Evangeliumsgemeinde Jena

• Wir müssen immer wieder die Grundlagen des christlichen Lebens beigebracht bekommen.
• Dazu gehört das besondere Thema der "Heiligung".
• Das ist das biblische und theologische Wort, das beschreibt, wie Gott uns in unserem Leben immer heiliger macht.
• Das Streben nach Heiligkeit ist ein lebenslanger Prozess, indem unser moralischer Zustand immer mehr in Einklang gebracht wird mit unserem Zustand der Rechtfertigung vor Gott.
• Heiligung ist Gottes fortwährendes Werk im Leben des Christen, der schon durch die Kraft des Heiligen Geistes gerechtfertigt wurde.
• Selbst die reifsten Christen brauchen immer wieder eine Ermutigung und Ermahnung zur Heiligung.
• Es ist die wiederkehrende Antwort auf die Frage: Wie soll ich nun als Christ leben?
• Für Paulus ist "Christus mein Leben" (Phil 1,21) und er will, dass die Philipper "ihr Leben würdig des Evangeliums führen" (Phil 1,27).
• Aber wie sieht das ganz genau aus? Paulus fasst in diesen Versen das Thema der Heiligung zusammen.
• Außerdem erkennt man eine wunderbare Balance zwischen unserem Auftrag (Vers 12) und Gottes Wirken (Vers 13).

Der Pfad Gehorsams

• Paulus beginnt diesen Abschnitt mit der Anrede "meine Geliebten" (Vers 12).
• Es geht also um Menschen, die schon Christen sind, nicht um Menschen, die noch Christen werden wollen.
• Gott hat eine allgemeine Liebe für alle Menschen, aber eine besondere und spezifische Liebe für die Gläubigen.
• Paulus beschreibt nun die Gläubigen als solche, die "allezeit gehorsam gewesen sind".
• Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes ist der klar-gekennzeichnete Weg, auf dem der Christ voranschreitet.
• Jeder Schritt eines Christen muss der Wahrheit des Wortes Gottes entsprechen.
• Jeder Schritt des Ungehorsams ist ein Abwenden vom geoffenbarten Willen Gottes.
• Die Philipper hatten diesen Gehorsam zu einem Lebensstil gemacht.
• Sie hatten ihr Leben wirklich der Autorität des Herrn Jesus Christus unterstellt.
• Dabei waren sie nicht nur in der Gegenwart von Paulus gehorsam, "sondern jetzt noch viel mehr in seiner Abwesenheit".
• Paulus musste nicht vor Ort sein, damit die Philipper ihr christliches Leben nach dem Maßstab der Bibel führten.
• Sie bauten ihren Glauben nicht auf Paulus auf, sondern auf den Herrn Jesus Christus.
• Als Christ liegt der gleiche Pfad des Gehorsams vor dir.
• Dass du durch Gottes Gnade gerettet bist, entbindet dich nicht von der Verantwortung, Gottes moralischem Gesetz zu folgen, wie wir es in seinem Wort finden.
• Es wird Zeiten geben, wo du wenig Mitstreiter hast, aber es gibt niemals eine Ausrede für Ungehorsam.
• Als du von Neuem geboren wurdest, hat Gott das alte, steinerne Herz entfernt, welches verhärtet war gegenüber dem Wort Gottes, und dir ein neues Herz aus Fleisch geschenkt, welches nun lebendig ist und ansprechbar für seine Herrschaft und Gebote.
  • 25 Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. 26 Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; 27 ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, daß ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut. (Hes 36,25-27)
• Außerdem hat Gott dir seinen Heiligen Geist geschenkt, sein Gesetz auf dein Herz geschrieben und bewirkt, dass du im Gehorsam zu seinen Satzungen wandelst.
• Eine feste Verpflichtung zum Gehorsam und zur Umkehr von Sünde sind zwei Kennzeichen eines wahren Gläubigen.
• Kannst du sie in deinem Leben erkennen?

Die persönliche Verantwortung

• Paulus ruft die Philipper dazu auf, "ihre Rettung zu verwirklichen".
• In der Bibel wird "Rettung" auf drei Ebenen bezogen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
• In der Vergangenheit umfasst sie die Rechtfertigung, in der Gegenwart die Heiligung und in der Zukunft die Verherrlichung.
• In der Rechtfertigung wurden wir von der Strafe der Sünde gerettet, in der Heiligung werden wir von der Macht und dem Ausleben der Sünde gerettet und in der Verherrlichung werden wir von der Gegenwart der Sünde gerettet.
• Hier bezieht sich die Rettung auf die Heiligung im täglichen Leben eines Christen.
• Es gibt nicht darum, für die Rettung zu arbeiten, sondern sie zu verwirklichen.
• Das Verb "verwirklichen" ist hier in einer Befehlsform. Es geht um Einsatz, Arbeit und Energie.
• Wir haben eine aktive Aufgabe, ein Streben, einen Kampf und einen Lauf.
• Es geht um das aktive Widerstehen gegen Versuchung.
  • 7 So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. (Jak 4,7)
• Und um geistliche Disziplin.
  • 7 Die unheiligen Altweiberlegenden aber weise ab; dagegen übe dich in der Gottesfurcht! 8 Denn die leibliche Übung nützt wenig, die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich, da sie die Verheißung für dieses und für das zukünftige Leben hat. (1Tim 4,7-8)
• Dieser Befehl gilt jedem Christen, egal, auf welchem Abschnitt seiner geistlichen Reise er sich befindet.
• Bringst du den notwendigen Einsatz, um nach Heiligung zu streben?

Mit Furcht und Zittern

• Es gibt viele Motivationen für das christliche Leben, aber Paulus nennt hier nur eine: Furcht und Zittern.
• Es geht hier um eine gesunde Ehrfurcht vor Gott und die Erkenntnis, dass man ihn ernst nehmen muss.
• Dieses Furcht und Zittern steht im gleichen Brief, der die Freude im christlichen Leben betont.
• Christliche Freude erwächst aus einem Herzen, das Gott fürchtet und ehrt.
• Gott sollte niemals leichtfertig genommen werden.

Das Wirken Gottes

• Paulus wendet sich nun zur göttlichen Seite der Heiligung.
• Gott der Vater bewirkt die Heiligung.
• Er sendet seinen Heiligen Geist, um alle Gläubigen in das Bild Christi zu verwandeln.
• Er gebraucht sein Wort, um uns zu mehr Fruchtbarkeit zu bringen (Joh 15,3).
• Gott ist beständig am Wirken in uns.
• Er befähigt uns, ein heiliges Leben führen zu können.

Das Wohlgefallen Gottes

• Gott wirkt in uns, weil er heilig ist.
• Er will das in uns hervorbringen, was seinem eigenen Wesen entspricht.
• Es macht Gott Freude, wenn wir im Glauben wachsen und heiliger werden.
• Es sollte auch uns Freude bringen, ein Leben zu führen, das Gott gefällt.

Anwendung

• Mit wieviel Einsatz verfolgst du dein geistliches Wachstum?
• Erfreust du dich an Gott und fürchtest ihn gleichzeitig?
• In welchen Bereichen wirst du beten, dass Gott dir die Kraft zur Heiligung schenkt?