Der Gerechte wird aus Glauben leben
20. Mai 2021

Der Gerechte wird aus Glauben leben

Prediger:
Passage: Galater
Dienstart:

Galater - Der Gerechte wird aus Glauben leben

Wo liegt das Kernproblem des Menschen?
  • Manche Religionen sagen, dass wir den Gott oder die Götter erzürnt haben und sie nun durch Opfer oder gute Taten besänftigen müssen.
  • Der Marxismus lehrt, dass Klassenunterschiede das Hauptproblem sind und man nur in einer Welt, in der alle gleich sind, dieses Problem überwinden kann.
  • Der säkulare Mensch im Westen glaubt heute, dass sein Hauptproblem ist, dass er nicht so glücklich ist, wie er es gerne wäre. Deswegen sieht er Selbstverwirklichung, Unterhaltung oder Konsum als Wege zum Glück.
  • Die Bibel lehrt, dass Gott uns sein Gesetz als Maßstab gegeben hat. Dieses Gesetz muss jeder halten, um mit Gott im Frieden zu leben.
  • Durch die Sünde sind wir entfremdet von Gott, woraus alles Leid folgt.
  • Aber Gott hat uns trotz unserer Rebellion so sehr geliebt, dass er den Frieden mit den Menschen wiederherstellte.
    • 4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. (Gal 4,4-5)
Einführung in den Galaterbrief
  • Von Anfang an stellten sich Gemeinden die Frage: Reicht das aus, was Jesus damals getan hat, oder muss ich als Mensch noch irgendetwas dazu beitragen?
  • Paulus hatte die Gemeinden in der heutigen Türkei gegründet, aber danach kamen Irrlehrer in die Gemeinden.
    • Nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. (Gal 1,7b)
Das Evangelium: Verdreht
  • Was lehrten diese Männer?
    • 1 Und aus Judäa kamen einige herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Gebrauch Moses beschneiden laßt, so könnt ihr nicht gerettet werden! (Apg 15,1)
  • Jesus plus gute Werke nach dem jüdischen Gesetz retten dich.
  • In Apostelgeschichte 15 lehnen die Apostel in Jerusalem diese Lehre ab.
  • Paulus erklärt, warum dem so ist:
    • 16 [Doch] weil wir erkannt haben, daß der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird. (Gal 2,16)
  • Paulus verwendet hier das zentrale Wort Rechtfertigung.
  • Es bedeutet, dass Gott Menschen gerecht spricht und sie in seine Gemeinschaft aufnimmt, obwohl sie Sünder sind.
  • Das kann er tun, weil Jesus am Kreuz die Strafe für unsere Sünden bezahlt und den Weg freigemacht hat.
  • Die Gerechtigkeit Jesu Christi wird dem sündigen Menschen zugerechnet.
  • Wir bekommen die Rechtfertigung einzig und allein durch den Glauben an Jesus Christus.
  • Leider fielen die Christen in den Gemeinden in Galatien auf die Irrlehrer herein.
    • 6 Mich wundert, daß ihr euch so schnell abwenden laßt von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium. (Gal 1,6)
    • 1 O ihr unverständigen Galater, wer hat euch verzaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorcht, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden ist? (Gal 3,1)
  • Die Gefahr ist geistliches Leben oder geistlicher Tod.
    • 4 Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen! (Gal 5,4)
  • Paulus geht mit den Irrlehrern hart ins Gericht.
    • 8 Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! 9 Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht! (Gal 1,8-9)
  • Martin Luther schrieb: "Der Galaterbrief ist meine Epistel, der ich mich verlobt habe, meine Käthe von Bora".
Das Evangelium: Verteidigt
  • Paulus muss sich erst einmal selbst verteidigen, weil die Irrlehrer seine persönliche Integrität hinterfragt haben.
    • 10 Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus. 11   Ich lasse euch aber wissen, Brüder, daß das von mir verkündigte Evangelium nicht von Menschen stammt; 12 ich habe es auch nicht von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi. (Gal 1,10-12)
  • Er wurde später von den anderen Aposteln voll und ganz akzeptiert.
    • 7 Sondern im Gegenteil, als sie sahen, daß ich mit dem Evangelium an die Unbeschnittenen betraut bin, gleichwie Petrus mit dem an die Beschneidung — 8 denn der, welcher in Petrus kräftig wirkte zum Aposteldienst unter der Beschneidung, der wirkte auch in mir kräftig für die Heiden —, 9 und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Hand der Gemeinschaft, damit wir unter den Heiden, sie aber unter der Beschneidung wirkten; 10 nur sollten wir an die Armen gedenken, und ich habe mich auch eifrig bemüht, dies zu tun. (Gal 2,7-10)
  • In den Kapiteln 3 und 4 weist Paulus nach, dass schon Abraham allein aufgrund des Glaubens in den Besitz der Bundesverheißungen gelangt ist.
    • 14 Damit der Segen Abrahams zu den Heiden komme in Christus Jesus, damit wir durch den Glauben den Geist empfingen, der verheißen worden war. (Gal 3,14)
  • Das Gesetz ist kein Selbstzweck, sondern ein Lehrmeister auf Christus hin.
    • 24 So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. (Gal 3,24)
  • Der Leistungsgedanke ist übrigens auch in der säkularen Welt stark verbreitet: Aussehen, Sportlichkeit, Besitz, Reisen, Hobbys, Haus.
  • Dem gegenüber macht das Evangelium frei.
    • 1 So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen! (Gal 5,1)
  • Paulus verwendet das Bild von Knechten und Söhnen.
  • Als Sohn kann ich meinen Status vor Gott niemals verlieren.
    • 7 So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus. (Gal 4,7)
  • Werksgerechtigkeit führt immer zu Stolz. Das Evangelium führt stattdessen zur Demut.
    • 13 Denn nicht einmal sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz, sondern sie verlangen, daß ihr euch beschneiden laßt, damit sie sich eures Fleisches rühmen können. 14 Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. (Gal 6,13-14)
Das Evangelium: Verändert dich
  • Christsein bedeutet, eine neue Ausrichtung zu haben.
    • 4 Der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausrette aus dem gegenwärtigen bösen Weltlauf, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters. (Gal 1,4)
  • Wir leben für Christus und aus seiner Liebe.
    • 20 Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. (Gal 2,20)
  • Der wahre Glaube ist durch die Liebe wirksam (Gal 5,6) und kein Deckmantel für das Böse.
    • 13 Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. (Gal 5,13)
  • Christsein bedeutet ein neuer Kampf.
    • 16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. 17 Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, so daß ihr nicht das tut, was ihr wollt. 18 Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. (Gal 5,16-18)
  • Christsein bedeutet eine neue Leidenschaft.
    • 17 Hinfort mache mir niemand weitere Mühe; denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesus an meinem Leib. (Gal 6,17)