Die Genesis endet mit Hoffnung
5. Juni 2022

Die Genesis endet mit Hoffnung

Passage: 1. Mose 50
Dienstart:
Predigt vom 5. Juni 2022
 

1. Mose 50 - Die Genesis endet mit Hoffnung

1 Da fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küßte ihn. 2 Danach befahl Joseph seinen Dienern, den Ärzten, daß sie seinen Vater einbalsamierten; und die Ärzte balsamierten Israel ein. 3 Und sie verwendeten darauf volle 40 Tage; denn so lange dauert die Einbalsamierung; aber beweint haben ihn die Ägypter 70 Tage lang. 4 Als aber die Tage der Trauer um ihn vorüber waren, redete Joseph mit dem Haus des Pharao und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und sprecht: 5 Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und zu mir gesagt: Siehe, ich sterbe; begrabe mich in meinem Grab, das ich mir im Land Kanaan angelegt habe! So laß mich nun hinaufziehen, daß ich meinen Vater begrabe und danach wiederkomme! 6 Und der Pharao sprach: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen! 7 Da zog Joseph hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen alle Knechte des Pharao hinauf, alle Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten; 8 dazu das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder, Schafe und Rinder ließen sie im Land Gosen zurück. 9 Es begleiteten ihn auch Wagen und Reiter, und es war ein großer Heerzug. 10 Als sie nun zur Tenne Atad kamen, die jenseits des Jordan liegt, hielten sie dort eine große und feierliche Totenklage; denn [Joseph] veranstaltete für seinen Vater eine siebentägige Trauer. 11 Als aber die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, die Trauer bei der Tenne Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da eine große Klage! Daher wurde der Ort, der jenseits des Jordan liegt, »Die Klage der Ägypter« genannt. 12 Seine Söhne aber handelten so, wie er ihnen befohlen hatte: 13 sie führten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Ackers Machpelah, die Abraham samt dem Acker als Erbbegräbnis gekauft hatte von Ephron, dem Hetiter, gegenüber von Mamre. 14 Joseph aber kehrte nach dem Begräbnis seines Vaters wieder nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben. 15 Als nun Josephs Brüder sahen, daß ihr Vater gestorben war, sprachen sie: Joseph könnte gegen uns feindselig werden und uns all die Bosheit vergelten, die wir an ihm verübt haben! 16 Darum ließen sie Joseph sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tod und sprach: 17 So sollt ihr zu Joseph sagen: Bitte, vergib doch deinen Brüdern die Schuld und ihre Sünde, daß sie so Böses an dir getan haben! So vergib nun den Knechten des Gottes deines Vaters ihre Schuld! Da weinte Joseph, als sie ihm das sagen ließen. 18 Dann gingen seine Brüder selbst hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte! 19 Aber Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich denn an Gottes Stelle? 20 Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten. 21 So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen! Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen. 22 Und Joseph blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte 110 Jahre. 23 Und Joseph sah die Kinder Ephraims bis in das dritte Glied; auch die Kinder Machirs, des Sohnes Manasses, saßen noch auf Josephs Knien. 24 Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe; aber Gott wird euch gewiß heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat. 25 Und Joseph nahm einen Eid von den Söhnen Israels und sprach: Gewißlich wird Gott euch heimsuchen, und ihr sollt dann meine Gebeine von hier hinaufbringen! 26 Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und man balsamierte ihn ein und legte ihn in einen Sarg in Ägypten.
  • Mit dem Tod Jakobs fällt nun die Leitung in der Familie auf Joseph.
  • Im letzten Kapitel der Genesis werden die wichtigsten Handlungen zusammengefasst, die Joseph vor seinem Tod unternahm.
  • Er und seine Brüder führten die letzten Wünsche ihres Vaters aus, indem sie ihn in Kanaan begruben.
  • Die Spannung zwischen den Brüdern wird endlich aufgelöst.
  • Joseph hatte sich ihnen ja zu erkennen gegeben, aber nach dem Tod Jakobs hatten die Brüder Angst, dass Joseph nun Rache nehmen würde.
  • Joseph machte jedoch deutlich, dass er davon ausging, dass alles, was ihm widerfahren ist, Teil von Gottes Plan war.
  • Weil Joseph sich dem Willen Gottes unterordnete, war er nicht nur im Stande, seinen Brüdern zu vergeben, sondern auch die Spaltung in der Familie zu heilen, die sonst die Nation Israel entzweit hätte.
  • Das Buch endet mit Josephs abschließenden Worten an seine Brüder.
  • Die Erfüllung seiner Worte würde jedoch vier Jahrhunderte auf sich warten lassen.
    • 19 Und Mose nahm die Gebeine Josephs mit sich; denn der hatte einen Eid von den Kindern Israels genommen und gesagt: Gott wird sich gewiß euer annehmen; dann führt meine Gebeine mit euch von hier herauf! (2Mo 13,19)
    • 32 Und die Gebeine Josephs, welche die Kinder Israels aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie in Sichem in dem Stück Land, das Jakob von den Kindern Hemors, des Vaters Sichems, um 100 Kesita gekauft hatte, und es wurde den Kindern Josephs zum Erbteil. (Jos 24,32)
    • 22 Durch Glauben gedachte Joseph bei seinem Ende an den Auszug der Söhne Israels und traf Anordnungen wegen seiner Gebeine. (Hebr 11,22)
  • Das letzte Kapitel der Genesis beginnt und endet mit einem Tod - jedoch nicht ohne Hoffnung.
  • Gott wird seine Verheißungen erfüllen und den Kindern Israel das Land Kanaan schenken.
  • Zwischen diesen zwei Ereignissen steht die Vergebung Josephs gegenüber seinen Brüdern.
  • Würde er sich so betrügerisch verhalten wie seine Vorfahren? Würde er jetzt Rache nehmen?
  • Stattdessen beendete Joseph die Betrügereien und stellte sicher, dass Gottes Volk nicht entzweit wurde.
  • Nun würden die Israeliten vier hundert Jahre in Ägypten verbringen.
  • Das war nicht ihre wirkliche Heimat, so wie diese Welt nicht unsere wirkliche Heimat ist.
    • 13 Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, daß sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden; 14 denn die solches sagen, geben damit zu erkennen, daß sie ein Vaterland suchen. 15 Und hätten sie dabei jenes im Sinn gehabt, von dem sie ausgegangen waren, so hätten sie ja Gelegenheit gehabt, zurückzukehren; 16 nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. (Hebr 11,13-16)