
Einem neuen Herrn dienen
1 Oder wißt ihr nicht, Brüder — denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen —, daß das Gesetz [nur] so lange über den Menschen herrscht, wie er lebt? 2 Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie von dem Gesetz des Mannes befreit. 3 So wird sie nun bei Lebzeiten des Mannes eine Ehebrecherin genannt, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird; stirbt aber der Mann, so ist sie vom Gesetz frei, so daß sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird. 4 Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen. 5 Denn als wir im Fleisch waren, da wirkten in unseren Gliedern die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, um dem Tod Frucht zu bringen. 6 Jetzt aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, so daß wir im neuen Wesen des Geistes dienen und nicht im alten Wesen des Buchstabens.
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Römer 7 setzt die Diskussion über das Gesetz fort.
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Der Triumph der Gnade über die Sünde befördert diese nicht, denn die Macht der Sünde ist nun gebrochen.
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Die Gläubigen waren unter der Herrschaft der Sünde und sind nun unter die Herrschaft Christi versetzt worden.
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Diesem neuen Herrn dienen sie mit einem gehorsamen Herzen.
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Diejenigen, die sich immer noch der Sünde hingeben, zeigen damit, dass die Sünde noch ihr Herr ist und dass sie niemals von der Gnade befreit wurden.
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Das ewige Ziel dieser Menschen ist nicht das ewige Leben, sondern das ewige Verderben.
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In den ersten sechs Versen des siebten Kapitels erweitert Paulus das Argument: Die Sünde herrscht über diejenigen, die unter dem Gesetz sind.
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Er dreht gewissermaßen den Angriff um und sagt, dass die, die unter dem Gesetz sind, unter der Herrschaft der Sünde leben.
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Die Juden hatten niemals Freiheit unter dem Gesetz gefunden und die Verheißungen der Errettung hatten sich nicht erfüllt.
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Nur diejenigen, die mit Christus dem Gesetz gegenüber gestorben sind und den Heiligen Geist besitzen, haben die Fähigkeit, Frucht für Gott zu bringen.
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Diejenigen, die unter dem Gesetz sind, können keine gute Frucht hervorbringen.
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Vers 1
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Paulus beruft sich auf den allgemeinen Menschenverstand: Man ist nur so lange unter dem Gesetz, wie man lebt.
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Jemand, der gestorben ist, ist frei geworden vom Gesetz.
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Für Paulus war die Geschichte des Gesetzes im Alten Testament eng verbunden mit der Herrschaft der Sünde.
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Verse 2 und 3
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Er benutzt ein Beispiel aus dem praktischen Leben.
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Solange Ehefrau und Ehemann leben, ist jede Form von Sexualität außerhalb der Ehe Ehebruch.
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Auch gilt ein zweite Heirat, solange der geschiedene Ehemann noch lebt, als Ehebruch.
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Paulus versucht, die schwierige Wirklichkeit zu beschreiben, dass der Gläubige gestorben ist, aber gleichzeitig noch lebt.
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Vers 4
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Paulus schließt nun, dass die Gläubigen nicht nur gestorben sind, sondern dass sie nun mit Christus verheiratet sind.
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Die Verheißungen, die Israel unter dem Gesetz gegeben wurden, haben sich nie erfüllt. Sie sind erst eine Wirklichkeit geworden in dem neuen Zeitalter, in dem der Heilige Geist ausgegossen ist.
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Paulus macht deutlich, dass sich die ganze Motivation bei einem Christen geändert hat: Er oder sie dient Jesus so wie eine hingebungsvolle Frau ihrem liebenden Ehemann dient.
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Vers 5
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In gewisser Hinsicht kann jemand, der noch nicht von Neuem geboren und damit mit Christus verheiratet ist, überhaupt keine wirkliche Frucht für Gott bringen, weil aus einem bösen Herzen, in dem die Leidenschaften der Sünden regieren, keine Früchte erwachsen können, an denen Gott Gefallen hat.
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Die Gläubigen sind mit Christus einsgemacht, sodass sie in seinem Tod ihrer Sünde gegenüber starben und in seiner Auferstehung zu einem neuen Leben auferweckt wurden.
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Vers 6
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Paulus macht hier seinen berühmten Kontrast zwischen Buchstaben und Geist.
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Die Verheißungen des Neuen Bundes sind nun eine Wirklichkeit geworden.
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31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; 32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloß an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. 33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; 34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken! (Jer 31,31-34)
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Der Buchstabe des Gesetzes verlangt Gehorsam, schenkt aber nicht die Kraft dazu.
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Darüber hinaus rührt er sogar die Sünde an und führt zu noch mehr Sünde.
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