
Den Teufel überwinden
7 Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen; und der Drache und seine Engel kämpften; 8 aber sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. 9 Und so wurde der große Drache niedergeworfen, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis verführt; er wurde auf die Erde hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen. 10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Herrschaft seines Christus! Denn hinabgestürzt wurde der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht. 11 Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod! 12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr darin wohnt! Wehe denen, die auf der Erde wohnen und auf dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch herabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, daß er nur wenig Zeit hat.
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Die Verse 7 bis 12 beschreiben, wie der Erzengel Michael und seine Engel den Teufel besiegen.
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Dieses Thema ist insbesondere für Jena von Bedeutung, weil unser Stadtwappen auf dieser Bibelstelle beruht.
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Aus der Perspektive von Johannes sind Engel Mittler der Gemeinden.
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Aus dem Buch Daniel erfahren wir, dass Michael der große Engel ist, der das Volk Gottes repräsentiert (Dan 10,13.21; 12,1).
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Er ist eng mit dem Menschensohn verbunden und gewissermaßen sein besonderer Diener.
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Die beiden werden im Buch Daniel dargestellt, dass sie zusammen für Israel gegen die dämonischen Herrschen über Persien und Griechenland kämpfen, die das Volk Gottes unterdrücken (Dan 10,20-21).
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Johannes sieht nun, wie Michael, der auch das Bundesvolk des Neuen Testaments repräsentiert, im Himmel kämpft, genauso wie Christus auf Erden gekämpft hat.
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Die Verse 1-5 hatten primär beschrieben, was auf Erden geschah in der Person Jesu, während Michael den Sieg von Jesus in den himmlischen Regionen widerspiegelt.
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Das heißt, die Auferstehung von Jesus und der Anfang seiner himmlischen Herrschaft stehen in direktem Zusammenhang mit dem Sieg Michaels und seiner Engel über den Teufel und seine Heerscharen.
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Die Herrscher über Persien und Griechenland aus dem Buch Daniel stellen sich nun als der Teufel und seine dämonischen Engel heraus.
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Vers 9 beschreibt, dass der Teufel und seine Engel auf die Erde hinabgeworfen wurden.
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Hier wird direkt die Verbindung zur Schlange im Garten Eden gezogen (1Mo 3,1.14).
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Teufel bedeutet Verleumder und Satan Gegner.
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Der Teufel verleumdet Gott, indem er seinen Charakter in Zweifel zieht (1Mo 3,5).
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Er betrügt, indem er unterstellt, dass unser Ungehorsam positive Konsequenzen haben würde (1Mo 3,4-5).
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Der Tod und die Auferstehung von Jesus haben die Rolle des Teufels als Verführer radikal beschnitten und seine Rolle als Verleumder zunichte gemacht.
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Am Kreuz wird der Charakter Gottes unmissverständlich deutlich.
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Christus sendet seine Gemeinde auf eine Weltmission aus, die erfolgreich sein wird.
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Vers 10 feiert das Zunichtemachen des Teufels als Verkläger.
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Der Teufel hat schon immer die Heiligen aufgrund ihrer Sünden verklagt (Hiob 1,6-11; 2,1-6; Sach 3,1-2).
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Wie kann Gott jemanden vergeben, der doch Sünder ist, ohne seinen eigenen Charakter in Zweifel zu ziehen.
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Als Christus kam, hat er durch seinen Tod den Zorn Gottes über alle Sünden der Gläubigen getilgt, sowohl für die Zeit vor seinem Kommen als auch danach.
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Das makellose Lamm Gottes erkaufte durch seinen Tod Menschen aus der ganzen Welt.
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Deshalb gibt es nun keinen Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind (Röm 8,1).
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33 Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott ist es doch, der rechtfertigt! 34 Wer will verurteilen? Christus ist es doch, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! (Röm 8,33-34)
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Der Teufel hat nun keine Grundlage mehr für seine Anschuldigungen und wird aus dem himmlischen Gerichtssaal geworfen.
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Auf dieser Grundlage können leidende Christen den Teufel nun auch in ihrem Leben überwinden (Vers 11):
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Durch das Blut des Lammes, indem Christus am Kreuz triumphiert hat und die Gläubigen mit ihm verbunden sind.
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Durch das Wort ihres Zeugnis, indem sie sich zu Christus bekennen.
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Weil sie ihr Leben nicht geliebt haben bis in den Tod, indem sie bereit sind, mit Christus zu leiden.
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Dennoch bleibt der Teufel ein ernstzunehmender Gegner (Vers 12).
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Er hat großen Zorn, den er gegen die Christen richtet.
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Er weiß, dass er nur eine kurze Zeit hat, bevor er endgültig besiegt und gerichtet wird.
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Weil das Reich von Jesus schon angebrochen ist, kann Gottes Volk nie endgültig vom Teufel überwunden werden.
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Weil es aber noch nicht vollständig gekommen ist, kann der Teufel das Volk Gottes bekriegen.
Anwendung
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Es gibt einen Kampf in der unsichtbaren Welt, den wir ernst nehmen müssen, ohne ihn überzubetonen.
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Wenn der Teufel angereift, müssen wir uns an das Werk Jesu am Kreuz und seine Auferstehung erinnern. Wir müssen es im Glauben in Anspruch nehmen.