Der Allmächtige
29. August 2019

Der Allmächtige

Prediger:
Serie:
Passage: Offenbarung 1:7-8
Dienstart:
7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde ! Ja, Amen. 8 Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
  • Johannes zitiert aus Daniel 7,13, wo es um die Thronbesteigung des Menschensohnes über die Nationen geht.
    • 13 Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. 14 Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrundegehen. (Dan 7,13-14)
  • Johannes erachtet diesen Vers als erfüllt in der Thronbesteigung Christi zur Rechten des Vaters.
  • Das zweite Zitat kommt aus Sacharja 12,10, welches sich auf den Sieg Israels über die Nationen am Ende der Zeiten bezieht und über Israels Buße vor dem Herrn, den das Volk durchstochen hat.
    • 10 Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen Sohn, und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen. (Sach 12,10)
  • Sacharja redet auch über das Klagen über einen eingeborenen Sohn.
  • Aber der Text aus Sacharja wird von Johannes verallgemeinert, denn dort heißt es nur, dass das Haus David und die Einwohner Jerusalems über den Herrn klagen werden als Ergebnis davon, dass der Geist der Gnade über sie ausgegossen wurde.
  • Aber Johannes redet davon, dass alle Geschlechter der Erde dies tun und fügt hinzu, dass jedes Auge ihn sehen wird.
  • Was in Sacharja 12 auf Israel angewendet wird, wird in der Offenbarung nun auf alle Geschlechter der Erde transferiert, genauer gesagt, all die Menschen, die den Heiligen Geist und seine Gnade empfangen haben (Vers 4), d.h. alle wahren Gläubigen an den Herrn Jesus.
  • Das heißt, Heiden, die Buße tun, werden als Teil des wahren Israels gesehen, in dem sich die Prophezeiung aus Sacharja erfüllt beim zweiten Kommen Christi.
  • Daniel 7 bezieht sich jedoch auf die ganze Kirchengeschichte, in der Christus die Geschichte zum Gericht und zum Segen lenkt.
  • Jesus hat sein Reich bei seiner Auferstehung und Himmelfahrt erhalten.
  • Nun kommt er immer wieder zur Rettung und zum Gericht bis zu seiner leibhaftigen Wiederkehr am Ende der Tage.
  • Das heißt, dass Kommen von Jesus, welches in der Offenbarung immer wieder erwähnt wird, ist ein Prozess, während dessen Christus im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder kommt, um sein Volk zu segnen und zu richten, bis er irgendwann zu seinem zweiten Kommen leibhaftig erscheint.
  • In Johannes 19,37 wird das Zitat aus Sacharja 1210 angewendet auf den römischen Soldaten, der nahe dem Kreuz Jesus stand und ihn durchstach, worauf er anscheinend Buße tat.
    • 34 Sondern einer der Kriegsknechte stach mit einem Speer in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus. 35 Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, daß er die Wahrheit sagt, damit ihr glaubt. 36 Denn dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: "Kein Knochen soll ihm zerbrochen werden". 37 Und wiederum sagt eine andere Schrift: "Sie werden den ansehen, welchen sie durchstochen haben". (Joh 19,34-37)
    • 39 Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, sah, daß er so schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! (Mk 15,39)
  • Das heißt, das Klagen aus Sacharja kann auch eine prophetische Umschreibung des zum Glauben Kommens an Jesus sein.
  • Der Grußtext wird durch den Herrn selbst abgeschlossen, der sich mit dem ersten und dem letzten Buchstaben des griechischen Alphabets bezeichnet.
  • Durch diese Redewendung wird zum Ausdruck gebracht, dass er über alles herrscht, vom Anfang bis zum Ende. Jesus ist der Allmächtige.
  • Dass der Satzteil, "der ist", am Anfang steht, soll betonen, dass Jesus jetzt im Moment Gott ist und über alles herrscht und gegenwärtig mit seinem Volk ist.
Anwendung
  • Die Offenbarung hat einen Blick auf die weltweite Gemeinde von Jesus. Ist unser Blick manchmal zu sehr beschränkt auf unsere Ortsgemeinde?
  • Gott hat uns zu Königen und Priestern für sich selbst gemacht. Auf welche praktische Weisen können wir diese königlichen und priesterlichen Rollen heute ausleben?
  • Wie kann der Gedanke, dass Jesus immer wieder zu den Gemeinden zum Gericht und zum Segen kommt, die Art und Weise beeinflussen, wie wir als Christen persönlich und in der Gemeinde leben?