Das Wesen eines Jüngers
19. Januar 2020

Das Wesen eines Jüngers

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Passage: Markus 3,7-35
Dienstart:

Markus 3,7-35 - Das Wesen eines Jüngers

7 Aber Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück; und eine große Menge aus Galiläa folgte ihm nach, auch aus Judäa 8 und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseits des Jordan; und die aus der Gegend von Tyrus und Zidon kamen in großen Scharen zu ihm, weil sie gehört hatten, wie viel er tat. 9 Und er befahl seinen Jüngern, ihm ein kleines Schiff bereitzuhalten um der Volksmenge willen, damit sie ihn nicht bedrängten. 10 Denn er heilte viele, so daß alle, die eine Plage hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn anzurühren. 11 Und wenn ihn die unreinen Geister erblickten, fielen sie vor ihm nieder, schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes! 12 Und er gebot ihnen streng, daß sie ihn nicht offenbar machen sollten. 13 Und er stieg auf den Berg und rief zu sich, welche er wollte; und sie kamen zu ihm. 14 Und er bestimmte zwölf, die bei ihm sein sollten und die er aussandte, um zu verkündigen, 15 und die Vollmacht haben sollten, die Krankheiten zu heilen und die Dämonen auszutreiben: 16 Simon, dem er den Beinamen Petrus gab, 17 und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, denen er den Beinamen "Boanerges" gab, das heißt Donnersöhne, 18 und Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon den Kananiter, 19 und Judas Ischariot, der ihn auch verriet. 20 Und sie traten in das Haus, und es kam nochmals eine Volksmenge zusammen, so daß sie nicht einmal Speise zu sich nehmen konnten. 21 Und als die, welche um ihn waren, es hörten, gingen sie aus, um ihn zu ergreifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen! 22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul! und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus! 23 Da rief er sie zu sich und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? 24 Und wenn ein Reich in sich selbst uneins ist, so kann ein solches Reich nicht bestehen. 25 Und wenn ein Haus in sich selbst uneins ist, so kann ein solches Haus nicht bestehen. 26 Und wenn der Satan gegen sich selbst auftritt und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern er nimmt ein Ende. 27 Niemand kann in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, er bindet zuvor den Starken; dann erst wird er sein Haus berauben. 28 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden sollen den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, womit sie lästern; 29 wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern er ist einem ewigen Gericht verfallen. 30 Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. 31 Da kamen seine Brüder und seine Mutter; sie blieben aber draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. 32 Und die Volksmenge saß um ihn her. Sie sprachen aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen und suchen dich! 33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder wer sind meine Brüder? 34 Und indem er ringsumher die ansah, die um ihn saßen, sprach er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder! 35 Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und Mutter.
  • In diesem Abschnitt beschreibt Markus, wie Jesus seine zwölf Jünger berief.
  • Wir lernen hier einiges über das Wesen eines Jüngers Jesu:
    • Ein Jünger Jesu hat eine intensivere Gemeinschaft mit Jesus als die Volksmenge, die ihm nur um der Wunder willen nachfolgt (Verse 9 und 10).
    • Ein Jünger Jesu erkennt die wahre Identität Jesu (Vers 11).
      • 13 Als aber Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Leute mich, den Sohn des Menschen? 14 Sie sprachen: Etliche für Johannes den Täufer; andere aber für Elia; noch andere für Jeremia oder einen der Propheten. 15 Da spricht er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? 16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! 17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel! (Mt 16,13-17)
    • Ein Jünger Jesu ist von Jesus souverän berufen (Vers 13).
      • 9 Er hat uns ja errettet und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aufgrund seines eigenen Vorsatzes und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde. (2Tim 1,9)
    • Ein Jünger Jesu hat die Berufung, bei Jesus zu sein und von ihm zu verkündigen (Vers 14).
      • 9 Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn. (1Kor 1,9)
      • 18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. 19 So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Mt 28,18-20)
      • Die Zahl Zwölf ist hier symbolträchtig, denn in gewisser Hinsicht erfüllen die Jünger nun die Berufung Israels.
        • 5 Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, 6 ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst. (2Mo 19,5-6)
        • 2 Gott sei uns gnädig und segne uns; er lasse sein Angesicht leuchten über uns, (Sela) 3 damit man auf Erden deinen Weg erkenne, unter allen Heidenvölkern dein Heil. (Ps 67,2-3)
        • Dabei hatten die zwölf Apostel begründende Funktion und waren deshalb mit einer besonderen Autorität ausgestattet (Vers 15).
          • 19 So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der Eckstein ist. (Eph 2,19-20)
    • Ein Jünger Jesu bekommt seine Identität von Jesus, in die er schrittweise hineinwächst (Verse 16 und 17).
    • Ein Jünger Jesu ist in die Ablehnung Jesu mit hineingenommen und hält diese aus Liebe zu Jesus aus (Verse 20-27).
    • Ein Jünger Jesu hat eine neue Familie in denen, die wie er Jesus nachfolgen und den Willen Gottes tun (Verse 31-35).
  • Was ist die Sünde gegen den Heiligen Geist (Vers 28-30)?
    • Es ist das bewusste, beständige Ablehnen von Jesus und das Lächerlichmachen seiner Person und seiner Lehre.
    • Jesus spricht hier mit einer gewissen Übertreibung: Die Sünde gegen den Heiligen Geist ist etwas wirklich schlimmes. Wer Jesus beständig ablehnt, der muss mit einem ewigen Gericht rechnen.
    • Allerdings will Jesus hier nicht sagen, dass diejenigen, die Vergebung suchen, keine mehr finden können. Es geht ihm um die Unterstreichung der drastischen Auswirkungen des Spottens und Lästerns über den christlichen Glauben.