Die Familie Adams
7. Februar 2021

Die Familie Adams

Prediger:
Serie:
Passage: 1. Mose 5,1-6,8
Dienstart:

1. Mose 5,1-6,8 - Die Familie Adams

1 Dies ist das Buch der Geschichte von Adam: An dem Tag, als Gott den Menschen schuf, machte er ihn Gott ähnlich; 2 als Mann und Frau schuf er sie; und er segnete sie und gab ihnen den Namen »Mensch«, an dem Tag, als er sie schuf. 3 Und Adam war 130 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte, ihm selbst gleich, nach seinem Bild, und er nannte ihn Seth. 4 Und die Lebenszeit Adams, nachdem er den Seth gezeugt hatte, betrug 800 Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter. 5 Und die ganze Lebenszeit Adams betrug 930 Jahre, und er starb. 6 Und Seth lebte 105 Jahre, da zeugte er den Enosch; 7 und Seth lebte, nachdem er den Enosch gezeugt hatte, [noch] 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 8 und die ganze Lebenszeit Seths betrug 912 Jahre, und er starb. 9 Und Enosch lebte 90 Jahre, da zeugte er den Kenan; 10 und Enosch lebte, nachdem er den Kenan gezeugt hatte, [noch] 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 11 und die ganze Lebenszeit Enoschs betrug 905 Jahre, und er starb. 12 Und Kenan lebte 70 Jahre, da zeugte er den Mahalaleel; 13 und Kenan lebte, nachdem er den Mahalaleel gezeugt hatte, [noch] 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 14 und die ganze Lebenszeit Kenans betrug 910 Jahre, und er starb. 15 Und Mahalaleel lebte 65 Jahre, da zeugte er den Jared; 16 und Mahalaleel lebte, nachdem er den Jared gezeugt hatte, [noch] 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 17 und die ganze Lebenszeit Mahalaleels betrug 895 Jahre, und er starb. 18 Und Jared lebte 162 Jahre, da zeugte er den Henoch; 19 und Jared lebte, nachdem er den Henoch gezeugt hatte, [noch] 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 20 und die ganze Lebenszeit Jareds betrug 962 Jahre, und er starb. 21 Und Henoch lebte 65 Jahre, da zeugte er den Methusalah; 22 und Henoch wandelte mit Gott 300 Jahre lang, nachdem er den Methusalah gezeugt hatte, und zeugte Söhne und Töchter; 23 und die ganze Lebenszeit Henochs betrug 365 Jahre. 24 Und Henoch wandelte mit Gott, und er war nicht mehr, denn Gott hatte ihn hinweggenommen. 25 Und Methusalah lebte 187 Jahre, da zeugte er den Lamech; 26 und Methusalah lebte, nachdem er den Lamech gezeugt hatte, [noch] 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 27 und die ganze Lebenszeit Methusalahs betrug 969 Jahre, und er starb. 28 Und Lamech lebte 182 Jahre, da zeugte er einen Sohn; 29 und er gab ihm den Namen Noah, indem er sprach: Der wird uns trösten über unsere Arbeit und die Mühe unserer Hände, die von dem Erdboden herrührt, den der HERR verflucht hat! 30 Und Lamech lebte, nachdem er den Noah gezeugt hatte, [noch] 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; 31 und die ganze Lebenszeit Lamechs betrug 777 Jahre, und er starb. 32 Und Noah war 500 Jahre alt, da zeugte Noah den Sem, den Ham und den Japhet. 6,1 Und es geschah, als sich die Menschen zu mehren begannen auf der Erde und ihnen Töchter geboren wurden, 2 da sahen die Gottessöhne, daß die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich von allen jene zu Frauen, die ihnen gefielen. 3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten, denn er ist [ja] Fleisch; so sollen seine Tage 120 Jahre betragen! 4 In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch später noch, solange die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen kamen und diese ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die von jeher berühmte Männer gewesen sind. 5 Als aber der HERR sah, daß die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, 6 da reute es den HERRN, daß er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen. 7 Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe! 8 Noah aber fand Gnade in den Augen des HERRN.
  • Der vorhergehende Abschnitt der Genesis beschrieb die Ausbreitung der Sünde von ihrem Ursprung bis in spätere Generationen.
  • Er endet jedoch auf einer hoffnungsvollen Note, indem die Linie Seths den Namen des Herrn anruft.
  • Die Frage, die sich stellt, ist, ob diese gottesfürchtige Linie die Auswirkungen der Sünde überwinden würde.
  • Leider zeigt der folgende Abschnitt der Genesis, dass die Sünde die ganze Welt infiziert, auch wenn es ein paar gottesfürchtige Mitglieder in der Linie Seths gibt - besonders Henoch und Noah.
  • Als Gott nur noch einen einzigen rechtschaffenen Menschen finden konnte, führte es dazu, dass er drastische Schritte unternahm.
  • Das Geschlechtsregister folgt einer Formel, die nur wenig abweicht. Es wird ein Vorfahre genannt, der eine Anzahl von Jahren lebt und dann einen Nachkommen zeugt. Dann wird uns berichtet, dass er eine Anzahl von Jahren danach lebt und weitere Söhne und Töchter hat. Am Ende wird die Gesamtzahl der Lebensjahre genannt mit der Erkenntnis, dass er dann starb - eine Erinnerung an Gottes Worte aus 1Mo 2,16-17.
  • Es gibt drei Abweichungen von dieser Formel: Adam, Henoch und Lamech. Außerdem ist der Bericht über Noahs Leben unvollständig und wird erst in 1. Mose 9,28-29 abgeschlossen.
  • Von Adam bis zu den Söhnen Noahs sind es elf Generationen, wobei der Fokus auf Noah in der zehnten Generation fällt.
  • Adam und Eva waren im Ebenbild Gottes geschaffen, und damit heilig, zeugen nun aber Kinder in ihrem Ebenbild, und damit sündhaft.
  • Auch die gottesfürchtige Linie Seths ist von diesem sündhaften Ebenbild befallen.
  • Der gottesfürchtige Henoch steht an der herausgehobenen siebten Position im Geschlechtsregister (Judas 14).
  • Sein Leben ist anders, indem von ihm gesagt wird, dass er mit Gott wandelte, was eine besonders enge und persönliche Beziehung mit seinem Schöpfer ausdrückt.
  • Von ihm wird nicht berichtet, dass er starb, sondern dass ihn Gott hinwegnahm (Hebr 11,5).
  • Dadurch bekräftige der Herr, dass Henoch ein Leben des Glaubens führte.
  • Die einzige andere Person in der Bibel, die dem Tod entging, ist der Prophet Elia, der auf dramatische und eindrückliche Weise in den Himmel erhoben wurde (2Kö 2,11).
  • Die Hoffnung der Christen, die auf die verheißene Wiederkehr Jesu aus dem Himmel warten, ist, dass auch sie zum Herrn aufgenommen werden, ohne den Tod zu sehen (1Thess 4,17).
  • Von Lamech wird berichtet, dass er Noah seinen Namen gab, weil er hoffte, dass er Trost bringen würde über die Arbeit und Mühe seiner Hände, die von dem Erdboden herrührt, den der Herr verflucht hat.
  • Das ist ein Rückgriff auf 1. Mose 3,16-17, wo der Fluch Gottes über Adam und Eva beschrieben wird.
  • Vielleicht hoffte Lamech, dass Noah die langersehnte Erfüllung von Gottes Verheißung bringen würde, den Kopf der Schlange zu zertreten (1Mo 3,15).
  • Der Anfang des sechsten Kapitels beschreibt die Boshaftigkeit der Menschen und Gottes Reaktion darauf.
  • Er dient als Brücke zwischen dem Geschlechtsregister und dem Bericht darüber, wie Gott Noah und seine Familie vor der Sintflut rettet.
  • Er zeigt, wie verdorben die Menschen geworden waren und unterstreicht den herausgehobenen Status, den Noah bei Gott hatte.
  • Während Gott sich entschließt, die ganze Menschheit auszulöschen, zeigt seine Gnade über Noah, dass er nicht das ganze Leben auf Erde zu einem Ende bringen würde.
  • Die Söhne Gottes werden an dieser Stelle verschiedentlich interpretiert (Engel, hochgestellte Persönlichkeiten, die gottesfürchtige Linie Seths).
  • Die Interpretation, die von Augustinus, Luther und Calvin bevorzugt wurde, ist, dass es sich hier um die Linie Seths handelt, von der insbesondere ausgesagt wird, dass sie den Namen des Herrn anriefen.
  • Die Vermischung dieser gottesfürchtigen Linie mit dem Rest der Menschheit führte dazu, dass Gott die ganze Menschheit als verdorben erachtete.
  • In der späteren Geschichte des Volkes Israels wird diese Sünde, die immer zu Götzendienst führte, mehrfach wiederholt (z.B. Ri 3,1-6; 1Kö 11,1-13; Esra 9,1-15; Neh 13,23-28).
  • In gewisser Hinsicht wird die Übertretung Evas kopiert: Die Söhne Gottes sahen die Töchter der Gottlosen, erachteten sie als schön und nahmen sie als Ehefrauen.
  • Sie gaben eine enge Beziehung mit Gott auf und zogen den Zorn Gottes auf sich und auf die ganze Menschheit.
  • Die Folge ist, dass Gott seinen Geist zurückzieht.
  • Die Menschen sind Fleisch, d.h. die sündhafte Natur durchdringt sie.
  • Gott gibt nur eine Gnadenfrist von 120 Jahren, bevor die Sintflut als das Gericht über die Erde kommen würde.
  • Die Verse 5 und 6 sind geprägt von anthropomorpher Sprache.
  • Gott sah die Bosheit der Menschen, es reute ihn, dass er sie geschaffen hatte, und er war von Herzen betrübt.
  • Die Enttäuschung führt dazu, dass Gott nicht nur die Menschheit vernichten wird, sondern auch die Tiere, die er unter die Herrschaft des Menschen gegeben hatte.
  • Trotzdem waren die Menschen nicht vollkommen ohne Erlösung.
  • Noah fand Gnade bei Gott, woraus auf seinen Glauben geschlossen werden kann, dass Gott seine Verheißung an Adam und Eva erfüllen würde.
  • Der Fokus liegt hier mehr auf Gottes gnädigem Handeln als auf dem Verdienst Noahs.
Anwendung
  • Der Bericht richtet die Augen auf die Ernsthaftigkeit der Sünde und ihre Allgegenwart: in Noahs Trunkenheit (9,21), dem wiederholten Lügen Abrahams (12,10-20; 20,1-18), Isaaks (26,7-11), Jakobs (27,1-40), Labans (29,13-30) und der Brüder Josephs (37,31-36). Wir sollten von der Gegenwart der Sünde nicht überrascht sein.
  • Aber auch die Barmherzigkeit und Geduld Gottes wird deutlich. Er wartet 120 Jahre, bevor er seinen Zorn ausgießt. Er wird geduldig mit den Erzväter umgehen, die seine Verheißungen immer wieder bezweifeln und sich weniger als gottesfürchtig verhalten.
  • Dieser Abschnitt der Genesis handelt weniger von Seth, als von Gott. Er ist von Herzen betrübt, und dennoch ist er voller Erbarmen.
    • 6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue; 7 der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft läßt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und vierte Glied! (2Mo 34,6-8)