Das Übel des Unglaubens
3. Mai 2020

Das Übel des Unglaubens

Prediger:
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Passage: Markus 8,1-26
Dienstart:

Markus 8,1-26 - Das Übel des Unglaubens

1 In jenen Tagen, als eine sehr große Volksmenge zugegen war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: 2 Ich bin voll Mitleid mit der Menge, denn sie verharren nun schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen. 3 Und wenn ich sie ohne Speise nach Hause entlasse, so werden sie auf dem Weg verschmachten, denn etliche von ihnen sind von weit her gekommen. 4 Und seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen? 5 Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sprachen: Sieben. 6 Da befahl er der Menge, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, damit sie sie austeilten. Und sie teilten sie dem Volk aus. 7 Sie hatten auch noch einige kleine Fische; und nachdem er gedankt hatte, gebot er, auch diese auszuteilen. 8 Sie aber aßen und wurden satt. Und sie hoben noch sieben Körbe voll übriggebliebener Brocken auf. 9 Es waren aber etwa 4 000, die gegessen hatten; und er entließ sie. 10 Und sogleich stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die Gegend von Dalmanutha. 11 Und die Pharisäer gingen hinaus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie von ihm ein Zeichen vom Himmel forderten, um ihn zu versuchen. 12 Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Warum fordert dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden! 13 Und er ließ sie stehen, stieg wieder in das Schiff und fuhr ans jenseitige Ufer. 14 Und sie hatten vergessen, Brote mitzunehmen, und hatten nur ein Brot bei sich im Schiff. 15 Da gebot er ihnen und sprach: Seht euch vor, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes! 16 Und sie besprachen sich untereinander und sagten: Weil wir kein Brot haben! 17 Und als es Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Was macht ihr euch Gedanken darüber, daß ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht und begreift ihr noch nicht? Habt ihr noch euer verhärtetes Herz? 18 Habt Augen und seht nicht, Ohren und hört nicht? Und denkt ihr nicht daran, 19 als ich die fünf Brote brach für die Fünftausend, wieviel Körbe voll Brocken ihr aufgehoben habt? Sie sprachen zu ihm: Zwölf! 20 Als ich aber die sieben für die Viertausend brach, wieviel Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben? Sie sprachen: Sieben! 21 Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr denn so unverständig? 22 Und er kommt nach Bethsaida; und man bringt einen Blinden zu ihm und bittet ihn, daß er ihn anrühre. 23 Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn vor das Dorf hinaus, spie ihm in die Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe. 24 Und er blickte auf und sprach: Ich sehe die Leute, als sähe ich wandelnde Bäume! 25 Hierauf legte er noch einmal die Hände auf seine Augen und ließ ihn aufblicken; und er wurde wiederhergestellt und sah jedermann deutlich. 26 Und er schickte ihn in sein Haus und sprach: Du sollst nicht ins Dorf hineingehen, noch es jemand im Dorf sagen!
  • Eigentlich erklärt die Heilung am Ende des Abschnitts den Sinn des ganzen Abschnitts.
  • Jesus heilt einen Blinden, allerdings in Stufen (Vers 22).
    • Er spuckt ihm in die Augen und legt ihm die Hände auf (Vers 23).
    • Der Blinde kann aber zunächst noch nicht vollständig sehen, sondern sieht die Menschen wie wandelnde Bäume (Vers 24).
    • Daraufhin legt Jesus noch einmal die Hände auf seine Augen, worauf der Mann jedermann deutlich sieht (Vers 25).
  • Die reale Blindheit steht in diesem Abschnitt für die geistliche Blindheit, die uns alle befallen hat.
  • Wir sehen die Herrlichkeit, Größe und Majestät Jesu nicht so, wie sie tatsächlich ist.
  • Im natürlichen Zustand sehen wir sie sogar gar nicht, weshalb die Bibel diesen Zustand als Finsternis beschreibt.
    • 8 Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! (Eph 5,8)
  • Aber selbst nachdem wir die wahre Identität von Jesus erkannt haben, geht unser Erkenntnisprozess nur schrittweise voran.
  • Wir müssen deshalb immer wieder beten, dass Gott uns die Augen für seine Herrlichkeit öffnet.
    • 15 Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, 16 nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, 17 daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, 18 erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, 19 was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. (Eph 1,15-19)
  • Zunächst ist Jesus wieder von einer großen Volksmenge umgeben, die nichts zu essen hat (Vers 1).
  • Aufgrund seines großen Mitleids möchte er der Menge Essen geben. Er möchte nicht, dass sie verschmachten (Verse 2 und 3).
  • Jesus ist wirklich der Inbegriff des guten Hirten.
    • 1 Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern. (Ps 23,1-2)
  • Obwohl er schon die Fünftausend gespeist hat, sind die Jünger immer noch ungläubig (Vers 4).
  • Auch später, als sie vergessen hatten, Brote mitzunehmen, und nur ein Brot bei sich im Schiff haben, sind sie ungläubig und zweifeln (Verse 14,16).
  • Jesus rügt sie wegen ihres Unglaubens scharf (Verse 17-21).
  • Jesus wird nicht geehrt durch Zweifel und Unglauben, sondern im Gegenteil, er wird entehrt.
  • Zweifel und Unglauben ziehen sowohl seine Macht als auch seinen Charakter in Zweifel.
  • Dabei hat er doch beides bewiesen. Durch die Stillung des Sturmes und ähnliche Wunder hat er seine Macht bewiesen. Und sein Mitleid ist auch in dieser Geschichte wieder offenkundig.
  • Unglaube kann sich sogar festsetzen und dadurch eine Gefahr für andere werden.
  • Deswegen geht Jesus nicht auf die Bitte der Pharisäer ein, weil er weiß, dass sie letztendlich ungläubig sind (Verse 11 und 12).
  • Er warnt auch seine Jünger vor dem Sauerteig der Pharisäer (Vers 15). Unglaube ist ansteckend.
  • Deshalb warnt auch der Hebräerbrief vor einem ungläubigen Herz:
    • 12 Habt acht, ihr Brüder, daß nicht in einem von euch ein böses, ungläubiges Herz sei, das im Begriff ist, von dem lebendigen Gott abzufallen! 13 Ermahnt einander vielmehr jeden Tag, solange es "Heute" heißt, damit nicht jemand unter euch verstockt wird durch den Betrug der Sünde! (Hebr 3,12-13)
  • Nochmal, es gibt nichts, was Jesus so sehr ehrt als ein starker und fester Glaube. Und umgedreht, es gibt nichts, was ihn so sehr entehrt als beständiger Zweifel.
  • Dennoch ist er sich unserer Schwäche bewusst und weiß, dass wir schrittweise mehr und mehr von seiner Herrlichkeit sehen müssen.
  • Die Blindheit unseres Herzens ist eine schlimme Krankheit, die geheilt werden muss.
  • Jesus führt uns immer wieder in Situationen, in denen wir seine Herrlichkeit sehen werden und in denen unser Glaube auf die Probe gestellt wird und wachsen kann.
  • Wir müssen aber auch eigene Schritte gehen.
    • Wir müssen uns aktiv mit Jesus und seinem Charakter in seinem Wort befassen.
    • Wir müssen um geöffnete Augen des Herzens beten.
    • Wir müssen die Prüfungen des Lebens annehmen und uns durch sie näher zu Jesus bringen lassen.
  • Den größten Beweis des Mitleids aber auch der Macht Jesu sehen wir am Kreuz: sein Mitleid mit verlorenen Sündern und seine Macht, den ganzen Zorn Gottes zu tragen.