
Der König ist gekommen
Markus 1,14-15 - Der König ist gekommen |
14 Nachdem aber Johannes gefangengenommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes 15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
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Jesus hatte die Prüfung in der Wüste erfolgreich bestanden.
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Der nächste Schritt in dem Drama der Erlösungsgeschichte ist die Festnahme Johannes des Täufers (Vers 14).
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Im gleichen Atemzug verkündigt Jesus das Kommen des Reiches Gottes und macht damit deutlich, dass das Reich Gottes nicht bedeutet, dass Leid und Verfolgung für Christen aufhört, sondern umgekehrt vielleicht sogar noch größer wird.
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Jesus beginnt seinen Predigtdienst in Galiläa und wendet sich damit von Beginn an nicht an die Großen und Angesehenen, sondern an die Schwachen und Ausgestoßenen (Vers 14).
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Es ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass Markus den primären Dienst Jesu nicht in den Wunderwerken oder den ethischen Regeln verstand, sondern in der Verkündigung des Evangeliums (Vers 14).
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Das Evangelium ist die gute Nachricht, dass der König gekommen ist und seine Herrschaft aufgerichtet hat (Vers 14).
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5 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; der wird als König regieren und weise handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden. 6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: »Der HERR ist unsere Gerechtigkeit«. (Jer 23,5)
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Das Alte Testament ist eine Erwartung des großen, gerechten Königs, der Errettung bringen wird.
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Allerdings bringt Jesus kein äußerliches Reich, sondern ein innwendiges mit den Menschen, über deren Herz er herrscht.
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Das ist auch die grundlegende Bedeutung des Aufrufs „tut Buße“ (μετανοεῖτε) (Vers 15).
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Im Mittelalter wurde dieser Begriff im Lateinischen falsch übersetzt mit „poenitentiam agite“.
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Daraus wurden verschiedene Bußhandlungen abgeleitet.
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Das heißt, im Leben hatte eigentlich noch kein wirklicher Herrschaftswechsel stattgefunden, sondern man leistete Wiedergutmachung da, wo man durch sein Verhalten angeeckt war.
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Luther griff dieses Verständnis in seinen 95 Thesen unmittelbar an:
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Als unser Herr und Meister Jesus Christus sagte: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“, wollte er, dass das ganze Leben der Glaubenden Buße sei.
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Wahre Buße ist ein grundlegender Sinneswandel. Es ist die Anerkennung und Unterwerfung unter die Königsherrschaft Jesu.
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Diese Buße ist untrennbar mit dem Glauben an das Evangelium verbunden, weshalb Jesus niemals eine billige Gnade predigte (Vers 15).
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Durch die Buße erkaufen wir uns nicht die Errettung, sondern wir erkennen, dass wir Sünder sind und Erlösung brauchen, und ergreifen Jesus sowohl als Retter und als König.
Anwendung
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Das Kommen des Messias wird im Alten Testament so angekündigt, dass er eine Herrschaft bringen wird:
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5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst. 6 Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, daß er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun! (Jes 9,5-6)
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Wir gedenken in der Adventszeit seinem Kommen als König der Herzen und müssen uns fragen, inwieweit er unser eigenes Herz beherrscht.
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Wir dürfen ihn als König anbeten und bei ihm Schutz suchen.