
Die verfolgte Gemeinde
Werktagsgottesdienst vom 9. Januar 2020 |
Offenbarung 6,9-11 - Die verfolgte Gemeinde |
9 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. 10 Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? 11 Und jedem von ihnen wurden weiße Kleider gegeben, und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch wie sie getötet werden sollten.
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Zunächst hatte Johannes die Perspektive Gottes über die Kriege und die Verfolgungen in der Welt beschrieben (Verse 1-8).
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Nun stellt er die Sicht der verfolgten Christen dar.
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Diese Stelle hat sowohl einen unmittelbaren Bezug zu denen, die für ihren Glauben umgebracht werden (Vers 9).
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Aber auch hier ist eine symbolische Deutung angebracht und es geht um die verfolgte Gemeinde insgesamt.
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Jesus war sehr deutlich darin, dass Verfolgung Teil des christlichen Lebens sein würde.
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10 Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel! 11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! 12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. 16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Mt 5,10-16)
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18 Wenn euch die Welt haßt, so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt hat. 19 Wenn ihr von der Welt wärt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum haßt euch die Welt. 20 Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie auf mein Wort argwöhnisch achtgehabt, so werden sie auch auf das eure argwöhnisch achthaben. (Joh 15,18-20)
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Der Apostel Paulus beschreibt, dass Verfolgung ein fester Bestandteil seines Lebens und Dienstes war.
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1 Denn ihr wißt selbst, Brüder, daß unser Eingang bei euch nicht vergeblich war; 2 sondern, obwohl wir zuvor gelitten hatten und mißhandelt worden waren in Philippi, wie ihr wißt, gewannen wir dennoch Freudigkeit in unserem Gott, euch das Evangelium Gottes zu verkünden unter viel Kampf. (1Thess 2,1-2)
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10 Du aber bist mir nachgefolgt in der Lehre, in der Lebensführung, im Vorsatz, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, im standhaften Ausharren, 11 in den Verfolgungen, in den Leiden, wie sie mir in Antiochia, in Ikonium und Lystra widerfahren sind. Solche Verfolgungen habe ich ertragen, und aus allen hat mich der Herr gerettet! 12 Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden. (2Tim 3,10-12)
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In Jesu Augen sind die verfolgten Christen jedoch höchst wertgeachtet:
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Sie sind unter dem Altar (Vers 9).
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Das heißt direkt in der Nähe des Thrones Gottes.
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Der Altar ist der Ort, wo ihre Gebete und ihr Leid als Lobpreisopfer aufsteigen.
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7 Auch soll der Priester von dem Blut auf die Hörner des Altars für das wohlriechende Räucherwerk tun, der vor dem HERRN in der Stiftshütte steht; alles übrige Blut des Jungstieres aber soll er an den Fuß des Brandopferaltars gießen, der vor dem Eingang der Stiftshütte ist. (3Mo 4,7)
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3 Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, der hatte ein goldenes Räucherfaß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es zusammen mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar darbringe, der vor dem Thron ist. 4 Und der Rauch des Räucherwerks stieg auf vor Gott, zusammen mit den Gebeten der Heiligen, aus der Hand des Engels. (Offb 8,3-4)
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17 Wenn ich aber auch wie ein Trankopfer ausgegossen werden sollte über dem Opfer und dem priesterlichen Dienst eures Glaubens, so bin ich doch froh und freue mich mit euch allen; 18 gleicherweise sollt auch ihr froh sein und euch mit mir freuen! (Phil 2,17-18)
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Sie tragen weiße Kleider zum Ausdruck ihrer Reinheit und Ehre (Vers 11).
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Die Grundlage ihrer Bitte um Rache ist nicht persönlicher Rachedurst, sondern der Wunsch, dass Gott seine Heiligkeit und Wahrhaftigkeit öffentlich erweist (Vers 10).
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Es geht ihnen um die Ehre seines Namens.
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Dennoch werden sie zur Geduld ermahnt.
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Das "Wie lange?" in Vers 10 erinnert an die Fragen Davids in Psalm 13.
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1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. 2 Wie lange, o HERR, willst du mich ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir? 3 Wie lange soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen tragen Tag für Tag? Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben? 4 Schau her und erhöre mich, o HERR, mein Gott! Erleuchte meine Augen, daß ich nicht in den Todesschlaf versinke, 5 daß mein Feind nicht sagen kann: "Ich habe ihn überwältigt", und meine Widersacher nicht frohlocken, weil ich wanke! 6 Ich aber vertraue auf deine Gnade; mein Herz soll frohlocken in deinem Heil. Ich will dem HERRN singen, weil er mir wohlgetan hat! (Ps 13,1-6)
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Ihnen wird gesagt, dass sie eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch wie sie getötet werden sollten (Vers 11).
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Auch dadurch wird wieder die Souveränität Gottes deutlich.
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Er hat einen festen Plan für die Verfolgung der Kirche und hat ihr genaues Ausmaß abgesteckt.
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Aus dem Blick der Ewigkeit ist das, was uns eine lange Zeit der Verfolgung erscheint, eine kleine Zeit.
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Die Gemeinde kann gerade auch in der Verfolgung an der Liebe Gottes festhalten.
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35 Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht: "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet!" 37 Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. (Röm 8,35-39)
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Anwendung
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Wir haben eine besondere Verpflichtung, für die verfolgte Gemeinde weltweit zu beten.
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Wir sollten auch selbst erwarten und bereit sein, für unseren Glauben verfolgt zu werden.
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Wir sollten Geduld lernen und der Souveränität Gottes vertrauen.
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Wir dürfen an der Liebe Gottes festhalten und uns auf die himmlische Bestätigung freuen.