Apostelgeschichte – Gottes Plan und dein Leben
11. Februar 2021

Apostelgeschichte – Gottes Plan und dein Leben

Prediger:
Passage: Apostelgeschichte
Dienstart:

Apostelgeschichte - Gottes Plan und dein Leben

  • Der Bau der weltweiten Gemeinde Jesu ist das bedeutendste Projekt der Weltgeschichte und gleich zu Anfang verlässt Jesus die Bühne.
  • Er hinterlässt elf Jünger mit einer kleinen Gemeinde von etwa 120 Personen und dem Auftrag, die Welt zu verändern.
  • Aber Lukas macht gleich zu Anfang deutlich, dass nicht die Jünger, sondern Jesus Christus selbst die Hauptrolle in dieser Geschichte spielt.
Einführung in die Apostelgeschichte
  • Mit der Apostelgeschichte setzt Lukas sein erster Werk, das Lukasevangelium fort.
  • Darin hatte er berichtet, wie Jesus Christus auf dieser Erde durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung als Gottes Erlöser gewirkt hat.
  • Lukas erklärt, dass dieser "erste Bericht" von dem handelte, "was Jesus anfing zu tun und zu lehren" (Apg 1,1-2).
  • Damit impliziert er, dass alles, was nun im zweiten Bericht folgt, das ist, was Jesus weiterhin tut und lehrt - obwohl er selbst gleich zu Beginn in den Himmel auffährt.
  • Jesus führt also "vom Himmel aus" seinen Plan aus, vor allem, indem er durch seinen Geist seine Jünger leitet.
  • Was ist Jesu Plan in dieser Welt? Er will Menschen aus aller Welt durch den Glauben an ihn von ihrer Schuld erretten.
    • 8 Sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde! (Apg 1,8)
    • 21 Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.« (Apg 2,21)
    • 47 sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Apg 2,47)
    • 12 Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen! (Apg 4,12)
  • Der Rest des Buches zeigt, wie die Gläubigen diesen Auftrag ausführen und das Evangelium verbreiten, zunächst in Jerusalem (Kapitel 1-7), dann Judäa, Samaria und weitere Gebiete Israels (Kapitel 8-12) und schließlich in den Rest der Welt (Kapitel 13-28).
  • Wenn du dich fragst: Was muss ich tun, um mein Leben für Gottes Plan zu investieren?, dann sind hier drei wichtige Antworten:
Mache die Gemeinde zu deinem Lebensmittelpunkt
  • Die Apostelgeschichte zeigt uns so ausführlich wie kein anderes Buch der Bibel das gemeinsame Leben und Wirken der Gemeinde Jesu.
  • Die Gemeinde ist wichtig für Gott
    • 28 So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! (Apg 20,28)
    • 10 Damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen [Regionen] durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekanntgemacht werde. (Eph 3,10)
    • 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, 26 damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, 27 damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, so daß sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas ähnliches habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei. (Eph 5,25-27)
    • 4 Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul! Saul! Warum verfolgst du mich? (Apg 9,4)
  • Die Gemeinde ist wichtig für dich
    • 42 Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. 43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. 44 Alle Gläubigen waren aber beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam; 45 sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war. 46 Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens; 47 sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Apg 2,42-47)
    • 32 Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, daß etwas von seinen Gütern sein eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam. 33 Und mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war auf ihnen allen. 34 Es litt auch niemand unter ihnen Mangel; denn die, welche Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften 35 und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und man teilte jedem aus, so wie jemand bedürftig war. (Apg 4,32-35)
    • Die Gemeinde ist wichtig, auch wenn in ihr keine paradiesischen Zustände herrschen. Heuchelei tritt auf, wie bei Hananias und Saphira (5,1-11). Leute werden unzufrieden mit anderen, wie die griechischen Witwen (6,1ff.). Es kann Diskussionen oder sogar Streit geben, weil noch nicht alle das gleiche biblische Verständnis haben, wie bei Petrus bzw. Paulus und den Gläubigen in Jerusalem (11,1-18; 15,1-33), oder einfach wegen Meinungsverschiedenheiten darüber, wie es in einer Sache praktisch weitergehen soll, wie zwischen Paulus und Barnabas (15,35-41).
  • Die Gemeinde ist wichtig für die Welt
    • Die Gemeinde ist gewissermaßen Gottes Mittel, um diese Welt zu verändern.
    • Die Gemeinde in Antiochia ist ein gutes Beispiel dafür.
      • Durch das Zeugnis dieser Gemeinde kamen Menschen zum Glauben (11,19-21),
      • wurden durch Jüngerschaft gestärkt (11,22-24)
      • und durch gute biblische Lehre ausgebildet (11,25-26).
    • Aber diese Gemeinde existierte nicht einfach für sich selbst, sondern hatte ein Anliegen für andere (11,27-30).
    • Während die Mitglieder der Gemeinde Gott mit Hingabe dienten und beteten, berief Gott Paulus und Barnabas in den Missionsdienst, sozusagen als Repräsentanten der Gemeinde (13,2-3).
    • Die Gemeinde in Antiochia war die Basis, zu der sie als Missionare von ihren Missionsreisen aus immer wieder zurückkehrten (vgl. 14,26-28; 15,33-35; 18,22-23).
  • Richte wichtige Lebensentscheidungen an der Gemeinde aus:
    • Wird ein bestimmter Beruf es mir ermöglichen, einen großen Teil meines Lebens regelmäßig und aktiv in die Gemeinde zu investieren?
    • Gibt es einen Studien- oder Arbeitsplatz in einer Stadt, in der ich in einer gesunden Gemeinde ein geistliches Zuhause für die nächsten Jahre finden kann?
    • Gibt es eine Wohnung, die möglichst nah oder gut an meine Gemeinde angebunden ist?
Mache Mission zu deinem Lebensziel
  • Die Christen in der Apostelgeschichte werden von einem großen Ziel angetrieben: Gottes Wort zu verbreiten, sodass Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen.
    • 31 Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. (Apg 4,31)
    • 42 und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus, dem Christus, zu verkündigen. (Apg 5,42)
    • 4 Diejenigen nun, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums. (Apg 8,4)
  • Viele verbreiten das Evangelium in ihrer eigenen Umgebung, z.B. als Gemeinde in Jerusalem. Das nennen wir Evangelisation.
  • Einige bringen das Evangelium in fremde Länder und Kulturen, so wie Paulus. Das nennen wir Mission.
  • Mission beginnt mit Evangelisation
    • Wenn sich Menschen in der Apostelgeschichte bekehren, dann immer durch Gottes Wort.
    • Überall wo die Apostel hinkamen, verkündigen sie das Wort, sodass "Christ werden" gleichgesetzt werden konnte mit "das Wort Gottes annehmen" (11,1).
    • Die Gemeinden wuchsen, indem das Wort Gottes verbreitet wurde (6,7; 12,24; 13,49; 19,20).
    • Freilich dienten sie den Menschen auch praktisch (vgl. 9,36).
    • Aber es wird deutlich, dass Gottes Wort notwendig ist, um Menschen zum Glauben zu führen.
  • Mission erreicht die Unerreichten
    • Etwa drei Milliarden Menschen auf dieser Welt leben in sogenannten vom Evangelium unerreichten Volksgruppen.
    • Um sie herum gibt es keine oder kaum Christen, Gemeinden, Bibelübersetzungen oder christliche Medien, durch die sie die wichtigste Botschaft der Welt hören können.
    • Die Araber im Jemen, die Fulbe in Westafrika, die Paschtunen in Pakistan und Afghanistan werden nur vom Evangelium erreicht, wenn Christen aus Ländern wie unseren ihre Koffer packen und zu ihnen gehen.
    • Darum sandte Jesus seine Jünger "bis an das Ende der Erde" (Apg 1,8).
    • Darum legte Paulus auf seinen Missionsreisen schätzungsweise 25.000km zurück, davon 14.000 an Land und wahrscheinlich größtenteils sogar zu Fuß.
    • Er war davon getrieben, zu denen zu gehen, zu denen das Evangelium noch nicht vorgedrungen ist (vgl. Röm 15,18-21).
  • Mission ist die Berufung der ganzen Gemeinde
    • Jeder Christ ist dazu berufen, an der Weltmission teilzuhaben.
    • Aber nicht jeder Christ dient Gottes Zielen mit dieser Welt in der gleichen Weise.
    • Paulus war Vollblut-Missionar und hatte hilfreiche Begleiter wie Silas oder Barnabas bei sich.
    • Petrus, Johannes und Philippus waren eher Evangelisten in ihrer Heimat.
    • Andere wiederum erzählten vielleicht ihren Freunden von Jesus, aber brachten sich darüber hinaus vor allem in ihrer Gemeinde ein, sodass diese ihren Beitrag für die Verbreitung des Evangeliums leisten konnte.
    • Etliche ungenannte Leute in der Gemeinde beteten für ihren Dienst (21,5; vgl. Kol 4,3f).
    • Lydia stellt ihr Haus für Gemeindeversammlungen zu Verfügung (16,40), Joseph Barnabas gab Geld (4,36f.), Stephanus, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nicolaus sorgten als Gemeindemitarbeiter dafür, dass die Ausbreitung des Wortes Gottes nicht durch Konflikte innerhalb der Gemeinde behindert wurde (6,1-7).
Mache Vertrauen zu deinem Lebensstil
  • Am Anfang des Buches sehen wir die Jünger noch als verunsichertes Häufchen zum Himmel schauen (1,10f.).
  • Am Ende sind etliche neue Gemeinden in Asien und Europa entstanden und das Evangelium ist bis in Herz des Römischen Reiches vorgedrungen.
  • Dazwischen haben die Nachfolger Jesu vor allem eines gelernt: Gott zu vertrauen.
  • Vertraue auf Gottes Führung
    • Es lohnt sich, die Apostelgeschichte einmal mit der Frage zu lesen: Wieso passiert das alles hier?
    • Dann wirst du immer wieder lesen vom "Ratschluss Gottes" (2,23; 4,28; 5,38-39; usw.), von seiner Vorherbestimmung (10,42; 17,31; 22,14; 26,16) oder dass Dinge "so geschehen mussten" (3,12.18; 9,6.16; 14,22; 17,3).
    • Gott greift ein durch Engel (5,19ff.; 12,7ff.; 27,23f.) und Visionen (10,10-16; 16,9; 18,9; 22,17ff.).
    • Zahlreiche Bezüge auf das Alte Testament zeigen, dass Gottes alles, was die ersten Christen hier erleben, so geschehen lässt, wie er es bereits vor langer Zeit angekündigt hatte.
    • Nichts passiert hier einfach zufällig, sondern alles nach Gottes Plan.
    • Wenn dann Menschen zum Glauben kommen, wird klar: Das ist Gottes Werk, der höchstpersönlich Menschen zum ewigen Leben bestimmt (13,48; 18,10), und zu den Gläubigen "hinzutut" (2,41.47; 5,14; 11,24).
    • Er hat alle Umstände in seiner Hand.
    • Darum ist es gut, seiner Führung zu vertrauen, selbst und gerade dann, wenn Widerstände, Krankheit und versperrte Wege das in Frage zu stellen scheinen.
  • Vertraue auf Gottes Geist
    • Jeder von uns ist davon abhängig, dass Gott in uns bewirkt, was wir selbst nicht hervorbringen können. Dafür hat er uns seinen Geist gegeben.
    • So wie Jesus selbst am Anfang seines irdischen Dienstes von Gottes Geist gesalbt wurde (Lk 3,21f.), so auch seine Jünger (Apg 2,1ff.).
    • Die Erfüllung mit dem Geist Gottes ist nicht nur ein Zeichen dafür, dass ein Mensch wirklich zu Jesus Christus gehört. Der Heilige Geist ist auch derjenige, der Jesu Jünger ermutigt, über ihn zu sprechen (4,8.31; 7,55; 13,9) und der sie nach Gottes Willen leitet (11,12; 13,2; 16,6-7; 20,22).
  • Vertraue auf Gott im Gebet
    • In unserem Leben und in dieser Welt geht es nicht darum, was wir wollen. Es geht darum, was Gott will.
    • Und weil Gottes Ziele nicht durch unsere menschlichen Fähigkeiten, sondern nur durch seine Macht erreicht werden können, müssen wir beten
    • Die Christen in der Apostelgeschichte beten andauernd (1,14; 2,42.47; 6,4), besonders in wichtigen Situationen und Entscheidungen (1,24-25; 6,6; 13,2f.; 14,23; 20,36; 21,5; 28,8) sowie in Nöten (4,23-31; 12,5; 16,25).
    • Und sie erleben immer wieder Gottes Eingreifen als direkte Antwort auf ihre Gebet (4,29-31; 10,1-4; 12,5.7; 16,26).
    • Man bekommt förmlich den Eindruck: Alles, was hier passiert, wird wesentlich durch Gebet vorangetrieben.