
Die Berufung zur Nachfolge
Markus 1,16-45 - Die Berufung zur Nachfolge |
16 Als er aber am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und dessen Bruder Andreas; die warfen das Netz aus im See, denn sie waren Fischer. 17 Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen! 18 Da verließen sie sogleich ihre Netze und folgten ihm nach. 19 Und als er von dort ein wenig weiter ging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, die auch im Schiff waren und die Netze flickten. 20 Und sogleich berief er sie; und sie ließen ihren Vater Zebedäus samt den Tagelöhnern im Schiff und folgten ihm nach. 21 Und sie begaben sich nach Kapernaum; und er ging am Sabbat sogleich in die Synagoge und lehrte. 22 Und sie erstaunten über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. 23 Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist, der schrie 24 und sprach: Laß ab! Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, um uns zu verderben ? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! 25 Aber Jesus befahl ihm und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! 26 Da zerrte ihn der unreine Geist hin und her, schrie mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus. 27 Und sie erstaunten alle, so daß sie sich untereinander fragten und sprachen: Was ist das? Was für eine neue Lehre ist dies? Mit Vollmacht gebietet er auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm! 28 Und das Gerücht von ihm verbreitete sich sogleich in das ganze umliegende Gebiet von Galiläa. 29 Und sogleich verließen sie die Synagoge und gingen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. 30 Simons Schwiegermutter aber lag krank am Fieber danieder, und sogleich sagten sie ihm von ihr. 31 Und er trat hinzu, ergriff ihre Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie sogleich, und sie diente ihnen. 32 Als es aber Abend geworden und die Sonne untergegangen war, brachten sie alle Kranken und Besessenen zu ihm. 33 Und die ganze Stadt war vor der Tür versammelt. 34 Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden, denn sie kannten ihn. 35 Und am Morgen, als es noch sehr dunkel war, stand er auf, ging hinaus an einen einsamen Ort und betete dort. 36 Und es folgten ihm Simon und die, welche bei ihm waren; 37 und als sie ihn gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich! 38 Und er spricht zu ihnen: Laßt uns in die umliegenden Orte gehen, damit ich auch dort verkündige; denn dazu bin ich gekommen! 39 Und er verkündigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus. 40 Und es kam ein Aussätziger zu ihm, bat ihn, fiel vor ihm auf die Knie und sprach zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen! 41 Da erbarmte sich Jesus über ihn, streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will; sei gereinigt! 42 Und während er redete, wich der Aussatz sogleich von ihm, und er wurde rein. 43 Und er ermahnte ihn ernstlich und schickte ihn sogleich fort 44 und sprach zu ihm: Hab acht, sage niemand etwas; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis! 45 Er aber ging und fing an, es vielfach zu verkündigen und breitete die Sache überall aus, so daß Jesus nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen von allen Seiten zu ihm.
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Die Heiligungen, die Jesus vollbrachte, und die Dämonenaustreibungen unterstrichen seine Vollmacht als Gesandter Gottes.
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Sie dienten primär dazu, die Autorität seiner Lehre zu unterstreichen, und darin bestand auch sein primärer Dienst (Verse 21, 27 und 38).
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Mit dieser Vollmacht beruft er Menschen in seine Nachfolge (Verse 16-20).
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Die Betonung im Markusevangelium liegt auf der sofortigen Nachfolge und der absoluten Priorität, die Jesus im Leben einnimmt (Verse 18 und 20).
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Diese Priorität macht Jesus an verschiedenen Stellen in den Evangelien deutlich:
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34 Und er rief die Volksmenge samt seinen Jüngern zu sich und sprach zu ihnen: Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! 35 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten. (Mk 8,34-35)
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25 Es zog aber eine große Volksmenge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: 26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. 27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. 28 Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, 29 damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen 30 und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden! 31 Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? 32 Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. 33 So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat. (Lk 14,25-33)
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Die Autorität Jesu hat zur Folge, dass er einen absoluten Anspruch auf unser Leben hat.
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Ein wahrer Christ erkennt nicht nur die absolute Notwendigkeit Jesu für die Errettung an, sondern unterwirft sich auch der absoluten Autorität Jesu.
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In den Heilungen zeigt sich jedoch, dass Jesus kein gewaltvoller Herrscher ist, sondern sanftmütig und nahbar.
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Er ergreift die Hand von Simons Schwiegermutter und richtet sie auf (Vers 31).
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Jesus erbarmt sich über den Aussätzigen, streckt seine Hand aus, rührt ihn an und heilt ihn (Vers 41).
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Jesus versucht seine Popularität zu beschränken, weil er möchte, dass die Menschen aus den richtigen Motiven zu ihm kommen (Vers 44).
Anwendung
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Jesus beruft uns nicht nur zum Glauben, sondern auch in die Nachfolge.
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Nachfolge heißt, dass wir Jesus den obersten Platz und die zentrale Priorität in unserem Leben einräumen.
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Nachfolge heißt auch, dass wir an unbequemen Ort dienen, so wie Jesus.
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Zur Nachfolge gehört auch die treue Verkündigung des Evangeliums. Das war die zentrale Mission Jesu und sollte auch unser zentraler Dienst sein.