
Freude im Leid
1. Petrus 1,6-9 - Freude im Leid |
6 Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muß, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7 damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi. 8 Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9 wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen!
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Leid wird kommen. Das ist in dieser gefallenen Welt unvermeidlich.
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Die Frage ist, wie wir darauf reagieren werden.
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Viele Glaubenshelden in der Kirchengeschichte haben das Leid angenommen und mit Glaubensmut und Überzeugung getragen.
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Unser bequemes Leben führt uns aber vielleicht zu einer anderen Reaktion.
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Vielleicht reagieren wir überrascht. Uns steht doch ein anderes Leben zu, oder nicht?
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Vielleicht verlieren wir die Hoffnung und fallen in die Grube der Verzweiflung.
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Weil die Welt keine zukünftige Hoffnung hat, ist es normal, wenn sie so reagiert.
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Aber diejenigen, die eine lebendige Hoffnung haben, weil Jesus Christus auferstanden ist, können anders mit dem Leid umgehen.
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Petrus will uns dazu befähigen, selbst im Leid von herrlicher Freude erfüllt zu sein.
Wo ist unsere Freude?
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Es scheint nicht intuitiv zu sein, ja sogar lächerlich, auf Leid mit Freude zu reagieren.
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Aber Freude im Leid ist ein beständiges Thema im Neuen Testament (siehe Mt 5,12; Kol 1,11; 1Thess 1,6; Jak 1,2).
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Welchen Grund können wir haben, uns im Leid zu freuen?
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Petrus will hier nicht, dass wir uns über das Leid selbst erfreuen.
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Leid erinnert uns an das Böse in der Welt und es führt an und für sich nur zu Entmutigung und Verzweiflung.
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Aber das Leid durchzustehen, heiligt uns; es stärkt und reinigt unseren Glauben.
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Wir können Freude im Leid erfahren, wenn wir über die neue Geburt nachdenken, die zu einer lebendigen Hoffnung und einem zukünftigen Erbe führt (Verse 3-5).
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Wir werden uns im Licht dieser sicheren Zukunft erfreuen.
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Egal was uns passiert, wir sind sicher in der Gnade Gottes, weil er uns vor Anbeginn der Welt erwählt hat.
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Wenn wir unsere Freude in den Dingen dieser Welt finden, dann wird unser Leben zu einer emotionalen Achterbahn.
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Unsere Freude hängt dann von unserem Geldvermögen, einer Beziehung, unserem sozialen Status oder den jeweiligen Umständen des Tages ab.
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Unsere Freude muss in Gott selbst und in seiner Errettung in Christus wurzeln.
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Das ist eine unerschütterliche Grundlage für unsere Freude und unser Beharrungsvermögen.
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Petrus will unser Leid nicht verniedlichen. Er weiß, dass wir jetzt "traurig sind in mancherlei Anfechtungen" (Vers 6).
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Viele alte Kirchenlieder drücken diese Realität viel besser aus.
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Wir dürfen trauern, aber mit Hoffnung. Wir trauern mit einer lebendigen Hoffnung.
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Petrus spricht hier auch von mancherlei Anfechtungen.
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Auch wenn das Leid groß ist, ist es doch nur für eine "kurze Zeit" (Vers 6).
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Unsere lebendige Hoffnung erinnert uns daran, dass auf uns eine ewige Herrlichkeit wartet.
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17 Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit. (2Kor 4,17)
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Der Zweck des Leids
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Unser Leid geschieht nicht zufällig, sondern Gott erfüllt einen bestimmten Zweck dadurch.
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Er bereitet uns auf unsere zukünftige Errettung vor.
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Unser Leid ist ein reinigendes Feuer, durch das unser Glaube geprüft wird und sich bewährt, so wie kostbare Metalle durch das Feuer gereinigt werden.
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Am Ende soll Jesus Christus durch unser Leben gelobt und verherrlicht werden.
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Wir erleben, dass unser Glaube echt ist, und werden dadurch selbst getröstet.
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Gott führt uns zu dem Punkt, an dem Christus alles für uns ist und wir allein an ihm hängen.
Ein Bild des rettenden Glaubens
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Wir lieben Jesus jetzt, obwohl wir ihn nie leibhaftig gesehen haben.
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Wir sind wie Israel Fremdlinge in einem feindseligen Land, ohne dass wir die leibliche Gegenwart von Jesus haben.
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Aber unser Glaube hängt nicht ab von Manifestationen von Jesus.
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Echter Glaube liebt und erfreut sich an Jesus, auch wenn er ihn nicht sieht.
Anwendung
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Welche Anfechtungen erlebst du momentan? Welche Trauer verspürst du?
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Du musst das nicht ignorieren oder verniedlichen.
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Du brauchst aber auch nicht verzweifeln.
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Wenn du zu Jesus gehörst, ist Gott am Werk in deinem Leben und er wird kein Leid verschwenden.
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Vertraue ihm. Erinnere dich an deine lebendige Hoffnung und dein zukünftiges Erbe.
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Schaue auf Jesus und erfreue dich an ihm und an seinem Werk.
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Wo ist deine Freude? Bist du versucht, sie irgendwo anders zu finden als im Evangelium?
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Wie haben vergangene und gegenwärtige Anfechtungen die Echtheit deines Glaubens bestätigt? Wie sollte dir das helfen, für diese Erfahrungen dankbar zu sein?