Gottes Kraft wird in unserer Schwachheit vollkommen
8. April 2021

Gottes Kraft wird in unserer Schwachheit vollkommen

2. Korinther - Gottes Kraft wird in unserer Schwachheit vollkommen

  • In der Welt ist es beeindruckend, wenn jemand gut aussieht, gut reden kann, Erfolg hat oder einen Titel erlangt.
  • Paulus würde sagen: Wir sehen auf das Sichtbare und Vergängliche, nicht auf das Unsichtbare und Ewige.
  • Genau dieses Denken prägte die Gemeinde in Korinth.
Einführung in den zweiten Korintherbrief: Schwacher Paulus, starke "Superapostel"
  • Die Gemeinde in Korinth, die von Paulus selbst gegründet wurde, hatte mit vielen Versuchungen zu kämpfen.
  • Sie blieb von ihrer Umgebung nicht unbeeinflusst.
  • Es gab Streit und Spaltungen aufgrund von Stolz, vermeintlicher Stärke und eingebildeter Erkenntnis.
  • Paulus schrieb den ersten Korintherbrief, reiste aber sogar für einen Kurzbesuch von Ephesus nach Korinth, um sich persönlich ein Bild zu machen.
  • Doch der Besuch war ein Reinfall und sowohl für sie sehr schmerzlich als auch für ihn (2Kor 2,1).
  • Paulus sorgendes Bemühen um die Korinther wurde von ihnen mit der Beschuldigung beantwortet, dass er selbst das Problem sei.
  • Besonders von ihren Leitern erwarteten sie, dass sie etwas hermachten.
  • Doch Paulus war in ihren Augen von vielen Schwächen gekennzeichnet.
  • Er war angeblich kein großer Rhetoriker, konnte nicht hart und mit Autorität durchgreifen, war selber ein einfacher Handwerker und ließ sich anders als andere angesehene Weisheitslehrer nicht für seinen geistlichen Dienst bezahlen.
  • Er trat einfach nicht so auf, wie man sich einen mächtigen Apostel vorstellte.
  • Dafür kritisierte er aus Sicht der Gemeinde an allem möglichen herum.
  • Auf der anderen Seite gab es jetzt diese neuen Leiter. Sie waren herausragende Persönlichkeiten, waren studiert und hatten Empfehlungsschreiben.
  • Es kam so weit, dass die Gemeinde zu ihrem geistlichen Vater und Gründer kein Vertrauen mehr hatte und sogar seine Autorität und Integrität als Apostel in Frage stellte.
  • Paulus antwortet auf diese Anschuldigungen und die dahintersteckende weltliche Gesinnung mit dem Evangelium.
  • Das Evangelium wird gerade durch die menschliche Schwachheit deutlich: Gottes Kraft wird in unserer Schwachheit vollkommen.
Unsere Schwachheiten sind ein Zeugnis für das Kreuz
  • Keineswegs alle Vorwürfe, die Paulus gemacht wurden, waren berechtigt.
  • Er wurde beschuldigt, dass auf ihn kein Verlass sei. Da war die Sache mit dem verschobenen Besuch (2Kor 1,15-17), oder dass er angeblich vor Ort anders auftrete als in seinen Briefen (2Kor 10,10).
  • Doch Paulus zeigt den Korinthern, dass er bei allem, was er tut, um ihr geistliches Wohl bemüht ist.
    • 23 Ich berufe mich aber auf Gott als Zeugen für meine Seele, daß ich, um euch zu schonen, noch nicht nach Korinth gekommen bin. 24 Nicht daß wir Herren sein wollten über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude; denn ihr steht fest im Glauben. (2Kor 1,23-24)
  • Der Grund für sein Vorgehen war nicht seine Unzuverlässigkeit, sondern seine Liebe zu ihnen.
    • 4 Ich habe euch nämlich aus viel Bedrängnis und Herzensnot heraus geschrieben, unter vielen Tränen, nicht damit ihr betrübt werdet, sondern damit ihr die Liebe erkennt, die ich in besonderer Weise zu euch habe. (2Kor 2,4)
  • Wenn Paulus von seinen Schwachheiten redet, dann spricht er von Verfolgungen, Erniedrigungen, Demütigungen und Nöten, die er um Christi willen erleidet: von seinen inneren Nöten um die Gemeinden; von seinen körperlichen Krankheiten, von Armut und Verachtung.
  • Der Brief ist von Listen der Leiden des Paulus erfüllt: 2. Korinther 1,8-10; 4,8-12; 6,3-10; 11,23-33; 12,7.8.
    • 5 Denn als wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern wir wurden auf alle Art bedrängt, von außen Kämpfe, von innen Ängste. (2Kor 7,5)
  • Ein Leben voller Erniedrigungen und Schwachheiten - das gibt Paulus zu.
  • Aber ein Leben, das ein lebendiges und glaubhaftes Zeugnis für das Kreuz Christi ist.
  • Er spricht davon, dass er "allezeit das Sterben des Herrn Jesus am Leib umherträgt" (2Kor 4,10).
  • Christus hat sich erniedrigt, wurde verfolgt, misshandelt und gekreuzigt. Er wurde arm für uns (2Kor 8,9). Er wurde für uns zur Sünde (2Kor 5,21). Er starb für uns (2Kor 5,15).
  • Christus kam nicht als fliegender Superman mit Laserblick und Muskelbergen, sondern als leidender Gottesknecht.
  • Paulus nahm deshalb gerne Erniedrigungen auf sich, weil er so für ebendieses Leiden ein Zeugnis ablegen konnte.
In unseren Schwachheiten erfahren wir die Kraft Gottes
  • Paulus sagt den Korinthern, dass Gott "uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit" schafft (2Kor 4,17).
  • Gott wirkt mit seiner Leben schaffenden Kraft in uns. Christus wurde arm, damit wir reich würden; er wurde zur Sünde, damit wir zur Gerechtigkeit würden; er starb für uns, damit wir leben.
  • Wirksame Empfehlungsschreiben
    • 2 Unser Brief seid ihr selbst, in unsere Herzen geschrieben, erkannt und gelesen von jedermann. 3 Es ist ja offenbar, daß ihr ein Brief des Christus seid, durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. (2Kor 3,2-3)
  • Wirksames Wort
    • 1 Darum lassen wir uns nicht entmutigen, weil wir diesen Dienst haben gemäß der Barmherzigkeit, die wir empfangen haben, 2 sondern wir lehnen die schändlichen Heimlichkeiten ab; wir gehen nicht mit Hinterlist um und fälschen auch nicht das Wort Gottes; sondern indem wir die Wahrheit offenbar machen, empfehlen wir uns jedem menschlichen Gewissen vor dem Angesicht Gottes. (2Kor 4,1-2)
  • Wirksame Kraft
    • 7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft von Gott sei und nicht von uns. (2Kor 4,7)
Unsere Schwachheiten sind ein Zeugnis für Gottes Kraft
  • Paulus rühmt sich der Schwachheiten.
    • 23 Sie sind Diener des Christus? Ich rede unsinnig: Ich bin’s noch mehr! Ich habe weit mehr Mühsal, über die Maßen viele Schläge ausgestanden, war weit mehr in Gefängnissen, öfters in Todesgefahren. 24 Von den Juden habe ich fünfmal 40 Schläge weniger einen empfangen; 25 dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht. 26 Ich bin oftmals auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren durch Räuber, in Gefahren vom eigenen Volk, in Gefahren von Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; 27 in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger und Durst; oftmals in Fasten, in Kälte und Blöße; 28 zu alledem der tägliche Andrang zu mir, die Sorge für alle Gemeinden. (2Kor 11,23-28)
  • Gott erniedrigt uns, damit wir nicht stolz werden und stattdessen seine Kraft preisen.
    • 7 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. 8 Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen soll. 9 Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. (2Kor 12,7-9)
  • Auch die augenscheinliche Schwachheit der Gemeinde dient zur Verherrlichung Gottes.
    • 8 Unter Ehre und Schande, bei böser und guter Nachrede; als »Verführer« und doch wahrhaftig, 9 als Unbekannte und doch wohlbekannt, als Sterbende — und siehe, wir leben; als Gezüchtigte, und doch nicht getötet; 10 als Betrübte, aber immer fröhlich, als Arme, die doch viele reich machen; als solche, die nichts haben und doch alles besitzen. (2Kor 6,8-10)
Jeder Christ ist ein Empfehlungsschreiben
  • Jeder Christ ist nicht nur ein Kind, sondern auch ein Diener Gottes, ein Botschafter und Zeuge für das Evangelium.
    • 18 Das alles aber [kommt] von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; 19 weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. 20 So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Laßt euch versöhnen mit Gott! (2Kor 5,18-20)
  • Die Menschen werden durch uns auf Christus hingewiesen und unsere Aufgabe ist es, von Christus ein richtiges Bild zu geben.
Anwendung
  • Unsere Schwachheiten bedeuten nicht, dass wir wirkungslos sein müssen, sondern sollten Anlass zum Vertrauen und Gehorsam auf Christus sein.
  • Als Jesus seine Leiden ankündigte, entgegnete Petrus: "Das widerfahre dir nur nicht". Jesus antwortete: "Weiche von mir Satan!".
  • Gott gibt uns Bedrängnis, Schwachheit, Anfeindung und Not, nicht um uns zu ärgern, sondern damit er sich in uns verherrlicht.
  • Er will uns lehren, dass seine Kraft ausreichend ist und dass sie alles übertrifft, was wir uns in dieser Welt wünschen.
  • Er will unseren Blick auf das Ewige richten.
    • 7 Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. (2Kor 5,7)
  • Was für uns persönlich gilt, gilt auch für Gemeinde. Gott will durch schwache Gemeinden wirken und sich verherrlichen.

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