Auf dem Berg der Verklärung
17. Mai 2020

Auf dem Berg der Verklärung

Prediger:
Serie:
Passage: Markus 9,2-13
Dienstart:

2 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und den Johannes zu sich und führt sie allein beiseite auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verklärt, 3 und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß wie Schnee, wie kein Bleicher auf Erden sie weiß machen kann. 4 Und es erschien ihnen Elia mit Mose, die redeten mit Jesus. 5 Und Petrus begann und sprach zu Jesus: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind! So laß uns drei Hütten bauen, dir eine und Mose eine und Elia eine! 6 Er wußte nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren voller Furcht. 7 Da kam eine Wolke, die überschattete sie, und aus der Wolke kam eine Stimme, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! 8 Und plötzlich, als sie umherblickten, sahen sie niemand mehr bei sich als Jesus allein. 9 Als sie aber vom Berg herabgingen, gebot er ihnen, niemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden sei. 10 Und sie behielten das Wort bei sich und besprachen sich untereinander, was das Auferstehen aus den Toten bedeute. 11 Und sie fragten ihn und sprachen: Warum sagen die Schriftgelehrten, daß zuvor Elia kommen müsse? 12 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia kommt wirklich zuvor und stellt alles wieder her, so wie es auch über den Sohn des Menschen geschrieben steht, daß er viel leiden und verachtet werden muß. 13 Aber ich sage euch, daß Elia schon gekommen ist, und sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, wie über ihn geschrieben steht.

• Jesus nimmt Petrus, Jakobus und Johannes mit sich auf einen hohen Berg (Vers 2).

• Das ist der traditionelle Ort für besondere Offenbarung in der Heiligen Schrift.

• Im Markusevangelium wird deutlich, dass je größer die Offenbarung ist, je kleiner ist die Zahl der Menschen, die sie sehen: hier drei männliche Jünger, die die Verklärung sehen und später drei Frauen, die das leere Grabe entdecken und zuerst von der Auferstehung Jesu erfahren (Mk 16,1-8).

• Die sechs Tage in Vers 2 erinnern an die sechstägige Vorbereitung von Mose, bevor Gott ihm auf dem Berg Sinai erschien.

• 15 Als nun Mose auf den Berg stieg, bedeckte eine Wolke den Berg. 16 Und die Herrlichkeit des HERRN ruhte auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang; am siebten Tag aber rief er Mose von der Wolke aus zu. (2Mo 24,15-16)

• Die ganze Verklärung hat viele Parallelen mit dem Auf- und Abstieg Moses beim Berg Sinai.

• Jesus und Mose nehmen jeweils drei Personen mit (2Mo 24,1.9).

• Bei beiden wird das Äußere verwandelt und spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider (2Mo 34,29).

• Gott erscheint in einer überschattenden Wolke (2Mo 24,15-16.18).

• Eine Stimme redet aus der Wolke (2Mo 24,16).

• Die Zuschauer sind erstaunt und ängstlich (2Mo 35,30).

• In gewisser Hinsicht ist die Verklärung eine Vorschau auf die Krönung von Jesus.

• Die weißen, glänzenden Kleider deuten auf seine Auferstehung hin (Vers 9).

• Die Jünger können für eine kurze Zeit die göttliche Herrlichkeit Jesu sehen, bevor er sich wieder seinem Leidensweg widmet.

• Dahinter steckt auch die Verheißung, dass diejenigen, die für Jesus gelitten haben, nicht umsonst gelitten haben werden.

• Sowohl Mose als auch Elia hatten in einer Zeit der Niedergeschlagenheit die Sehnsucht, das Angesicht und die Herrlichkeit Gottes zu sehen (2Mo 33; 1Kö 19).

• Nun wird ihnen dieser Wunsch auf eine viel größere Art erfüllt, als sie es sich je hätten vorstellen können.

• Petrus handelt wiederum unbeholfen (Vers 5).

• Er handelt immer noch aus einer menschlichen Perspektive heraus.

• Gott redet hier offen von seinem Sohn: Dies ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören (Vers 7).

• Vor allem sollen sie auf seine Botschaft vom Kreuz hören, dass Gott seinen Triumph und seine Herrlichkeit durch das Leiden des Sohnes Gottes bewirkt und durch das Leiden in der Nachfolge bei seinen Jüngern.

Anwendung

• Die Jünger waren nur kurze Zeit auf dem Berg und die meiste Zeit im Tal. In der Pilgerreise von John Bunyan wird erwähnt, dass Christus sein Landhaus im Tal der Demütigung hat. Dennoch schenkt uns Gott immer wieder besondere Zeiten, in denen wir seine Wahrheit besonders wahrnehmen. Diese können uns auch durch die schwierigen Zeiten tragen. Als sich Begleiter von Bunyans Pilger fragen, ob die himmlische Stadt überhaupt existiert, ermutigt er sie, indem er sagt: „Haben wir sie nicht vom Berg der Klarheit aus gesehen?"

• Wir müssen im Tal weiter auf die Worte Jesu hören, egal, wie unsere Gefühle sind.

• Wir müssen auch auf seine Aufrufe hören, unser Selbst zu verleugnen und unser Kreuz auf uns zu nehmen. Den Jüngern im Markusevangelium fällt das immer wieder schwer.

• Wenn wir mit Christus verbunden sind, sind wir in die Liebe des Vaters mit hineingenommen.