
Gott segnet Jakob erneut zu Bethel
Predigt vom 27. Februar 2022 |
1. Mose 35 - Gott segnet Jakob erneut zu Bethel |
1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort und baue dort einen Altar für den Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau geflohen bist! 2 Da sprach Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Tut die fremden Götter von euch weg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider! 3 So wollen wir uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, daß ich dort einen Altar errichte für den Gott, der mir geantwortet hat zur Zeit meiner Not, und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gezogen bin! 4 Da lieferten sie Jakob alle fremden Götter aus, die in ihren Händen waren, samt den Ringen, die sie an ihren Ohren trugen, und Jakob verbarg sie unter der Terebinthe, die bei Sichem steht. 5 Danach brachen sie auf; und der Schrecken Gottes fiel auf die umliegenden Städte, so daß sie die Söhne Jakobs nicht verfolgten. 6 Als nun Jakob, er und das ganze Volk, das bei ihm war, nach Lus kamen — das ist Bethel —, das im Land Kanaan liegt, 7 da baute er dort einen Altar und nannte den Ort »El-Bethel«, weil sich Gott ihm dort geoffenbart hatte, als er vor seinem Bruder floh. 8 Da starb Debora, die Amme der Rebekka, und wurde unterhalb von Bethel begraben, unter der Eiche, die man Klageeiche nennt. 9 Und Gott erschien Jakob zum zweitenmal, seitdem er aus Paddan-Aram gekommen war, und segnete ihn. 10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob, aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein! Und so gab er ihm den Namen Israel.11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern soll von dir kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen; 12 das Land aber, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, das will ich dir und deinem Samen nach dir geben! 13 Und Gott erhob sich von ihm an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte. 14 Da richtete Jakob eine Säule auf an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte, einen Gedenkstein, und goß ein Trankopfer darauf aus und schüttete Öl darüber; 15 und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel. 16 Danach brachen sie von Bethel auf; und als sie nur noch ein Stück Weg bis Ephrata zu gehen hatten, da gebar Rahel; und sie hatte eine schwere Geburt. 17 Als ihr aber die Geburt so schwer wurde, sprach die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht; du hast auch diesmal einen Sohn! 18 Und es geschah, als ihr die Seele entschwand, weil sie am Sterben war, da gab sie ihm den Namen Benoni; sein Vater aber nannte ihn Benjamin. 19 Und Rahel starb und wurde begraben am Weg nach Ephrata, das ist Bethlehem. 20 Und Jakob stellte einen Gedenkstein auf über ihrem Grab; das ist Rahels Grabmal geblieben bis zu diesem Tag. 21 Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt jenseits des Herdenturmes auf. 22 Und es geschah, als Israel in dem Land wohnte, da ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters; und Israel erfuhr es. 23 Jakob aber hatte zwölf Söhne. Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborene Sohn Jakobs, und Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Sebulon; 24 die Söhne Rahels waren Joseph und Benjamin; 25 die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naphtali; 26 die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden. 27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, bei Kirjat-Arba, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak als Fremdlinge geweilt hatten. 28 Und Isaak wurde 180 Jahre alt. 29 Und Isaak verschied und starb und wurde zu seinem Volk versammelt, alt und lebenssatt; und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.
- In diesem Kapitel wird der Fokus auf Jakob zu einem Ende gebracht.
- Dabei stehen fünf Ereignisse im Mittelpunkt.
- Gott segnet Jakob - eine Erinnerung, dass Gottes Verheißungen in der Zukunft erfüllt werden (Verse 1-15)
- Rahel stirbt - die Ehe Jakobs zu einer Lieblingsfrau kommt zum Ende (Verse 16-20)
- Ruben sündigt - ein Versuch, Jakobs Rolle in der Familie einzunehmen, wodurch Ruben aber die Leitung letztendlich verliert (Verse 21-22a)
- Jakobs Söhne - seine Familie wird die Ergebnisse im Rest des Buches bestimmen (Verse 22b-26)
- Isaacs Tod - das Leben von Jakobs Vater kommt zum Ende (Verse 27-29)
Verse 1
- Jakob hat Angst um seine Familie.
- Gott sendet ihn nach Bethel und trägt ihm auf, einen Altar zu bauen.
Verse 2-4
- Jakob weist seine Familie an, ihrem fremden Götter weg zu tun.
- Es scheint schockiert, dass Jakobs Familie fremde Götter mit sich trug.
- Aber Götzendienst war eine ständige Versuchung, da es in der Kultur allgegenwärtig war.
- Abrahams Vorfahren beteten heidnische Götter an (Jos 24,2.14-15), und selbst Davids Haushalt hatte falsche Götter (1Sam 19,13).
- Jakob erkennt, dass die Gegenwart der falschen Götter nicht länger toleriert werden kann.
- Sein Haushalt soll sich reinigen und sich ganz dem Herrn weihen.
- Er will den Herrn anbeten, der ihm in der Zeit der Not geantwortet hat und immer bei ihm gewesen ist.
Verse 5-7
- Die Reise nach Bethel war sicher, unter anderem weil Gott Schrecken auf die umliegenden Städte fallen ließ.
- Hätte Gott nicht eingegriffen, hätten sich die Kanaaniter tatsächlich gegen Jakob verbündet.
Verse 8
- Debora, die Amme von Jakobs Mutter, starb.
- Der Tod Rebekkas wird nirgends erwähnt, aber Jakob muss davon erfahren haben.
Verse 9-10
- Gott erscheint Jakob wiederum und benennt ihn wiederum in Israel.
Verse 11-13
- Gott selbst identifiziert sich als der Allmächtige, wie er sich auch Abraham vorgestellt hatte (1Mo 17,1-8).
- Die wichtigen Familienverheißungen werden wiederholt.
- Es wird jedoch nicht nur ein Volk von ihm abstammen, sondern eine Menge von Völkern.
- Das wird erst durch den Messias erfüllt, bei dem viele Völker mit Abraham, Isaak und Jakob speisen.
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11 Ich sage euch aber: Viele werden kommen vom Osten und vom Westen und werden im Reich der Himmel mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen. (Mt 8,11)
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- Gott erhob sich von ihm.
Verse 14-15
- Jakob richtet einen Gedenkstein auf als Reaktion von die Begegnung mit Gott.
- Er gießt auch ein Trankopfer aus als Akt der Anbetung.
Verse 16-18
- Jakob bricht mit seiner Familie in Richtung Hebron auf, wo sein Vater Isaak ist.
- Rahel hat eine schwere Geburt, wovon der Leser zunächst überrascht ist, weil gar nicht erwähnt wurde, dass sie schwanger war.
- Sie stirbt bei der Geburt und möchte ihren Sohn Benoni (Sohn meiner Trauer) nennen.
- Jakob nennt ihn jedoch Benjamin (Sohn der Rechten).
Verse 19-20
- Rahel wird auf dem Weg nach Ephrata (Bethlehem) begraben.
Verse 21-22a
- Jakob schlug sein Zelt beim Heroentum auf.
- Ruben liegt bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters.
- Das war wahrscheinlich ein Versuch, die leitende Rolle seines Vaters in der Familie einzunehmen.
- Wieder zeigt sich der Riss in der Familie.
- Ruben erhielt später nicht den doppelten Anteil des Erbes Jakob, sondern Joseph.
- Auch wurde er beim Segen an Jakobs Sterbebett übergangen.
- Wieder wird Jakobs Passivität angedeutet.
Verse 22b-26
- Alle zwölf Söhne von Jakob werden aufgelistet.
Verse 27-29
- Jakobs Familie wurde endlich wiedervereint mit Isaak.
- Abraham hatte Land bei Hebron erworben als erstes Grundstück in Kanaan.
- Isaak wurde nicht nur 100 Jahre, sondern am Ende sogar 180, weshalb er Josephs Verkauf in die Knechtschaft erlebte und erst starb, als Joseph aus dem Gefängnis befreit wurde.
- Isaak starb alt und lebenssatt und wurde von Jakob und Esau begraben.
Anwendung
- Der Fokus der Erzählung ist Jakobs vollkommene Hingabe an Gott.
- Alle Götzen mussten aus der Familie verbannt werden.
- Gott zeigt sich in seiner Allmacht, Barmherzigkeit und Gnade in der Art und Weise, wie er sein Volk trägt und führt.
- Dennoch war Jakobs Glaubensleben voller Prüfungen.
- Aber er war Teil der Linie, die letztendlich auf den Messias hinwies und hatte dadurch Sinn und Segen in seinem Leben gefunden.