Geheimnisse des Reiches Gottes
2. Februar 2020

Geheimnisse des Reiches Gottes

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Passage: Markus 4,21-34
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Markus 4,21-34 - Geheimnisse des Reiches Gottes

21 Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa das Licht, damit es unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt wird, und nicht vielmehr, damit man es auf den Leuchter setzt? 22 Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar gemacht wird, und nichts geschieht so heimlich, daß es nicht an den Tag kommt. 23 Wer Ohren hat zu hören, der höre! 24 Und er sprach zu ihnen: Achtet auf das, was ihr hört! Mit demselben Maß, mit dem ihr anderen zumeßt, wird auch euch zugemessen werden, und es wird euch, die ihr hört, noch hinzugelegt werden. 25 Denn wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat. 26 Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch den Samen auf die Erde wirft 27 und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same keimt und geht auf, ohne daß er es weiß. 28 Denn die Erde trägt von selbst Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, dann den vollen Weizen in der Ähre. 29 Wenn aber die Frucht es zuläßt, schickt er sogleich die Sichel hin; denn die Ernte ist da. 30 Und er sprach: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder durch was für ein Gleichnis sollen wir es euch darlegen? 31 Es ist einem Senfkorn gleich, das, wenn es in die Erde gesät wird, das kleinste ist unter allen Samen auf Erden. 32 Und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle Gartengewächse und treibt große Zweige, so daß die Vögel des Himmels unter seinem Schatten nisten können. 33 Und in vielen solchen Gleichnissen sagte er ihnen das Wort, wie sie es zu hören vermochten. 34 Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; wenn sie aber alleine waren, legte er seinen Jüngern alles aus.
  • In den restlichen Gleichnissen aus Kapitel 4 spielt Jesus auf das Paradox an, dass das Reich Gottes zum einen für alle sichtbar ist, zum anderen aber verborgen ist.
    • Es ist sichtbar, indem der Messias, das Licht der Welt, tatsächlich gekommen ist und die Werke getan hat, die ihn als Sohn Gottes beglaubigen (Verse 21-22).
      • 1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. 2 Dieses war im Anfang bei Gott. 3 Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. (Joh 1,1-5)
      • 12 Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben. 13 Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du legst von dir selbst Zeugnis ab; dein Zeugnis ist nicht glaubwürdig! (Joh 8,12-13)
    • Es ist verborgen, da der Messias ein geistliches Reich von Heiligkeit und Liebe gebracht hat und nicht ein weltliches Reich.
  • Deshalb braucht man eine geistliche Wiedergeburt, um die wahre Herrlichkeit des Messias zu sehen (Verse 23-25).
    • 3 Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; 4 bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, so daß ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. 5 Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus, daß er der Herr ist, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen. 6 Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. 7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft von Gott sei und nicht von uns. 8 Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; 9 wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um; 10 wir tragen allezeit das Sterben des Herrn Jesus am Leib umher, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar wird. 11 Denn wir, die wir leben, werden beständig dem Tod preisgegeben um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu offenbar wird an unserem sterblichen Fleisch. 12 So ist also der Tod wirksam in uns, das Leben aber in euch. 13 Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben, gemäß dem, was geschrieben steht: "Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet", so glauben auch wir, und darum reden wir auch, 14 da wir wissen, daß der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesus auferwecken und zusammen mit euch vor sich stellen wird. 15 Denn es geschieht alles um euretwillen, damit die zunehmende Gnade durch die Vielen den Dank überfließen lasse zur Ehre Gottes. (2Kor 4,3-15)
  • Das Reich Gottes kommt in Schwachheit und im Kreuz und kann deshalb von vielen Menschen nicht wahrgenommen werden, die etwas anderes von Gott erwarten.
    • Martin Luther verglich das in der Heidelberger Disputation mit der Theologie der Herrlichkeit und der Theologie des Kreuzes:
      • Der Theologe der Herrlichkeit nennt das Schlechte gut und das Gute schlecht. Der Theologe des Kreuzes nennt die Dinge, wie sie wirklich sind.
        • Das ist klar. Weil er doch Christus nicht kennt, kennt er auch nicht den im Leiden verborgenen Gott. Daher zieht er die Werke dem Leiden, die Herrlichkeit dem Kreuze, die Kraft der Schwachheit, die Weisheit der Torheit und überhaupt das Gute dem Schlechten vor. Das sind die, die der Apostel »Feinde des Kreuzes Christi« (Phil 3,18) nennt. Jedenfalls hassen sie das Kreuz und die Leiden. Sie lieben aber die Werke und ihren Ruhm, und so nennen sie das Gute des Kreuzes schlecht und das Schädliche des Werkes gut. Gott kann aber nur in Kreuz und Leiden gefunden werden, wie schon gesagt. Darum nennen die Freunde des Kreuzes das Kreuz gut und die Werke schlecht, weil durch das Kreuz die Werke niedergerissen werden und der lieber durch die Werke aufgerichtete »alte Adam« gekreuzigt wird. Es ist nämlich dem unmöglich, auf Grund seiner »guten Werke« nicht aufgeblasen zu werden, der vorher nicht durch Leiden und Schaden ganz leer und niedrig geworden ist, bis zu der Erkenntnis, daß man selbst nichts ist und die Werke nicht uns sondern Gott gehören.
  • Deshalb wächst das Reich Gottes oft im Verborgenen, weil Gott das Wunder der Wiedergeburt und des geistlichen Sehens im Verborgenen wirkt (Verse 26-29).
  • Dennoch ist der "Erfolg" des Reiches Gottes sicher, weil Gott dahinter steht und seinen souveränen Heilsplan ausführt (Verse 30-32).
    • 10 Ich verkündige von Anfang an das Ende, und von der Vorzeit her, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Mein Ratschluß soll zustandekommen, und alles, was mir gefällt, werde ich vollbringen. (Jes 46,10)
    • 27 Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen - wer will es vereiteln? Seine Hand ist ausgestreckt - wer will sie abwenden? (Jes 14,27)
    • 10 Aber dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des HERRN wird in seiner Hand gelingen. 11 Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen. 12 Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, daß er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat. (Jes 53,10-12)
Anwendung
  • Wir müssen durch den Heiligen Geist ein realistisches Bild vom christlichen Leben bekommen: Im Mittelpunkt steht nicht irdische Herrlichkeit, sondern das Kreuz.
  • Wir können aus der Gewissheit, dass Gott seinen souveränen Heilsplan erfüllt, freudig am Bau seines Reiches mitwirken.