Die fünfte Posaune
26. März 2020

Die fünfte Posaune

Prediger:
Serie:
Passage: Offenbarung 8,13-9,12
Dienstart:

Offenbarung 8,13-9,12 - Die fünfte Posaune

13 Und ich sah und hörte einen Engel, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Posaunenstöße der drei Engel, die noch in die Posaune stoßen sollen! 1 Und der fünfte Engel stieß in die Posaune; und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war, und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrunds gegeben. 2 Und er öffnete den Schlund des Abgrunds, und ein Rauch stieg empor aus dem Schlund, wie der Rauch eines großen Schmelzofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des Schlundes. 3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf die Erde; und es wurde ihnen Vollmacht gegeben, wie die Skorpione der Erde Vollmacht haben. 4 Und es wurde ihnen gesagt, daß sie dem Gras der Erde keinen Schaden zufügen sollten, auch nicht irgend etwas Grünem, noch irgend einem Baum, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihrer Stirne haben. 5 Und es wurde ihnen gegeben, sie nicht zu töten, sondern sie sollten fünf Monate lang gequält werden. Und ihre Qual war wie die Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. 6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden; und sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen. 7 Und die Gestalten der Heuschrecken glichen Pferden, die zum Kampf gerüstet sind, und auf ihren Köpfen trugen sie etwas wie Kronen, dem Gold gleich, und ihre Angesichter waren wie menschliche Angesichter. 8 Und sie hatten Haare wie Frauenhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen. 9 Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Getöse ihrer Flügel war wie das Getöse vieler Wagen und Pferde, die zur Schlacht eilen. 10 Und sie hatten Schwänze wie Skorpione, und Stacheln waren in ihren Schwänzen, und ihre Vollmacht bestand darin, den Menschen Schaden zuzufügen fünf Monate lang. 11 Und sie haben als König über sich den Engel des Abgrunds; sein Name ist auf hebräisch Abaddon, und im Griechischen hat er den Namen Apollyon. 12 Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesem!
  • Die letzten drei Posaunen werden durch eine neue Vision eingeleitet (Vers 13).
  • Das heißt, die ganze literarische Einheit wird aufgespalten, um zu betonen, wie schlimm die letzten drei Posaunen sind.
    • Das wird auch schon durch das dreifach wiederholte "wehe" ausgedrückt (Vers 13).
  • Johannes sieht einen Engel, der in der Mitte des Himmels flog (Vers 13).
    • Kreaturen, die in der Mitte des Himmels fliegen, werden an anderer Stelle aus Ankündigung des letzten Gerichts gebraucht (Offb 14,6; 19,17; vgl. 18,2).
  • Die drei Wehen beziehen sich auf das letzte Gericht, indem die Ungläubigen auf eine Weise bestraft werden, die auf ihre ewige Strafe hinweist.
  • Diese Wehen treffen auch ausschließlich die Ungläubigen.
    • Der Grund, warum diese getroffen werden, ist, weil sie aufgrund der ersten vier Posaunen nicht Buße getan haben, die ihr Umfeld und ihre Lebensgrundlage angegriffen haben.
  • Die geistliche Steigerung der letzten drei Posaunen kommt auch zum Ausdruck, indem böse Geister direkt mit beteiligt sind.
  • In den Verse 1 bis 12 beschreibt Johannes nun die fünfte Posaune.
  • Zunächst sieht Johannes einen Stern, der vom Himmel gefallen war (Vers 1).
    • Dieser Stern ist wahrscheinlich ähnlich zu dem aus Offb 8,10 und stellt einen Engel dar, der die sündhaften Menschen repräsentiert und mit ihnen gerichtet wird.
    • Der alttestamentliche Hintergrund ist Jesaja 14,12-15, aber auch Jesus gebraucht eine ähnliche Beschreibung der Gerichts über den Teufel:
      • 18 Da sprach er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Lk 10,18)
    • Dass es sich hier um einen gefallen Engel handelt, wird durch Vers 11 unterstrichen, wo von einem Engel des Abgrunds gesprochen wird, der König über die dämonischen Heuschrecken ist und als Abaddon (Zerstörung) und Apollyon (Zerstörer) bezeichnet wird.
    • Das himmlische Wesen, das souverän über den Abgrund und die Heuschrecken ist, ist wahrscheinlich der gleiche, der in Vers 11 als ihr König bezeichnet wird.
  • Diesem gefallenen Engel wird die Rolle gegeben, Strafe über die sündhafte Menschheit zu bringen (Vers 1).
    • Er bekommt den Schlüssel zum Schlund des Abgrunds, dem Reich, wo der Teufel wohnt.
    • Allerdings ist zu beachten, dass er diese Autorität bekommen muss. Weder der Teufel noch seine Diener können die Mächte der Hölle entfesseln, wenn sie nicht Autorität durch den auferstanden Christus bekommen.
      • 17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen nieder wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebende; und ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen! Und ich habe die Schlüssel des Totenreiches und des Todes. (Offb 1,17-18)
    • Das heißt, Offenbarung 9 zeigt einen weiteren Bereich des Ausmaßes von Gottes und des Lammes Herrschaft auf. Sie kontrollieren letztlich auch den Bereich des Teufels.
    • Es gibt ein großes Ziel, das Gott durch alles hindurch verfolgt, was den bedrängten Christen Hoffnung und Ermutigung geben soll.
  • Rauch steigt aus dem Abgrund hervor und die Sonne und die Luft werden dadurch verfinstert (Vers 2).
    • Dadurch wird wiederum Gericht ausgedrückt, wie auch in Joel 2,10; 3,4; 4,15.
    • Das Bild von Joel ist wahrscheinlich eine Weiterentwicklung der Heuschreckenplage aus 2. Mose 10,1-15.
      • 1 Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Knechte verstockt, damit ich diese meine Zeichen unter ihnen tue, 2 und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder verkündigst, was ich in Ägypten gewirkt und wie ich meine Zeichen unter ihnen vollführt habe, damit ihr erkennt, daß ich der HERR bin. 3 So gingen Mose und Aaron zum Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Wie lange willst du dich noch weigern, dich vor mir zu demütigen? Laß mein Volk ziehen, damit es mir dient! 4 Wenn du dich aber weiterhin weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, so lasse ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet kommen. 5 Und sie sollen die Fläche des Landes so bedecken, daß man die Erde nicht sehen kann, und sie sollen den Überrest auffressen, der gerettet worden und von dem Hagel übriggeblieben ist, und sie sollen alle eure grünenden Bäume auf dem Feld kahlfressen. 6 Und sie sollen dein Haus und die Häuser aller deiner Knechte und die Häuser aller Ägypter anfüllen, wie es deine Väter und Vorväter nie gesehen haben, seitdem sie im Land sind, bis zu diesem Tag! Und er wandte sich um und ging vom Pharao hinweg. 7 Da sprachen die Knechte des Pharao zu ihm: Wie lange soll uns dieser zum Fallstrick sein? Laß die Leute ziehen, damit sie dem HERRN, ihrem Gott, dienen; merkst du noch nicht, daß Ägypten zugrundegeht? 8 Da holte man Mose und Aaron wieder zum Pharao; der sprach zu ihnen: Geht hin, dient dem HERRN, eurem Gott! Wer aber soll denn hingehen? 9 Und Mose sprach: Wir wollen mit unseren Jungen und Alten, mit unseren Söhnen und Töchtern, mit unseren Schafen und Rindern ziehen; denn wir haben ein Fest des HERRN ! 10 Da sprach er zu ihnen: Der HERR sei ebenso mit euch, wie ich euch samt euren Kindern ziehen lasse! Seht da, ihr habt Böses im Sinn! 11 Nicht so, sondern ihr Männer geht hin und dient dem HERRN; denn das habt ihr auch verlangt! Und man jagte sie weg vom Pharao. 12 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Land Ägypten, damit die Heuschrecken über das Land Ägypten kommen und alles Gewächs im Land auffressen samt allem, was vom Hagel übriggeblieben ist! 13 Da streckte Mose seinen Stab über das Land Ägypten aus, und der HERR ließ einen Ostwind über das Land wehen den ganzen Tag und die ganze Nacht; und am Morgen führte der Ostwind die Heuschrecken her. 14 Und die Heuschrecken kamen über das ganze Land Ägypten und ließen sich nieder im ganzen Gebiet von Ägypten, so überaus viele, daß etwas Derartiges zuvor niemals gewesen ist, noch künftig sein wird. 15 Denn sie bedeckten die Fläche des ganzen Landes und verfinsterten das Land.
    • Sie war ein Gericht über die Verstocktheit des Herzens bei dem Pharao und seiner Knechte, indem sie Gottes Wort durch Mose verwarfen.
    • Als Ergebnis von Christi Tod und Auferstehung wurden der Teufel und seine Legionen angefangen, gerichtet zu werden, und nun trifft dieses Gericht auch die ungläubige Menschheit, die sich ihnen geweiht haben.
    • Ein Teil des Gerichts ist Verführung, was durch den dunklen Rauch ausgedrückt wird. Finsternis symbolisiert im ganzen Neuen Testament geistliche Blindheit.
  • Dämonenähnliche Wesen steigen aus dem Schlund und kommen auf die Erde (Vers 3).
    • Wiederum wird gesagt, dass ihnen Vollmacht gegeben wird, was Gottes Souveränität auch über diese Wesen ausdrückt.
  • Diese Wesen fügen nur denen Schaden zu, die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben (Vers 4).
    • Diese Siegel wird nur echten Gläubigen gegeben ist und ist ein Zeichen der souveränen Autorität Gottes über ihnen.
    • Sie sind Teil seines Reichs und nicht des Reichs des Teufels.
    • Das heißt, der Glaube der Christen wird durch Gottes schützende Gegenwart sicher bewahrt.
  • Die Heuschrecken dürfen jedoch nicht töten, sondern nur quälen, und das nur fünf Monate lang (Vers 5).
    • Die Qual ist vornehmlich geistliches und psychologisches Leid.
    • Dagegen haben die Gläubigen Gewissheit über ihre Identität in Christus.
    • 5. Mose 28 kündigt an, dass die Israeliten in den letzten Tagen die Plagen, die sie in Ägypten wirklich mit angesehen haben, später aufgrund ihres Götzendienstes geistlich und psychologisch erleben werden.
  • Johannes gibt nun teilweise eine Interpretation der Vision (Vers 6)
    • Das geistliche und psychologische Wesen der Qual wird dadurch unterstrichen, dass die Menschen den Tod such und nicht finden werden.
      • 28 Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Verwirrung der Sinne. (5Mo 28,28)
      • 34 Und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen. (5Mo 28,34)
    • Die Menschen sind im Schrecken, weil sie erkennen, dass ihre götzendienerischen Werte ein Fundament aus Sand sind im Angesicht der Attacken des Teufels.
    • Dem gegenüber nehmen die Gläubigen die Turbulenzen dankbar an, weil sie wissen, dass Gott zum Guten am Wirken ist.
      • 28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Röm 8,28)
  • Johannes gebraucht nun weiter prophetische Sprache, um die Heuschrecken zu beschreiben (Verse 7-10).
    • Das meiste ist dem alttestamentlichen Buch Joel entlehnt.
  • Der Engel, der diese dämonischen Wesen kontrolliert, ist Abaddon oder Apollyon (hebr. bzw. griech. für "Zerstörer").
    • Es ist der Teufel, der in Offenbarung 12,3-4 sehr ähnlich beschrieben wird.
    • Das Ziel des Teufels ist die Zerstörung.
  • Die fünfte Posaune mit ihrer fünfmonatigen Zeitspanne ist eine Vorbereitung auf die sechste Posaune, die den Prozess als vollendet darstellt (Vers 12).
Anwendung
  • Gott gebraucht den Teufel, um Gericht zu bringen. Das erinnert uns an seine höchste Autorität.
  • Die Qual der Ungläubigen und ihre Finsternis ist eine starke Erinnerung daran, dass ihr Götzendienst nichtig ist, dass sie vom lebendigen Gott getrennt und deshalb ohne Hoffnung sind.
  • Jesus hat am Kreuz diese Qual für uns getragen, damit wir Hoffnung haben können.