Ein gutes Ende
26. Mai 2019

Ein gutes Ende

Prediger:
Passage: Apostelgeschichte 28
Dienstart:

Apostelgeschichte 28 - Ein gutes Ende

1 Und als sie gerettet waren, da erfuhren sie, daß die Insel Melite hieß. 2 Die Einwohner aber erzeigten uns ungewöhnliche Freundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und holten uns alle herbei wegen des anhaltenden Regens und wegen der Kälte. 3 Als aber Paulus einen Haufen Reiser zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Otter heraus und biß ihn in die Hand. 4 Als aber die Einwohner das Tier an seiner Hand hängen sahen, sprachen sie zueinander: Gewiß ist dieser Mensch ein Mörder; er hat sich zwar aus dem Meer gerettet, doch die Rache läßt nicht zu, daß er lebt! 5 Er jedoch schleuderte das Tier ins Feuer, und ihm widerfuhr nichts Schlimmes. 6 Sie aber erwarteten, er werde anschwellen oder plötzlich tot niederfallen. Als sie aber lange warteten und sahen, daß ihm nichts Ungewöhnliches geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott. 7 Aber in der Umgebung jenes Ortes hatte der Vornehmste der Insel, der Publius hieß, ein Landgut; dieser nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage lang freundlich. 8 Es begab sich aber, daß der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr krank daniederlag. Paulus ging zu ihm hinein, betete und legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund. 9 Nachdem dies nun geschehen war, kamen auch die übrigen Kranken auf der Insel herbei und ließen sich heilen. 10 Diese erwiesen uns auch viel Ehre und gaben uns bei der Abfahrt noch alles Nötige mit. 11 Nach drei Monaten aber fuhren wir ab auf einem Schiff von Alexandria, das auf der Insel überwintert hatte und das Zeichen der Dioskuren führte. 12 Und wir liefen in Syrakus ein und blieben drei Tage dort. 13 Und von dort segelten wir um die Küste herum und kamen nach Regium; und da nach einem Tag ein Südwind aufkam, gelangten wir am zweiten Tag nach Puteoli. 14 Dort fanden wir Brüder und wurden von ihnen gebeten, sieben Tage zu bleiben; und so machten wir uns auf den Weg nach Rom. 15 Und von dort kamen uns die Brüder, als sie von uns gehört hatten, entgegen bis nach Forum Appii und Tres Tabernae. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und faßte Mut. 16 Als wir aber nach Rom kamen, übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Obersten der Leibwache; Paulus aber wurde gestattet, für sich zu bleiben mit dem Soldaten, der ihn bewachte. 17 Es geschah aber nach drei Tagen, daß Paulus die Vornehmsten der Juden zusammenrief. Und als sie versammelt waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, obwohl ich nichts gegen das Volk oder die Gebräuche der Väter getan habe, bin ich von Jerusalem aus gefangen in die Hände der Römer ausgeliefert worden. 18 Diese wollten mich freilassen, nachdem sie mich verhört hatten, weil keine todeswürdige Schuld bei mir vorlag. 19 Da aber die Juden widersprachen, war ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen; doch keinesfalls habe ich gegen mein Volk etwas zu klagen. 20 Aus diesem Grund also habe ich euch rufen lassen, um euch zu sehen und mit euch zu sprechen; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Kette! 21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben weder Briefe deinetwegen aus Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern gekommen, der über dich etwas Böses berichtet oder gesagt hätte. 22 Wir wollen aber gerne von dir hören, was du für Ansichten hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß ihr überall widersprochen wird! 23 Nachdem sie ihm nun einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge. Diesen legte er vom Morgen bis zum Abend in einem ausführlichen Zeugnis das Reich Gottes dar und suchte sie zu überzeugen von dem, was Jesus betrifft, ausgehend von dem Gesetz Moses und von den Propheten. 24 Und die einen ließen sich von dem überzeugen, was er sagte, die anderen aber blieben ungläubig. 25 Da sie sich aber nicht einigen konnten, trennten sie sich, nachdem Paulus das eine Wort gesagt hatte: Trefflich hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu unseren Vätern geredet, 26 als er sprach: "Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen! 27 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile." 28 So sollt ihr nun wissen, daß das Heil Gottes zu den Heiden gesandt ist; und sie werden auch hören! 29 Und als er das gesagt hatte, gingen die Juden weg und hatten viel Wortwechsel miteinander. 30 Paulus aber blieb zwei Jahre in einer eigenen Mietwohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen; 31 und er verkündigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit aller Freimütigkeit und ungehindert.
  • Die Apostelgeschichte schließt damit ab, dass Paulus nun endlich nach Rom gekommen ist und sich so die Verheißung von Jesus aus Apostelgeschichte 1,8 erfüllt hat.
    • 8 Sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr  werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der  Erde! (Apg 1,8)
  • Nicht nur das, sondern die Prophezeiungen aus dem Alten Testament über das Reich des Messias haben sich erfüllt.
    • 34 Du sahst zu, bis sich ein Stein losriß ohne Zutun von Menschenhänden und das Bild an seinen  Füßen traf, die aus Eisen und Ton waren, und sie zermalmte. 35 Da wurden Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold miteinander zermalmt; und sie wurden wie Spreu auf  den Sommertennen, und der Wind verwehte sie, so daß keine Spur mehr von ihnen zu finden war.  Der Stein aber, der das Bild zertrümmert hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze  Erde. (Dan 2,34-35)
    • 13 Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich  einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. 14 Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen  dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird  nie zugrundegehen. (Dan 7,13-14)
    • 5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht gebildet hat, um Jakob  zu ihm zurückzubringen - Israel aber wurde nicht gesammelt, und doch wurde ich geehrt in den  Augen des HERRN, und mein Gott war meine Stärke -, 6 ja, er spricht: "Es ist zu gering, daß du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten  und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht für die Heiden  gesetzt, damit du mein Heil seist bis an das Ende der Erde!" (Jes 49,5-6)
  • Von daher ist das Ende der Apostelgeschichte ein Zeugnis für die Herrlichkeit des Messias und seines Reiches.
    • Gewissermaßen leben wir in Apostelgeschichte 29.
  • Auf der anderen Seite sehen wir aber auch, wie Paulus trotz aller Widrigkeiten in seinem Leben bis zum Schluss das Evangelium verkündet (Verse 30-31).
  • Er ist ein Vorbild dafür, was es heißt, als Christ ein gutes Ende zu nehmen.
  • Viele Christen fangen mit Leidenschaft für Jesus an, irgendwann lässt die Leidenschaft aber nach in sie nehmen kein gutes Ende.
  • Das hat oft folgende Gründe:
    • Ehe und Familie nehmen einen solchen Raum im Leben ein, wodurch die Priorität und Leidenschaft für Jesus aus den Blickfeld gerät.
    • Beruf und Karriere bilden Verlockungen und Eigendynamiken, die von der Nachfolge Jesu ablenken.
    • Größere Krisen geschehen im Leben und eine Enttäuschung über Gott setzt ein.
    • Man sieht wenig Resultate bei den Bemühungen für Gott und es setzt eine Ernüchterung ein.
  • Paulus ist insofern ein Vorbild, weil er die Freude an Jesus nicht an irgendwelchen Umständen festmachte, sondern am Charakter und Wesen von Jesus selbst.
    • 8 ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi  Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit  ich Christus gewinne 9 und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem  Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund  des Glaubens, 10 um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden,  indem ich seinem Tod gleichförmig werde, 11 damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange. (Phil 3,8-11)
  • Er sah Probleme als Chance zum Wachstum an.
    • 3 Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, daß die  Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt, 4 das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; 5 die Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in  unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. (Röm 5,3-5)
  • Er hatte ein lebenslanges Bestreben nach größerem Wachstum in Christus.
    • 12 Nicht daß ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, daß ich  das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. 13 Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, daß ich es ergriffen habe; eines aber tue ich: Ich  vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, 14 und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.  (Phil 3,12-14)
  • Er hatte ein tiefes Bewusstsein für die Souveränität Gottes.
    • 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. 7 So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das  Gedeihen gibt. (1Kor 3,6-7)
  • Wir dürfen aber auch nicht übersehen, welch wichtige Rolle die "Brüder" im Leben von Paulus gespielt haben (Verse 14 und 15).
  • Die Gemeinde spielt eine zentrale Rolle dabei, wenn es darum geht, ein lebenslang treues Leben für Jesus zu führen.
    • 23 Laßt uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken - denn er ist treu, der die  Verheißung gegeben hat -, 24 und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu  guten Werken, 25 indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern  einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht! 26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben,  so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig. (Hebr 10,23-26)
Anwendung
  • Fasse den Vorsatz und prüfe dich darin, im Glauben ein gutes Ende zu nehmen.
  • Frage dich, wo du in der Leidenschaft und im Dienst für Jesus nachgelassen hast.
  • Umgebe dich mit treuen Brüdern und Schwestern im Glauben, die dir helfen, ein treues Leben für Jesus zu führen.