gedemütigt.
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37 Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist richtig, und seine Wege sind gerecht; wer aber hochmütig wandelt, den kann er demütigen !" (Dan 4,37)
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Jesus hat versprochen, dass uns der Vater ehren wird, wenn wir uns um seinetwillen demütigen.
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24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. 25 Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum ewigen Leben bewahren. 26 Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn mein Vater ehren. (Joh 12,24-26)
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Der Unterschied zwischen evangeliumszentrierten Denken und bibelkritischen Denken, welches Jesus auch als Vorbild gelten lassen will, ist, dass es nicht ausreicht, Jesus rein als Vorbild zu sehen, sondern man muss sehen, wie er sich gedemütigt hat für unsere Errettung.
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Dies führt zum Staunen über die Barmherzigkeit und Gnade Gottes und daraus folgt ein Leben als Gottesdienst.
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1 Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst ! (Röm 12,1)
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Lasst uns zu Jesus aufschauen und über ihn staunen und dadurch selbst in sein Bild verwandelt werden.
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1 Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so laßt uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und laßt uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, 2 indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. (Hebr 12,1-2)
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