Die vier apokalyptischen Reiter
2. Januar 2020

Die vier apokalyptischen Reiter

Prediger:
Serie:
Passage: Offenbarung 6,1-8
Dienstart:

Offenbarung 6,1-8 - Die vier apokalyptischen Reiter

1 Und ich sah, wie das Lamm eines von den Siegeln öffnete, und ich hörte  eines von den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh! 2 Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und es wurde  ihm eine Krone gegeben, und er zog aus als ein Sieger und um zu siegen. 3 Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und  sieh! 4 Und es zog ein anderes Pferd aus, das war feuerrot, und dem, der darauf saß, ihm wurde  gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, damit sie einander hinschlachten sollten; und es  wurde ihm ein großes Schwert gegeben. 5 Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und  sieh! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in  seiner Hand. 6 Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für  einen Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar; doch das Öl und den Wein schädige nicht! 7 Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen:  Komm und sieh! 8 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name ist "der Tod"; und  das Totenreich folgt ihm nach. Und ihnen wurde Vollmacht gegeben über den vierten Teil der Erde,  zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Pest und durch die wilden Tiere der Erde.
  • Jesus öffnet nun die Siegel des Buches und als Ergebnis kommt Gottes Gericht über die Welt (Vers 1).
    • Jesus herrscht mit aller Autorität über die Geschehnisse in der Welt.
    • Gerade auch über Kriege und Pest herrscht der auferstandene Herr, der nun zur rechten des Vaters sitzt.
  • Die Katastrophen, die sich entfalten, sind dieselben, die von Hesekiel und Jesus vorausgesagt wurden.
    • 12 Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen: 13 Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt und einen Treubruch begeht und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm den Stab des Brots zerbreche und eine Hungersnot hineinsende und Menschen und Vieh daraus vertilge, 14 und es wären die drei Männer Noah, Daniel und Hiob darin, so würden diese durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele retten, spricht GOTT, der Herr. 15 Wenn ich wilde Tiere das Land durchstreifen ließe und es würde so entvölkert und verwüstet, daß aus Furcht vor den wilden Tieren niemand mehr hindurchzöge, 16 und diese drei Männer wären auch darin: So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr, sie würden weder Söhne noch Töchter retten; sie allein würden gerettet, das Land aber würde zur Wüste werden! 17 Oder wenn ich ein Schwert über dieses Land brächte und spräche: »Das Schwert soll durchs Land fahren!«, und wenn ich Menschen und Vieh daraus vertilgen würde, 18 und diese drei Männer wären darin: So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr, sie könnten weder Söhne noch Töchter retten, sondern sie allein würden gerettet werden! 19 Oder wenn ich die Pest in dieses Land senden und meinen grimmigen Zorn mit Blut darüber ausgießen würde, daß ich Menschen und Vieh daraus vertilgte, 20 und Noah, Daniel und Hiob wären darin: So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr, sie könnten weder Sohn noch Tochter retten, sondern sie würden durch ihre Gerechtigkeit [nur] ihre eigene Seele retten! 21 Denn so spricht GOTT, der Herr: Wieviel mehr, wenn ich meine vier schlimmen Gerichte, das Schwert, den Hunger, wilde Tiere und Pest über Jerusalem senden werde, um Menschen und Vieh daraus zu vertilgen? (Hes 14,12-21)
    • 6 Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muß geschehen; aber es ist noch nicht das Ende. 7 Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen. 8 Dies alles ist der Anfang der Wehen. 9 Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehaßt sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen. 10 Und dann werden viele Anstoß nehmen, einander verraten und einander hassen. 11 Und es werden viele falsche Propheten auftreten und werden viele verführen. 12 Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. 13 Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. 14 Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen. 15 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der achte darauf!), 16 dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist; 17 wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinab, um etwas aus seinem Haus zu holen, 18 und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, um seine Kleider zu holen. 19 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! 20 Bittet aber, daß eure Flucht nicht im Winter noch am Sabbat geschieht. 21 Denn dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird. 22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen sollen jene Tage verkürzt werden. 23 Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus, oder dort, so glaubt es nicht! 24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. 25 Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. 26 Wenn sie nun zu euch sagen werden: »Siehe, er ist in der Wüste!«, so geht nicht hinaus; »Siehe, er ist in den Kammern!«, so glaubt es nicht! 27 Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein. 28 Denn wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier. (Mt 24,6-28)
  • Auf der einen Seite ist durch den Tod und die Auferstehung Jesu Gottes siegreiches Reich in die Welt gekommen, auf der anderen Seite wurden seine Gerichte losgetreten.
  • Den Hintergrund für die vier Pferde und ihre Reiter bildet Sacharia 6,1-8:
    • 1 Und ich erhob wiederum meine Augen und schaute, und siehe, vier Streitwagen kamen zwischen zwei Bergen hervor, und die Berge waren Berge aus Erz. 2 Am ersten Streitwagen waren rote Pferde, am zweiten Streitwagen schwarze Pferde, 3 am dritten Streitwagen aber weiße Pferde und am vierten Streitwagen scheckige, starke Pferde. 4 Und ich ergriff das Wort und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was bedeuten diese? 5 Und der Engel antwortete und sprach zu mir: Das sind die vier Winde des Himmels, die ausziehen, nachdem sie vor dem Herrscher der ganzen Erde gestanden haben. 6 Der [Streitwagen] mit den schwarzen Pferden zieht aus ins Land des Nordens, und die weißen sind ausgezogen, ihm nach; die scheckigen aber sind ausgezogen in das Land des Südens, 7 auch die starken sind ausgezogen. Und sie trachteten danach, umherzuziehen auf der Erde. Und er sprach: Geht und durchzieht die Erde! Und sie durchzogen die Erde. 8 Und er rief mich und redete zu mir und sagte: Siehe, die nach dem Land des Nordens ziehen, die bewirken, daß mein Geist sich [im Zorn] niederläßt im Land des Nordens.
  • Das weiße Pferd und sein Reiter wird manchmal mit Jesus identifziert, weil die Stelle Ähnlichkeiten zu Offenbarung 19,11-16 hat (Vers 2).
    • 11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. 12 Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. 13 Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. 14 Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. 15 Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. 16 Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.
  • Allerdings handelt es sich hier höchstwahrscheinlich um eine satanische Figur, da in der Stelle in Sacharja alle Pferde zusammengefasst werden und besonders Offenbarung Kapitel 12 und 13 Satan als den darstellt, der die Menschen betrügt, indem er Christus nachahmt.
    • Jesus sagte falsche Propheten und falsche Christusse voraus (Mk 13,5-6; Mt 24,4-5; Lk 21,8).
  • Der erste Reiter spiegelt eine satanische Macht wider, die versucht, die Gläubigen durch Verführung geistlich zu besiegen.
    • 14 Und das ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. 15 Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Werken entsprechend sein. (2Kor 11,14-15)
  • Der zweite Reiter nimmt den Frieden von der Erde und bewirkt Krieg auf Erden (Vers 4).
  • Der dritte Reiter bringt Hungersnot (Vers 5).
    • Die Preise, die in Vers 6 angegeben werden, sind ungefähr 8 bis 16 mal so viel wie der normale Wert.
  • Die vierte Reiter bringt den Tod in Form von Krieg, Hunger und Pest (Vers 8).
  • Die Gerichte, die die vier Reiter bringen, sind nicht unabhängig voneinander, sondern geschehen parallel.
  • Ihr Macht zerstört nicht jeden Menschen auf der Erde (siehe den vierten Teil in Vers 8), aber sie richten dennoch eine gewaltige Zerstörung an.
  • Das Leid, das diese Reiter über die Welt bringen, wird manche Menschen zur Buße führen, andere aber auch in ihrer Sünde verhärten (wie bei den zwei Verbrechern am Kreuz neben Jesus).
Anwendung
  • Gott ist souverän, selbst über das Wirken des Teufels.
    • Gott sendet Bedrängnisse auf die Erde durch das Wirken des satanischen Feindes.
    • Allerdings verfolgt er mit all den Katastrophen eine erlösende Absicht für sein Volk.
      • 20 Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten. (1Mo 50,20)
    • Dennoch führen diese Gericht auch zu einer Verhärtung bei den Ungläubigen.
  • Der weiße Reiter drückt aus, wie sich der Teufel in einen Engel des Lichts verkleiden kann. Die Stelle mahnt uns zur Unterscheidung bei neuen Trends in unseren Gemeinden.
  • Die Gläubigen leiden unter den gleichen Katastrophen und werden sogar noch für ihren Glauben dahingeschlachtet. Dennoch bedeutet gerade das ihren Sieg. Die Helden des Glaubens in Hebräer 11 mussten alle schwere Bedrängnisse durchmachen und gerade dadurch hat sich ihr Glaube bewährt.