Allein Gott sei Ehre
20. Oktober 2019

Allein Gott sei Ehre

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Passage: Römer 3,27-31
Dienstart:

Römer 3,27-31 - Allein Gott sei Ehre

27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens! 28 So kommen wir nun zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes. 29 Oder ist Gott nur der Gott der Juden und nicht auch der Heiden? Ja freilich, auch der Heiden! 30 Denn es ist ja ein und derselbe Gott, der die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigt. 31 Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.
  • Warum rettet Gott Menschen genau auf diese Weise?
    • Damit sich niemand rühmen kann (Vers 27).
    • Oder anders gesagt, damit sich jeder allein des Herrn rühmt.
  • Auf ähnliche Weise argumentiert Paulus auch im Korintherbrief:
    • 26 Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; 27 sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; 28 und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, 29 damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. 30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, 31 damit es geschehe, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn!" (1Kor 1,26-31)
  • Dieser Grundsatz spiegelt sich im zentralen Motto der Reformation wider: soli Deo glori (allein Gott sei Ehre).
  • Gott wird dadurch verherrlicht, dass der Mensch in der Errettung allein von ihm abhängig ist.
  • Das geschieht dadurch, dass die Errettung nicht durch das Gesetz (das Prinzip) der Werke geschieht, sondern durch das Gesetz (das Prinzip) des Glaubens (Vers 27).
  • Der Glaube ist nicht etwas, das der Mensch tut, sondern die Hand, die das empfängt, was Gott getan hat.
  • Außerdem ist der Glaube selbst ein Geschenk Gottes:
    • 8 Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es; 9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. (Eph 2,8-9)
  • In Vers 28 fasst Paulus die theologische Argumentation aus den ersten drei Kapiteln zusammen: Der Mensch wird durch den Glauben allein gerechtfertigt.
  • Die Reformatoren drückten diesen Grundsatz durch das Motto sola fide (durch den Glauben allein) aus.
  • So klar und deutlich, wie Paulus es hier beschriebt, so undeutlich ist doch der Gedanke bei fielen, die sich Christen nennen.
  • Der Grundsatz, dass der Mensch durch den Glauben allein gerettet wird, macht den Zugang zu Gott auch für alle Menschen auf der Welt gleich (Verse 29 und 30).
  • Ein entscheidender Einwand gegen die Errettung durch Glauben allein ist immer wieder der Gedanke: Führt das nicht zu Zügellosigkeit?
  • Darauf geht Paulus in Vers 31 nur kurz ein, wird aber im späteren Verlauf das Römerbriefs genauer erklären, wie der gerechtfertigte Mensch automatisch (von sich aus) gute Taten tut.
  • Indem Paulus sagt, dass durch die Lehre von der Rechtfertigung durch Glauben allein das Gesetz gerade bestätigt wird, bringt er zum Ausdruck, dass der von Neuem geborene Mensch, der durch den Glauben gerechtfertigt ist, durch die Kraft des Heiligen Geistes eine Freude am Gesetz hat, wie es das Alte Testament ankündigt.
    • 31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; 32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloß an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. 33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; 34 und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: "Erkenne den HERRN!" Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken! (Jer 31,31-34)
  • Die Errettung ist ein Paket, das aus Neugeburt, Glauben, Buße und Umkehr besteht, wodurch ein freudig gehorsames Leben entsteht.
  • Der gerechtfertigte Mensch gehorcht Gott nicht mehr aus selbstsüchtigen Motiven, weil er sich den Himmel verdienen will, sondern endlich um Gottes selbst willen, weil er ihn liebt und ihm gefallen möchte.
Anwendung
  • Gott hat das christliche Leben so eingerichtet, dass er selbst alle Ehre bekommen soll. Das ist eine Lektion, die wir immer wieder lernen müssen.
  • Auch der Gedanke, dass wir tatsächlich schon gerechtfertigt sind, allein durch den Glauben, müssen wir ein Leben lang neu verinnerlichen.
  • Deshalb sind die reformatorischen Einsichten auch von so bleibender Bedeutung.
  • Ein Zeichen, wie ich erkennen kann, ob ich tatsächlich gerettet bin, ist meine Einstellung zum Gesetz Gottes. Spiegelt es den Ausdruck Davids in den Psalmen wider?
    • 8 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig, es macht den Unverständigen weise. 9 Die Befehle des HERRN sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter, es erleuchtet die Augen. 10 Die Furcht des HERRN ist rein, sie bleibt in Ewigkeit; die Bestimmungen des HERRN sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht. 11 Sie sind begehrenswerter als Gold und viel Feingold, süßer als Honig und Honigseim. 12 Auch dein Knecht wird durch sie belehrt, und wer sie befolgt, empfängt reichen Lohn. (Ps 19,8-12)

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