
Das Kreuz im Zentrum
14 Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
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Paulus geht davon aus, dass jeder Mensch etwas oder irgend jemanden hat, dessen er sich rühmt (kauchaomai).
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Das, wofür ich mich rühme, ist das Wichtigste in meinem Leben.
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Hier im Kontext des Galaterbriefs war es der religiöse Erfolg und das religiöse Ansehen bei Gott und den Menschen.
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Es kann aber prinzipiell alles sein, was den obersten Stellenwert in meinem Leben besitzt, und durch das ich meinen Wert definiere.
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Für die meisten Menschen ist es entweder ihre Familie oder ihr Beruf.
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Es können aber auch Hobbys wie Reisen oder Sport sein.
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Paulus erklärt hier, dass für ihn der Ruhm seines Lebens, d.h. das, wodurch er sich definiert, das Kreuz Jesu Christi ist.
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Warum das Kreuz? Meint er damit den Gegenstand oder etwas, das dahinter steckt?
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Ihm geht es um die Botschaft vom Kreuz.
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18 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft. (1Kor 1,18)
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Was ist die Botschaft vom Kreuz?
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Aufgrund unserer Sünde stehen wir unter dem gerechten Gericht Gottes und unter seinem Zorn.
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Niemand kann vor diesem Gericht aus eigener Kraft bestehen.
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Gott sandte jedoch seinen Sohn, der an unserer Stelle die Strafe trug. Das tat er am Kreuz auf Golgotha.
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Durch Glauben an ihn können wir vollkommen vergeben und mit Gott ins Reine kommen.
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Weil Paulus so sehr die eigene Verlorenheit gespürt und die Gnade Gottes am Kreuz, erlangte für ihn die Botschaft vom Kreuz höchste Priorität.
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Er definierte sich nun an nicht mehr über religiöse Erfolge oder andere weltliche Maßstäbe, sondern einzig und allein durch das Werk Christi am Kreuz.
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Etwas zur Priorität machen heißt sowohl etwas zu unterstreichen als auch etwas durchzustreichen.
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Paulus unterstrich den Wert des Kreuz und strich den Wert der Welt durch.
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Das Kreuz war ein Werkzeug der Hinrichtung.
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Wenn Paulus der Welt gegenüber gekreuzigt ist, dann ist er ihr gegenüber gestorben.
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Hier geht es um eine ganz klare Schwerpunktsetzung.
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Diese kam aber nicht bloß aus eigener Anstrengung, sondern das Rühmen von Paulus hatte sich verschoben, d.h. die Liebe seines Herzens.
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Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass man äußerlich an das Kreuz von Jesus glaubt, sich das Rühmen aber immer noch auf weltliche Dinge richtet oder von ihnen gespeist wird.
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Nur durch ein Wunder der Gnade können wir verändert werden, indem Gott uns die Augen öffnet für die fürchterliche Schwere unserer Sünde, für die Kostbarkeit Jesu und für den Wert seines Werkes am Kreuz.
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Dafür bete ich für das Jahr 2021 für uns als Gemeinde.