Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht
6. Juni 2021

Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht

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Passage: 1. Mose 25,19-34
Dienstart:

1. Mose 25,19-34 - Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht

19 Dies ist die Geschichte Isaaks, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. 20 Und Isaak war 40 Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Bethuels, des Aramäers aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramäers Laban. 21 Isaak aber bat den HERRN für seine Frau, denn sie war unfruchtbar; und der HERR ließ sich von ihm erbitten, und seine Frau Rebekka wurde schwanger. 22 Und die Kinder stießen sich in ihrem Schoß. Da sprach sie: Wenn es so gehen soll, warum bin ich denn in diesen Zustand gekommen? Und sie ging hin, um den HERRN zu fragen. 23 Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leib, und zwei Stämme werden sich aus deinem Schoß scheiden; und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen. 24 Als nun ihre Tage erfüllt waren, daß sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 25 Der erste, der herauskam, war rötlich, am ganzen Leib wie ein haariger Mantel, und man gab ihm den Namen Esau. 26 Danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus; da gab man ihm den Namen Jakob. Und Isaak war 60 Jahre alt, als sie geboren wurden. 27 Und als die Knaben groß wurden, da wurde Esau ein tüchtiger Jäger, ein Mann des freien Feldes; Jakob aber war ein sittsamer Mann, der bei den Zelten blieb. 28 Und Isaak hatte den Esau lieb, weil ihm das Wildbret mundete; Rebekka aber hatte den Jakob lieb. 29 Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Feld und war erschöpft. 30 Und Esau sprach zu Jakob: Laß mich von dem roten [Gericht] da hinunterschlingen, denn ich bin erschöpft! Daher gab man ihm den Namen Edom. 31 Da sprach Jakob: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht! 32 Und Esau sprach zu Jakob: Siehe, ich muß doch sterben; was soll mir das Erstgeburtsrecht? 33 Jakob sprach: So schwöre mir heute! Und er schwor ihm und verkaufte so dem Jakob sein Erstgeburtsrecht. 34 Da gab Jakob dem Esau Brot und das Linsengericht. Und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.
  • Isaak bildet ein Zwischenglied zwischen den langen Geschichten über seinen Vater Abraham und seinen Sohn Jakob.
  • Isaak empfängt genauso wie sein Vater Abraham die göttlichen Verheißungen und gibt diese an seinen Sohn Jakob weiter.
  • Er bevorzugt Esau über Jakob, wodurch sich eine Rivalität entwickelt, die schon im Leib der Mutter begonnen hat.
  • Isaak ist 40 Jahre alt, als er Rebekka heiratet (Vers 20).
  • Rebekka ist zunächst unfruchtbar, wodurch sich das Ringen von Abraham, einen Nachkommen zu erhalten, wiederholt (Vers 21).
  • Isaak bittet den Herrn und dieser erhört sein Gebet.
  • Dadurch wird Rebekka schwanger.
  • Sie bekommt sogar Zwillinge, die schon in ihrem Mutterschoß streiten (Vers 22).
  • Sie befragt den Herrn, was im Alten Testament oft darauf hindeutet, dass sie mit einem Propheten sprach (2Mo 18,15; 1Sam 9,9; 1Kö 22,8).
  • Der Herr antwortet, dass sie nicht nur zwei Kinder hervorbringen wird, sondern zwei Völker (Vers 23).
  • Von ihnen wird eines überlegen sein, nämlich das, welche aus dem jüngeren Sohn hervorgeht.
  • Die nachfolgende Geschichte Israels mit Edom erfüllt diese Verheißung.
    • 47 Als aber Saul die Herrschaft über Israel bekommen hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsumher, gegen die Moabiter, gegen die Ammoniter, gegen die Edomiter, gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und wohin er sich wandte, da war er siegreich. (1Sam 14,47)
    • 13 Und David machte sich einen Namen, als er zurückkam; nachdem er die Aramäer geschlagen hatte, im Salztal, 18000 Mann. 14 Und er legte Besatzungen nach Edom; nach ganz Edom legte er Besatzungen, und alle Edomiter wurden David unterworfen; denn der HERR half David überall, wo er hinzog. (2Sam 8,13-14)
  • Bedeutsam ist, dass Gottes Wahl von Jakob über seinem Bruder Esau anschaulich macht, dass seine Gnade souverän ist und nicht durch irgendetwas verdient werden kann.
    • 10 Und nicht allein dies, sondern auch, als Rebekka von ein und demselben, von unserem Vater Isaak, schwanger war, 11 als [die Kinder] noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten — damit der gemäß der Auserwählung gefaßte Vorsatz Gottes bestehen bleibe, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden —, 12 wurde zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen«; 13 wie auch geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehaßt«. (Röm 9,10-13)
  • Esau wird als rötlich wie ein haariger Mantel beschrieben (Vers 25).
  • Jakob hielt bei der Geburt die Ferse Esaus (Vers 26).
    • 4 Schon im Mutterschoß hielt er die Ferse seines Bruders, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott. (Hos 12,4)
  • Isaak war sechzig Jahre alt, als Rebekka ihre Kinder gebar (Vers 26). D.h. er muss zwanzig Jahre für Rebekka gebetet haben.
  • Dann springt die Erzählung unmittelbar zu Jakob und Esau als erwachsene Männer.
  • Esau wird ein tüchtiger Jäger und Mann des freien Feldes (Vers 27).
  • Jakob wird ein sittsamer Mann, der bei den Zelten bleibt, ähnlich wie Abraham und Isaak, die eher Hirten als Jäger waren.
  • Die Eltern spalten ihre Liebe auf. Isaak bevorzugt Esau wegen des schmackhaften Wildbrets (Vers 28). Rebekka dagegen liebte Jakob.
  • Der Unterschied zwischen den beiden Söhnen wird in einer eindrücklichen Geschichte deutlich.
  • Jakob hatte Nahrung während Esau erschöpft war (Vers 29-30).
  • Esau verlangt nach dem roten Gericht. Die Wiederholung im Hebräischen drückt die Dringlichkeit aus.
  • Jakob reagiert darauf berechnend. Er verlangt den Verkauf das Erstgeburtsrechts (Vers 31).
  • Esau übertreibt seine Erschöpfung, als ob er fast sterben würde (Vers 32).
  • Jakob lässt sich schwören und Esau verkauft tatsächlich sein Erstgeburtsrecht (Vers 33).
  • Darauf erhält er von Jakob Brot und das Linsengericht (Vers 34a).
  • Die Genesis kommentiert dazu: So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht (Vers 34b).
  • Der Schreiber des Hebräerbriefs beschreibt Esaus Entscheidung als Inbegriff der Gottlosigkeit.
    • 16 Daß nicht jemand ein Unzüchtiger oder ein gottloser Mensch sei wie Esau, der um einer Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. (Hebr 12,16)
  • Esau war nur auf die kurzfristigen Dinge konzentriert wie Speise und Trank.
  • Das nächste Mal, wenn die beiden Zwillinge in der Genesis erscheinen, versuchen sie den Segen von Isaak zu erlangen.
  • Dieser Segen wird tatsächlich auf Jakob übergehen.
Anwendung
  • Gott ist persönlich involviert in der Geschichte der Genesis und erhört ausdauerndes Gebet.
  • Er wählt souverän und zeigt, dass seine Gnade vollkommen unverdient ist.
  • Isaak und Rebekka versündigen sich durch die Bevorzugung ihrer Kinder.
  • Esau zeigt sich als Gottloser, weil er die göttliche Verheißung nicht schätzte und sie für eine einfache Mahlzeit verkaufte.
  • Dennoch erscheint auch Jakob in einem schlechten Licht, wodurch deutlich wird, dass Gott in seiner Gnade durch unvollkommene Menschen wirkt.
  • Die Erlösung kommt nur durch Jesus Christus.
  • Dennoch wird Jakobs Glauben deutlich, und dieser Glauben allein ist es, der rettet.