Die Herrlichkeit Gottes und des Lammes
19. Dezember 2019

Die Herrlichkeit Gottes und des Lammes

Prediger:
Serie:
Passage: Offenbarung 5,1-14
Dienstart:

Offenbarung 5,1-14 - Die Herrlichkeit Gottes und des Lammes

1 Und ich sah in der Rechten dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, innen und außen beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt. 2 Und ich sah einen starken Engel, der verkündete mit lauter Stimme: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen? 3 Und niemand, weder im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde, vermochte das Buch zu öffnen noch hineinzublicken. 4 Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und zu lesen, noch auch hineinzublicken. 5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen! 6 Und ich sah, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die ausgesandt sind über die ganze Erde. 7 Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron saß. 8 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die 24 Ältesten vor dem Lamm nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und eine goldene Schale voll Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen. 9 Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen, 10 und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden. 11 Und ich sah, und ich hörte eine Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend; 12 die sprachen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lob! 13 Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde ist, und was auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! 14 Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die 24 Ältesten fielen nieder und beteten den an, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
  • Der Blick in den Thronraum Gottes und den himmlischen Tempel setzt sich in Kapitel 5 fort.
  • Zunächst geht es um ein Buch mit sieben Siegeln, welches geöffnet werden muss (Verse 1 und 2).
    • Dieses Buch steht symbolisch für den souveränen Plan Gottes, der erfüllt wird. Dieser Plan beinhaltet sowohl die Gerichte, die Gott über die Welt bringen wird, als auch die Errettung, die er seinem Volk zuteil werden lässt.
      • 9 Da schaute ich, und siehe, eine Hand war zu mir ausgestreckt, und siehe, sie hielt eine Buchrolle. 10 Und er breitete sie vor mir aus; sie war aber auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben, und es waren Klagen, Seufzer und Weherufe darauf geschrieben. (Hes 2,9-10)
      • 4 Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen. 9 Er sprach: Geh hin, Daniel! Denn diese Worte sollen verschlossen und versiegelt bleiben bis zur Zeit des Endes. (Dan 12,4.9)
      • 10 Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden geöffnet. (Dan 7,10)
    • Der Herr Jesus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung die Autorität über den souveränen Plan Gottes erhalten und führt ihn nun zur Rechten Gottes aus.
  • In Vers 2 fragt ein starker Engel, wer würdig ist, das Buch der Gerichte Gottes zu öffnen und Gottes kosmischen Plan auszuführen.
  • Die Antwort ist, dass kein Geschöpf dazu in der Lage ist (Vers 3).
    • Eigentlich sollten Adam und seine Nachkommen über die Welt herrschen, aber aufgrund ihrer Sünde sind sie nicht würdig dazu.
      • 28 Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde! (1Mo 1,28)
      • 23 Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten. (Röm 3,23)
  • Johannes weinte, weil kein Geschöpf würdig war und er befürchtete, dass Gottes herrlicher Plan nicht ausgeführt werde könnte (Vers 4).
  • Aber er wird getröstet, weil der Messias würdig ist, das Buch zu öffnen.
    • 8 Dich, Juda, werden deine Brüder preisen! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein; vor dir werden sich die Söhne deines Vaters beugen. 9 Juda ist ein junger Löwe; mit Beute beladen steigst du, mein Sohn, empor! Er hat sich gekauert und gelagert wie ein Löwe, wie eine Löwin; wer darf ihn aufwecken? 10 Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorsam sein. 11 Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und das Junge seiner Eselin an die Edelrebe; er wird sein Kleid im Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut; 12 seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch. (1Mo 49,8-12)
    • 1 Und es wird ein Zweig hervorgehen aus dem Stumpf Isais und ein Schößling hervorbrechen aus seinen Wurzeln. 2 Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. 3 Und er wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem Hörensagen Recht sprechen, 4 sondern er wird die Armen mit Gerechtigkeit richten und den Elenden im Land ein unparteiisches Urteil sprechen. Er wird die Erde mit dem Stab seines Mundes schlagen und den Gesetzlosen mit dem Hauch seiner Lippen töten. 5 Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und Wahrheit der Gurt seiner Hüften. 6 Da wird der Wolf bei dem Lämmlein wohnen und der Leopard sich bei dem Böcklein niederlegen. Das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh werden beieinander sein, und ein kleiner Knabe wird sie treiben. 7 Die Kuh und die Bärin werden miteinander weiden und ihre Jungen zusammen lagern, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. 8 Der Säugling wird spielen am Schlupfloch der Natter, und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle der Otter ausstrecken. 9 Sie werden nichts Böses tun noch verderbt handeln auf dem ganzen Berg meines Heiligtums; denn die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis des HERRN, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken. 10 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden die Heidenvölker fragen nach dem Wurzelsproß Isais, der als Banner für die Völker dasteht; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein. (Jes 11,1-10)
  • Weil Christus seine Feinde, den Teufel, die Sünde und den Tod überwunden hat, ist er würdig, die Autorität über Gottes Heilsplan zu erhalten.
    • Sein Überwinden ist auch die Grundlage für den Aufruf, dass die Gläubigen durch Gnade in ihrem Leben überwinden.
  • In Vers 6 sieht Johannes inmitten des Thrones ein Lamm, wie geschlachtet.
    • Das deutete darauf hin, wie Christus den Sieg errungen hat, nämlich nicht nur die reine Ausübung seiner Allmacht, sondern durch Schwäche, indem er am Kreuz Erlösung für sein Volk erwirkt hat.
      • 7 Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. (Jes 53,7)
  • Die sieben Hörner bezeichnen die Macht des Lammes. Die Zahl Sieben symbolisiert die Fülle seiner Macht.
    • 17 Prächtig ist er wie sein erstgeborener Stier, Hörner hat er wie ein Büffel; damit stößt er die Völker nieder, sie alle, bis an die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende von Ephraim, und das sind die Tausende von Manasse!" (5Mo 33,17)
    • 18 Denn du bist ihr mächtiger Ruhm, und durch deine Gnade wird unser Horn erhöht. (Ps 89,18)
  • Das Thema dieses Kapitels ist, dass Christus, als Löwe, überwand, indem er wie ein Lamm geschlachtet wurde.
  • Dass Johannes wie ein geschlachtetes Lamm inmitten des Thrones Gottes steht, deutet auf die Zentralität des Kreuzes hin.
  • Der zentrale Titel für Jesus im Buch der Offenbarung ist "das Lamm" (27 Mal).
  • Dadurch zeigt sich das Wesen des messianischen Reiches: Stärke, die durch Schwachheit kommt.
  • Durch diese Vision werden die Gläubigen daran erinnert, dass auch ihr Sieg dadurch kommt, wenn sie dem Weg des Kreuzes folgen.
  • Deshalb werden die Heiligen beschrieben als diejenigen, "die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht" (Offb 14,4), und die "ihre Kleider weiß gemacht haben in dem Blut des Lammes" (Offb 7,14).
  • Die sieben Augen drücken die Allwissenheit und Souveränität des Lammes aus und die sieben Geister Gottes die Fülle des Heiligen Geistes, durch die Christus in der Welt Gottes souveränen Heilsplan ausführt.
  • Das Lamm kommt nun in Vers 7 zum Thron und nimmt das Buch Gottes, so wie der Sohn des Menschen in Daniel 7,13-14 vor Gott kommt, um Autorität zu bekommen, über die Nationen der Erde zu herrschen. Das auferstandene und aufgefahrene Lamm Gottes nimmt neben dem Vater Platz und übt die Herrschaft des Vaters aus, die nun ihm übertragen ist.
  • Das restliche Kapitel ist eine Hymne der Anbetung dieses Lammes (Verse 8-14).
Anwendung
  • Gott ist souverän über die menschliche Geschichte. Er bringt seine Gerichte über die Welt und sein Heil für sein Volk. Die Kapitel 6-22 drücken diese Gerichte aus, die zwar auch eine Bedrängnis für das Volk Gottes bedeuten, jedoch auch ein Trost sind, dass sich Gottes fester Plan erfüllt.
  • Das Lamm, das geschlachtet ist, herrscht nun neben dem Vater im Himmel. Das heißt, das Kreuz ist im Zentrum der Herrschaft Gottes über das Universum und sollte deshalb auch im Zentrum unseres Lebens sein. Das Kreuz sollte auch das Muster unseres Lebens bestimmen.
  • Das Hauptaugenmerk der Vision ist die Herrlichkeit Gottes und des Lammes. Unsere Anbetung sollte geprägt sein von einer tiefen Wertschätzung und Leidenschaft für die Herrlichkeit Gottes und des Lammes.