
Die Rechtfertigung allein durch Glauben
Römer 1:16,17 - Die Rechtfertigung allein durch Glauben |
16 Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; 17 denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus Glauben leben".
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Wenn man heute Menschen fragen würde, was eigentlich der Kern der christlichen Botschaft ist, denn würde man wahrscheinlich folgende Antworten erhalten:
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Beim Christentum geht es darum, ein guter Mensch zu sein und seinem Nächsten zu helfen.
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Das Christentum gibt einem die Hoffnung, dass es nach dem Tod weitergeht.
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Ein guter Christ zu sein bedeutet, regelmäßig in die Kirche zu gehen.
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Ich bin Christ, weil ich als Kind getauft worden bin.
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Paulus geht in diesen zwei Versen auf den Kern der christlichen Botschaft ein.
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Er nennt diese zentrale Botschaft Evangelium, gute Nachricht.
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Die Botschaft des Christentums ist im wesentlichen nicht: Tue dieses oder jenes.
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Das wäre schlechte Nachricht, denn wir hätte nur noch mehr zu leisten, um Gott zufriedenzustellen, was wir sowieso nicht schaffen.
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Stattdessen ist die christliche Botschaft gute Nachricht, weil es darum geht, was jemand anderes für uns getan hat, nämlich Jesus Christus.
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Einen zweiten Punkt, auf den Paulus hinweist, ist, dass es beim Christentum zentral nicht um Ethik geht, sondern um Errettung.
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Er wird im folgenden Römerbrief ausführen, dass wir allen unter Gottes Zorn stehen, weil wir
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ein klares Zeugnis von Gottes Existenz in der Natur haben,
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uns gegen Gott auflehnen und andere Dinge anbeten,
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sein Gesetz nicht erfüllen und die Bestimmung, zu der er uns geschaffen hat, nämlich ihm Ehre zu bringen.
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Wir brauchen also Rettung, weil wir es selbst nicht schaffen, Gott vollkommen zu gehorchen und ihn zu ehren.
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Paulus wird in Römer 3 erklären, wie diese Rettung durch Christus möglich geworden ist, da dieser am Kreuz für uns starb.
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Nun muss noch die Frage beantwortet werden, wie diese Errettung zu uns kommt.
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Die Aussage der Bibel ist, dass sie nicht durch Rituale oder gute Werke zu uns kommt, sondern allein durch den Glauben.
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Glauben heißt, sein ganzes Vertrauen auf den Retter Jesus zu setzen und ihn zum umschließen und als Retter aufzunehmen.
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Paulus weiß, dass diese christliche Botschaft nicht immer und überall gut angesehen ist, weil sie
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uns aufzeigt, dass wir Sünder sind, die sich nicht selbst retten können,
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und weil sie einen Ausschließlichkeitsanspruch auf Jesus Christus, den Sohn Gottes, ausdrückt.
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Dennoch schämt er sich des Evangeliums nicht, sondern verkündigt es mutig, weil er weiß, dass Gott den Glauben, den er fordert, selbst in den Menschen bewirken wird.
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Jesus hatten den Jüngern verheißen, dass er als auferstandener und aufgefahrener Herr immer bei ihnen sein und ihren Bemühungen Frucht schenken wird.
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18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. 19 So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Mt 28,18-20)
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16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit der Vater euch gibt, was auch immer ihr ihn bitten werdet in meinem Namen. (Joh 15,16)
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In Vers 17 drückt Paulus diesen Gedanken der Errettung nochmal forensisch (richterlich) aus:
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Wir brauchen vor Gottes Gericht eine Gerechtigkeit.
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Selbst haben wir sie nicht.
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Das Evangelium sagt, dass Gott uns seine Gerechtigkeit schenkt, da Jesus an unserer Stelle das Gesetz gehalten hat.
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Wir empfangen diese Gerechtigkeit durch Glauben.
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Zum Abschluss zitiert Paulus noch den Propheten Habakkuk und macht damit deutlich,
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dass die christlichen Botschaft der Rechtfertigung durch Glauben allein auch im Alten Testament galt,
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und dass das Alte Testament das Kommen von Jesus ankündigte und die Rettung, die er bringen würde.
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An anderer Stelle fasst Paulus die christliche Botschaft auf ähnliche Weise zusammen:
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1 Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, 2 durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe - es sei denn, daß ihr vergeblich geglaubt hättet. 3 Denn ich habe euch zu allererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, 4 und daß er begraben worden ist und daß er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften. (1Kor 15,1-4)
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