
Die Rettung kommt vom Herrn
Jesaja 63,15-64,3 - Die Rettung kommt vom Herrn |
63,15 Blicke vom Himmel hernieder und sieh herab von dem Ort, wo deine Heiligkeit und Ehre wohnt! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Das Aufwallen deiner Liebe und deiner Barmherzigkeit hält sich gegen mich zurück! 16 Und doch bist du unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht; du aber, o HERR, bist unser Vater, und dein Name ist »Unser Erlöser von Ewigkeit her«! 17 HERR, warum willst du uns abirren lassen von deinen Wegen und unser Herz verstocken, daß wir dich nicht fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, wegen der Stämme deines Erbteils! 18 Nur kurze Zeit hat dein heiliges Volk es in Besitz gehabt; unsere Feinde haben dein Heiligtum zertreten. 19 Wir sind geworden wie solche, über die du niemals geherrscht hast, über die dein heiliger Name nicht ausgerufen wurde. 64,1 Ach, daß du die Himmel zerrissest und herabführest, daß die Berge erbebten vor deinem Angesicht, wie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser siedend macht, um deinen Namen deinen Feinden bekanntzumachen, damit die Heiden vor deinem Angesicht erzittern; 2 indem du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwarteten; ja, fahre du herab, daß vor deinem Angesicht die Berge erbeben! 3 Denn von Ewigkeit her hat man nie gehört, nie vernommen, hat kein Auge es gesehen, daß außer dir ein Gott tätig war für die, welche auf ihn harren.
Ein heiliger und liebender Gott
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Gott der Herr wird mit dem Ort seiner Transzendenz beschrieben: Er ist erhöht im Himmel (Vers 15).
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Dies ist der Ort seiner Heiligkeit und Ehre.
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Heiligkeit bedeutet, dass der Herr vollkommen rein ist und keine Sünde und Fehl in sich trägt.
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4 Er ist der Fels; vollkommen ist sein Tun; ja, alle seine Wege sind gerecht. Ein Gott der Treue und ohne Falsch, gerecht und aufrichtig ist er. (5Mo 32,4)
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Ein solcher Gott steht weit über dem, was wir uns denken, vorstellen und kontrollieren können.
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Das Universum und sein Ausmaß sind ein Zeugnis der Größe und Macht dieses Gottes.
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26 Hebt eure Augen auf zur Höhe und seht: Wer hat diese erschaffen? Er, der ihr Heer abgezählt herausführt, er ruft sie alle mit Namen. So groß ist seine Macht und so stark ist er, daß nicht eines vermißt wird. (Jes 40,26)
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Gleichzeitig wird seine Liebe und Barmherzigkeit in besonders warmen Tönen dargestellt.
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Er ist ein Gott des Eifers und der Leidenschaft.
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In Ihm wallt Liebe und Barmherzigkeit auf.
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Er ist Vater und Erlöser (Vers 16).
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Gott ist der, der Verantwortung übernimmt für sein Volk und sich für sie sorgt.
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Er befreit sie aus ihren Nöten.
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6 So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. (Jes 44,6)
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Ein Volk in Not
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Der Text beschreibt aber auch den Zustand der Menschen in eindrücklichen Farben.
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Sie sind von seinen Wegen abgeirrt und ihr Herz ist verstockt (Vers 17).
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Wie beim Gleichnis vom verlorenen Sohn sind sie ihre eigenen Wege gegangen.
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Nun sind sie von ihren Feinden überwunden worden und wie solche geworden, über die Gott niemals geherrscht hat.
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Sie haben sich entschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen und sein Gesetz zu verachten.
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Bevor sich ihr Weg von Gott abgewendet hat, hat sich ihr Herz abgewendet.
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Sie zitterten nicht vor seiner Heiligkeit und Macht und vertrauten nicht auf seine Barmherzigkeit und Liebe.
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Ihr eigenen Wege haben Frucht gezeigt, die ihnen nicht schmeckt.
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Ihre Götzen haben sie enttäuscht.
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Sie rufen in ihrer Not nach Rettung.
Die Rettung kommt vom Herrn
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Der Wechsel des Kapitels ist hier sehr eindrücklich.
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Man würde erwarten, dass das Volk nun versuchen würde, selbst zum Herrn zurückzukehren.
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Sie würden Buße tun, ihre Wege korrigieren und versuchen, es nun besser zu machen.
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Stattdessen rufen sie zum Herrn, dass er Rettung sendet.
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Er soll die Himmel zerreissen und herabkommen (Vers 1).
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Er soll kommen und Rettung bringen und seinem Namen Ehre machen.
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Er soll furchtgebietende Taten der Rettung vollbringen und für die Menschen wirken, die auf ihn harren (Verse 2 und 3).
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In gewisser Hinsicht soll er selbst das Leben führen, das wir schuldig waren, zu führen: Ein Leben, das seinem Namen Ehre bringt.
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Außerdem soll er uns mit einer mächtigen Rettungstat von unseren Schuld und unseren falschen Wegen befreien.
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Genau das hat der Herr nun in Jesus Christus getan:
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Er ist von seiner Höhe herabgekommen und ist uns nahe geworden.
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Er hat das Leben gelebt, das wir hätten führen sollen.
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Am Kreuz starb er als Stellvertreter für unsere Sünden und hat uns damit zurückgeholt zu einer versöhnten Beziehung mit unserem himmlischen Vater.
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In ihm treffen sich Gottes Heiligkeit und seine Retterliebe.
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Die Adventszeit ist die Zeit des Harrens auf diesen Retter.
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Es ist aber auch die Zeit des Feierns und Jubelns, dass er gekommen ist, um uns mit seiner mächtigen Hand zu befreien.
Anwendung
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Hast du diesen Retter schon persönlich kennengelernt?
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Jubelst und freust du dich über dieser Retter und die wiederhergestellte Beziehung mit dem himmlischen Vater?
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Mache mutig diesen Retter bekannt, denn er ist der einzige, der tätig ist, für die, die auf ihn harren.