Auserwählte Fremdlinge
12. Juni 2022

Auserwählte Fremdlinge

Passage: 1. Petrus 1,1-2
 
 

1. Petrus 1,1-2 - Auserwählte Fremdlinge

  • Obwohl Petrus drei Jahre mit dem Herrn Jesus verbrachte, bekräftigte er immer wieder die Bedeutung der Heiligen Schrift für das christliche Leben.
    • 19 Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. (2Petr 1,19)
  • Die Bibel lehrt uns auch harte Wirklichkeiten, z.B. dass wir Leid erdulden werden müssen.
  • Aber durch dieses Leid haben wir eine einzigartige Möglichkeit, Gott zu verherrlichen.
    • 23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. (Lk 9,23)
    • 12 Geliebte, laßt euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges. (1Petr 4,12)
  • Gott wird uns stärken und auf allen Wegen begleiten.
    • 10 Der Gott aller Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken, gründen! (1Petr 5,10)
  • 1. Petrus wurde an Gemeinden wie die unsere zu einer Zeit wie der unseren geschrieben.
  • So wie die Christen in Kleinasien, an die Petrus schrieb, erleben wir nicht unmittelbare, harte Verfolgung, aber wir begegnen zunehmender Feindseligkeit gegenüber allem, was christlich ist.
  • Das biblische Christentum gilt nicht länger als angesehen und akzeptiert.
  • Aber Leiden für Christus war nichts neues für die Leser des 1. Petrusbriefs.
  • Wir müssen es wieder lernen, was es heißt, Christus zu folgen und seinen Geboten zu gehorchen als Fremdlinge in einem fremden Land.
  • Wir müssen es lernen, mit Freude, Hoffnung und Liebe zu leben, auch wenn wir verspottet und missachtet werden.
  • Und dazu müssen wir an die wahre Gnade Gottes erinnert werden, durch die wir feststehen können.
  • Petrus wird uns darauf vorbereiten, unser Denken zu schärfen (wörtlich die Lenden unserer Gesinnung zu gürten), damit wir Unbequemlichkeit und Leid mit Freude erdulden können, weil wir wissen, dass wir dazu berufen sind, in den Fußstapfen von Christus zu folgen.
  • Petrus erinnert die verstreuten Christen in Kleinasien, dass sie berufen sind, zu leiden, weil Christus gelitten hat.
    • 21 Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. (1Petr 2,21)
  • Aber er erinnert sie auch an die "wahre Gnade Gottes" (1Petr 5,12).
    • Sie sind Gottes Volk, vom Vater auserwählt und durch den Heiligen Geist ausgesondert zur Errettung durch das Blut Christi (1Petr 1,2).
  • Sie erwarten die Wiederkehr Christi, bei der sie ein unvergängliches Erbe erhalten werden (1Petr 1,4).
 
1 Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Fremdlinge in der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asia und Bithynien, 2 die auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch mehr und mehr zuteil!
  • Petrus schrieb an Christen, die in einem Gebiet zerstreut waren, das in der heutigen Türkei liegt.
  • Sie erlebten Spott und schlechte Behandlung, einfach weil sie sich mit Christus identifizierten.
  • Sie weigerten sich, die Götzen ihrer Kultur anzubeten, sie hatten eine exklusive Rettungsbotschaft und einen fremdartigen Glauben an einen Gott, der Mensch wurde, nicht, um zu herrschen, sondern um am Kreuz zu sterben.
  • Die Christen, an die Petrus schrieb, waren Fremdlinge in ihrer eigenen Welt.
  • Auch wir stehen in der Versuchung, Kompromisse zu machen, um dazuzugehören und Leid zu vermeiden.
  • Andere werden zynisch und blicken nur noch nostalgisch auf die Vergangenheit.
  • Petrus erinnert uns daran, dass auch wenn wir Fremdlinge sind, wir einen sicheren Stand haben vor einem souveränen und treuen Gott, der seinen Bund erfüllt.
  • Petrus war der Fels, auf dem die Kirche aufgebaut wurde. Er schreibt mit seiner einzigartigen Autorität als Augenzeuge der Ereignisse um Jesus. Er spricht mit der Autorität des Königs, den er repräsentiert.
  • Er nennt die Adressaten auserwählte Fremdlinge in der Zerstreuung.
  • Den Brief schließt er mit Grüßen aus Babylon ab.
  • Damit verbindet er die Situation der Leser direkt mit der babylonischen Gefangenschaft im Alten Testament und dem Exil des Volkes Gottes.
  • In Kapitel 2,11 nennt er die Gläubigen Gäste und Fremdlinge, die hier nicht dazugehören, sondern nur auf der Durchreise sind.
  • Es ist die Verbindung mit Christus, die uns zu Fremdlingen in der Welt macht.
    • 18 Wenn euch die Welt haßt, so wißt, daß sie mich vor euch gehaßt hat. 19 Wenn ihr von der Welt wärt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum haßt euch die Welt. (Joh 15,18-19)
  • Wir beten nur einen Gott an, während die anderen falsche Götter anbeten oder gar keinen.
  • Wir führen unser Leben unter einen moralischen Maßstab, der von Gott geoffenbart wurde. Die anderen leben nach ihrem persönlichen, moralischen Empfinden.
  • Wir werden als fremdartig herausstechen.
  • Aber wir können in der wahren Gnade Gottes feststehen.
  • Aber wir sind nicht nur Fremdlinge, sondern wir sind auserwählte Fremdlinge.
  • So wie Israel Gottes auserwähltes Volk war, so sind wir sein auserwähltes Volk.
  • Er hat uns erwählt, nicht aufgrund unserer Taten oder unseres Wertes, sondern aufgrund seiner souveränen Liebe.
  • Die Grundlage seiner Erwählung ist seine Vorsehung.
  • Vorsehung bedeutet Vorherbestimmung.
  • So wie der Vater Christus vor aller Ewigkeit geliebt hat, so hat er auch durch ihn die Errettung vor aller Ewigkeit bestimmt.
  • Unser Leid bedeutet nicht, dass Gott uns vergessen hat.
  • Wir neigen dazu, zu glauben, dass Gott mit uns ist, wenn alles gut geht.
  • Aber egal, wie unsere Umstände sind, Gott ist souverän und er kennt uns persönlich schon vor Grundlegung der Welt.
  • Und weil Gott uns erwählt hat, gehören wir zu ihm und kein Leid kann uns von ihm trennen und von dem Erbe, dass er uns bereitet hat.
  • Wir sind durch die Dreieinigkeit gerettet in vollkommener, wunderschöner Harmonie.
  • Der Heilige Geist heiligt diejenigen, die der Vater auserwählt hat, zum Gehorsam gegenüber Jesus Christus und zur Besprengung mit seinem Blut.
  • Hier bedeutet Heiligung nicht die fortschreitende Heiligung im Leben des Christen, sondern die Aussonderung bzw. Weihung zu einem neuen Leben mit Christus.
  • Der Gehorsam, der hier gemeint ist, ist die Buße von der Sünde und der Glauben an Christus.
  • Die Besprengung mit dem Blut Jesu Christi verweist an den Bund, den Gott mit Israel am Berg Sinai schloß.
  • Dort trug Gott Mose auf, das Bundesvolk mit dem Blut der geopferten Tiere zu besprengen.
    • 8 Da nahm Mose das Blut und sprengte es auf das Volk und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte! (2Mo 24,8)
  • Petrus ermutigt uns, dass wir das neue Bundesvolk Gottes sind.
  • Er hat seine Liebe auf uns gelegt und sein Sohn hat durch seinen Opfertod den neuen Bund besiegelt.
  • Wir haben eine persönliche Beziehung zu Gott, der uns nicht nur vergibt und uns von unseren Sünden reinigt, sondern uns auch die Kraft verleiht, Gott zu gehorchen, weil wir ein neues Herz haben und den Heiligen Geist, der in uns wohnt.
  • Wir müssen uns an unseren sicheren Stand vor Gott erinnern.
  • Dadurch wird uns immer mehr Gnade und Frieden zuteil.

Anwendung

  • Neigst du eher zum Kompromisse machen oder zum Nörgeln? Wie musst du dich verändern?
  • Tröstet dich die Beschreibung "auserwählte Fremdlinge" oder eher nicht? Warum?
  • Hat es dich begeistert, darüber nachzudenken, wie dich der dreieinige Gott rettet?